Kapitel 52

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Julias Sicht:

„Wach auf Juli!" Etwas rüttelte an meiner Schulter, zog mich aus meinem zum Glück traumlosen schlaf. Ich wollte noch nicht aufstehen. Noch nicht jetzt.

Und doch lies mein Angreifer nicht von mir ab. Wobei der Angreifer, wie sich kurz darauf herausstellte, das fröhliche Grinsen meines besten Freundes trug und auch ansonsten voll und ganz nach Hobi aussah.

„Ich will noch schlafen", murrte ich, schloss meine Augen wieder und drehte mich auf die andere Seite, weg von dem für meinen Geschmack viel zu fröhlichen Jungen. Brachte nur leider nichts...

„Tut mir leid, aber du hast genug geschlafen." Mit einem Ruck verschwand die wunderbare Wärme um mich herum. „Gib mir meine Decke wieder!" „Nö." „Mensch Hobi." Ich vergrub meinen Kopf in meinem Kissen. „Jetzt hab dich nicht so. Schließlich ist es schon halb elf."

Es brauchte einen Moment, bis die Information in meinem verschlafenen Gehirn angekommen war, doch sobald die erste Gehirnzelle hochgefahren war, saß ich kerzengrade im Bett. „Was?" „Hast richtig gehört. Also steh endlich auf. Die Jungs wollten mit dir in zwei Stunden mit dem Training anfangen." Genervt ließ ich mich wieder zurück in die Matratze fallen. „Da schlaf ich lieber."

Lange konnte ich mich leider nicht über die Bequemheit unter mir freuen. Im einen Moment lag mein Kopf noch schön weich und behaglich auf seinem Kissen, im nächsten klatschte er auf die Matratze. Und als sei das nicht schon genug, flog auch noch mein ach so schönes Kissen auf mich drauf. „Stehst du jetzt endlich auf?" „Ich will nicht!" Ich musste mich anhören wie ein kleines Kind, aber das war mir herzlich egal.

Hobi fing an zu kichern. „Du kannst natürlich auch im Schlafanzug trainieren. Ich denke, das würde Yoongi nicht groß stören."

In meinem Gehirn ratterte es. Langsam setzten sich die einzelnen Zahnräder in Bewegung, bevor ich den Sinn hinter Hobbys Aussage verstand.

Kaum war das allerdings geschehen, sprang ich auf. Meine Erinnerungen an den gestrigen Abend kamen zurück. „Alles okay?" Ich ignorierte die Stimme neben mir. Er hatte es schon wieder getan. Warum???Und warum ließ ich den scheiß mit mir machen?

„Haaaalloooo?" Eine Hand fuchtelte vor meinem Gesicht herum.

„W...was?" Verwirrt schüttelte ich den Kopf. „Was ihr für ein Problem miteinander habt, würd mich auch mal interessieren." Ich seufzte. „Ja, mich auch." Ich hatte wirklich nicht laut gesprochen, aber an seiner hochgezogenen Augenbraue konnte ich erkennen, dass der Sonnenschein es trotzdem verstanden hatte.

Um nicht weiter auf dieses Thema einzugehen, winkte ich schnell ab. „Wie kommst du überhaupt auf Yoongi?" „Hat dir das Namjoon nicht gesagt?", stellte mein persönlicher Wecker eine Gegenfrage. Ich zuckte mit den Schultern. Konnte sein, dass der Silberhaarige gestern irgendetwas in die Richtung erwähnt hatte... Ob ich das allerdings mitbekommen hatte, war eine ganz andere Frage.

„Ist ja auch egal. Jedenfalls trainierst du heute mit Yoongi. Frag mich nicht was." Mit Yoongi? Alleine? Bitte nicht... Das war wirklich das Letzte, worauf ich gerade Lust hatte. „Naja, wenigstens bist du jetzt wach." Zufrieden mit sich selbst sprang Hoseok vom Bett auf.

Augenrollend folgte ich seinem Beispiel und quälte mich von der Matratze, bevor meinem langsam anlaufenden Gehirn doch noch etwas einfiel. „Hobi?" Angesprochener hatte schon die Türklinke in der Hand gehabt, drehte sich allerdings noch einmal um. „Hast du heute was vor?" „Ne, aber du, wenn ich mich recht erinnere." „Kannst du nicht mitkommen?" Beinahe flehend sah ich meinen Gegenüber an. „Nur wenn du mir sagst, was da zwischen euch läuft." Mein Blick änderte sich zu einem schockierten. „Zwischen uns? Nichts!"

A Different World - BTS ffWhere stories live. Discover now