23. Dezember oder Parkplatzsuche zur Weihnachtszeit

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Wir fahren auf den Parkplatz des Supermarktes und suchen uns einen Parkplatz. Das Wort 'Suchen' trifft es sehr gut, da wir wirklich die Augen in die Hand nehmen müssen, um einen Platz zu erspähen. Eine gute Dreiviertel Stunde fahren wir zwischen den parkenden Autos hin und her, in der Hoffnung, dass ein Besucher seinen Einkauf beendet hat und nun nach Hause fährt.
"DA! Scharf Rechts, Bri!" Roger springt fast aus dem Auto, so aufgeregt ist er, dass wir einen Parkplatz sehen. Brian drückt aufs Gas, wendet und zwängt sich in die Lücke. Gerade noch rechtzeitig, denn schon kommt ein anderes Auto angefahren. Der Fahrer hinter Scheibe ärgert sich zu Tode. Wir schlägeln uns aus dem Auto.
"Du hättest ruhig eine größere Parklücke nehmen können", scherzt Freddie. John setzt noch einen drauf:
"Hier sehen Sie ein sehr seltenes Exemplar eines Abstellplatzes für elektronische Pferdekutschen zur Weihnachtszeit. Mann nennt sie umgangssprachlich auch die Parklücke des Todes. Einige Lebewesen der Spezies Mensch ärgern sich einige Zeitstunden über das Nichtvorhandensein einer dieser Parklücken. Immer häufiger kommt es vor, dass hierfür sogar Leben riskiert werden. Man muss sehr schnell sein, um eine dieser raren Parkmöglichkeiten zu ergattern. Nicht selten wird hierfür über Leichen gegangen, was neuste Studien zeigen. Also passen Sie auf sich auf, wenn Sie zu dieser Zeit noch einkaufen gehen und Auto heil!"
Als John seinen Vortrag beendet hat liegen wir quasi auf dem Asphalt und halten uns unsere Bäuche vor lachen. "Das war der Hammer", keucht Brian außer Puste. "Hast du schon einmal über eine Zweitkarriere als Comedian nachgedacht, Darling?" Nachdem wir uns etwas beruhigt haben und wieder aufrecht gehen können, schnappen wir uns zwei Einkaufskörbe und gehen in den Supermarkt.
"So was habe ich ja noch nie gesehen", sagt John erstaunt und auch wir anderen staunen nicht schlecht, als wir die Schlage vor der Drehtür zum Supermarkt sehen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns anzustellen. Nach einer Viertelstunde beschließen Roger und ich, uns in den Einkaufswagen zu setzen. Nach 10 Minuten sitzen auch Freddie und John bei uns. So langsam wird es eng. Wir wissen gar nicht mehr, wohin mit unseren Beinen. Ich lasse meine einfach aus dem Wagen heraushängen und lehne mich bei John an. Ungefähr 20 Minuten später sind wir an der Drehtür angekommen . Brian hat ganz schön zu schieben. Wir sitzen nämlich immer noch in dem Wagen.
"So, jetzt aber raus da", befehlt er uns und langsam klettern wir aus dem Einkaufswagen. Wir beschließen, dass ich die Einkaufsliste vorlese und die Jungs nach den Sachen Ausschau halten. So geht es auch ziemlich schnell. Das Problem ist nur, dass einige Lebensmittel ausverkauft sind. Und dann sind da noch die Leute, die einem mit ihrem Einkaufswagen ständig Hinten rein fahren.
"Die machen mich wahnsinnig! Noch einer von denen und der Einkaufswagen steckt da, wo man ihn nicht mehr sehen kann!" Wütend sieht Brian uns an.
Als wir nach einer Stunde an der Kasse sind, dauert es Ewigkeiten, ehe sich das Band auch nur ein paar Zentimeter bewegt. Ständig legen die Leute immer mehr auf das Band, sodass es gar nicht leer wird.
"Ich glaube, die machen das mit Absicht", teilt Brian uns seine Theorie mit. Nach einer weiteren Stunde sind wir wieder an unserem Auto und räumen die Einkäufe ein. Als auch das geschafft ist, fahren wir zu einem weiteren Supermarkt, um den Rest zu kaufen.

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"Vergiss es, ich steig nicht noch mal mit aus!" Roger sitzt mit verschränkten Armen im Auto. Dieses steht auf einem Behindertenparkplatz. "Rog, erstens kann man dich nicht allein lassen und zweitens glaubt uns sonst kein Mensch, dass wir hier parken dürfen, wenn du nicht mitkommst und das bestätigst", sagt John. Roger schaut ihn giftig an.
"Du darfst im Einkaufswagen sitzen", spricht Freddie das aus, was wir alle nicht wollten. Roger springt aus dem Auto und sucht sich einen Einkaufswagen.
Nach einer Stunde sind wir auch aus diesem Geschäft heraus und haben nun endlich alle Zutaten für unser Weihnachtsessen zusammen. Erschöpft fahren wir zurück zu den Jungs. Dort packen wir die Einkäufe aus und stellen sie auf die Theke.
"Was müssen wir zuerst machen?", erkundigt sich Brian.
"Den Truthahn und den Schweinebraten. Dann können wir noch die Fischsuppe vorbereiten und den Plumpudding", kläre ich die Jungs auf. Wir machen uns ans Werk. Zuerst bereiten wir die Füllung des Truthahn's zu, befüllen ihn und bestreichen in während er im Ofen ist immer wieder mit Butter. Es duftet köstlich. Ich kann es kaum erwarten, ihn morgen anzuschneiden und ihn dann zu essen.
Dann ist der Schweinebraten an der Reihe. Roger und John kümmern sich um diesen und ich und Brian fangen an, das Gemüse klein zu schneiden. Freddie macht den Plumpudding. Als die drei mit ihren Aufgaben fertig sind helfen sie uns beim Schneiden.
"Dann müssen wir das morgen nicht mehr mach", sage ich zu ihnen und sie sehen ziemlich erleichtert aus.

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Die letzte Karottenscheibe fällt in die Schüssel und dies ist ein sehr befreiendes Gefühl.
"Wir haben es geschafft!", ruft John erfreut aus.
"Endlich!", fährt es mir durch den Kopf. Das Einzige, was ich jetzt will, ist ins Bett. Einfach nur schlafen. Den Jungs scheint es nicht anders zu gehen. Auch sie sehen müde aus.
Freddie und ich kuscheln uns zusammen ins Bett. Es dauert nicht lange, da geht die Tür auf und die anderen drei Bandmitglieder kommen herein und legen sich mit zu uns. Mit John's Hand und Brian's Haaren im Gesicht und dem friedlichen Atmen der Vier schlafe ich ein. Und fange an zu träumen.

Roger und ich veranstalten ein Einkaufswagen-Wettrennen und besuchen John bei seiner Comedy Show. Brian und Freddie stehen als Karotten auf der Bühne und werden von Messern gejagt.

Weihnachten mit Queen  Where stories live. Discover now