Kapitel 94

1.3K 54 51
                                    

>> Timeskip: 9 Monate später <<

Julias Sicht:

Skeptisch betrachtet ich mein Spiegelbild, wobei ich um ehrlich zu sein eher das weinrote Kleid begutachtete. Während es an der Brust enganliegend und mit ein wenig Glitzer verziert war, wurde es ab der Hüfte durch ein wenig Tüll und luftigen Stoff frei und somit ausfallender. Ich hatte es schon vor mehreren Wochen zusammen mit Emily ausgesucht und es hatte mir einfach von Anhieb gefallen.

Meine Haare trug ich halboffen. Die vordersten Strähnen hatte ich mir zurück geflochten und die restlichen Haare vielen gelockt über meine Schulter. Wie mir Luise diese Frisur, bei meinen flechtunfähigen Fingern, beigebracht hatte, war mir noch immer ein Rätsel.

Noch ein letztes Mal sah ich, zufrieden mit mir selbst in den Spiegel, als auf einmal die Tür aufflog. „Oh Gott, Juli, du siehst wunderschön aus!" Erschrocken fuhr ich herum, nur um in das strahlende Gesicht meines besten Freundes zu blicken. „Hobiiii!!!" Ich flitzte auf den Orangehaarigen zu und wurde von diesem in eine feste Umarmung gezogen.

„Sind die anderen auch schon da?" Zu meiner Enttäuschung schüttelte er den Kopf. „Aber die kommen sicher gleich." Kaum hatte er das gesagt, hörte man die Haustüre heftig zuschlagen. Darauf folgte eine für mich SEHR bekannte Stimme. „Wo sind meine Abshlussrabauken?" Ich musste kichern, als ich Jin hörte und auch mein Gegenüber konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

„Er hat wirklich nicht daran geglaubt, dass wir alle unseren Abschluss schaffen würden, oder?" Immer noch lachend schüttelte Hobi den Kopf. „Der kann es erst glauben, wenn ihr alle eure Zeugnisse in den Händen haltet."

„Haaaalloooo??? Wo seid ihr denn alle?" Der Ruf des Älteren führte dazu, dass ich nur noch mehr lachen musste. „Lass uns runter, bevor er noch einen Nervenzusammenbruch bekommt, da er Angst hat, dass wir alle tot in irgendeiner Ecke liegen." Ich schlug meinem Gegenüber gegen den Oberarm. „Übertreib nicht." Doch dieser zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern. „Ich würde ihm diese Denkweise zutrauen."

Kichernd liefen wir ins Wohnzimmer, in welchem wir bereits von einem sichtlich nervösen Jin erwartet wurden. Als er mich dann schließlich live, in echt, Realitätsgetreu sah, tat er so, als würde er sich eine imaginäre Träne wegwischen. „Hach, mein Mädchen wird erwachsen." „Sei froh, dass Yoongi das nicht gehört hat." Ich fuhr herum, wodurch ich einen grinsenden Tae erblickte. „Hey, mit einem Anzug siehst du ja gar nicht so scheiße aus", lachte ich. „Pass bloß auf."

„Und wo sind meine restlichen Sorgenkinder?" Jin sah sich fragend im Raum um. „Schon da", trällerte Jimin, als er wenige Augenblicke später um die Ecke trat. „Kookie und Emmy müssten noch oben sein." Ich richtete meinen provokanten Blick zum Ältesten und wackelte mit den Augenbrauen. „Und zwar zusammen."

Die beiden waren ja nicht erst seit gestern ein Paar, aber man konnte Jin mit sowas trotzdem immer auf die Palme bringen. - Und das machte einfach soooo viel Spaß.

„Treib's nicht zu weit, Julia." Ein ebenfalls grinsender Namjoon stand im Türrahmen. „Will ich wissen, was sie gedacht hat?" Skeptisch sah Jin zu unserem Gedankenleser. Dieser schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. „Lieber nicht." Dann wandte er sich wieder an die gesamte Gruppe. „Ich geh mal unsere Turteltauben holen..." Aber er durfte den Ältesten ärgern oder wie? "Jap, darf ich."

Nun fehlte nur noch einer und irgendwie versetzte es mir einen kleinen Stich ins Herz, dass Yoongi immer noch nicht da war.

„Er kommt bestimmt gleich." Anscheinend hatte Hobi meinen besorgten Blick bemerkt, denn er drückte kurz meine Hand, als er dies sagte. Und damit sollte er Recht behalten. Wenige Sekunden später schlossen sich zwei Arme um meine Hüfte. „Natürlich, was dachtest du denn?" Überglücklich drehte ich mich um die eigene Achse, um in das strahlende Gesicht meines Freundes zu sehen.

A Different World - BTS ffWhere stories live. Discover now