15. Dezember oder Weihnachtsbesuche (Teil 3)

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"6 Stunden?! Das ist der Horror!"
"Hab dich nicht so. Sei froh, dass du nicht fahren musst." Wir räumen unsere Koffer in den Kofferraum des Autos, verabschieden uns von Johns Familie und fahren zum 'Irish Ferries Holyhead' um von dort aus mit der Fähre nach Dublin überzusetzen. Es dauert Ewigkeiten. Es gibt so viele Baustellen. Gott sei Dank haben wir Musik im Auto, was die Zeit verkürzt.
Nach 8 Stunden sind wir am Hafen angelangt. Dort winkt mir ein Mädchen mit kurzen, schwarzen Haaren und schwarzen Sachen zu. Brian fährt das Auto auf die Fähre und bucht unsere Überfahrt. Ich gehe mit den Jungs zu Lia.
"Hey Süße." Lia umarmt mich und auch die Jungs begrüßen sie.
"Ich freue mich schon so auf deine Eltern", sagt sie mir und ich muss sofort lächeln. Als Brian wieder da ist und uns unsere Fahrkarten in die Hand drückt gehen wir auf die Fähre.
Die Fähre schwankt leicht hin und her. Das Rauschen der Wellen und der frische Wind sind beruhigend und entspannen einen sofort. Am liebsten würde ich noch eine Runde fahren, aber ich freue mich selbstverständlich schon auf meine Eltern.
Die Fähre hält und wir fahren von ihr. "So, wo lang?", fragt Brian und ich navigiere ihn zu den kleinen Dorf, etwas außerhalb von Dublin. Die sonst grünen Wiesen ziehen an uns vorbei. Nun liegt auf ihnen Schnee und Schafe, Highland Rinder und Wildpferde stehen darauf. Ein Fohlen hüpft durch den Schnee. Zuckersüß. An einem kleinen Cottage halten wir an. Es ist im Fach-Haus-Stil gebaut, mit einem Rieddach. Auf diesem liegt ebenfalls Schnee. Auch der Vorgarten ist von Schnee bedeckt. Das ist das Haus, in dem ich Geboren wurde, wo ich meine ersten Schritte gemacht habe, wo ich das erste mal Queen gehört habe. Wir steigen aus und stapfen durch den Zentimeter hohen Schnee. Ich trage ein breites Grinsen auf dem Gesicht, als ich an der Tür klingel.
"Heyyy, Mama!"
"Jessie!" Ich falle meiner Mama in die Arme.
"Ich habe dich vermisst", flüstert sie mir ins Ohr.
"Ich dich auch." Ich löse mich von ihr und umarme auch meinen Dad, welcher im Flur steht. Wir gehen nach drinnen. Es ist herrlich warm und das Kaminfeuer wirft einen schönen orangenen Schein an die Wände.
"Darf ich vorstellen, das sind der legendäre Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor und John Deacon." Ich schaue gespannt in ihre Gesichter. "Und das, Jungs, sind meine Eltern Loren und Edward." Sie verstehen sich auf Anhieb super. Meine Mama macht uns einen Tee und wir reden lange über das vergangene Jahr.
"Morgen ist hier in der Kirche ein Weihnachtskonzert. Vielleicht wollt ihr ja mitkommen?", schlägt mein Vater vor.
"Sehr gerne", antwortet Brian höflich. "Habt ihr denn schon alle Weihnachtseinkäufe erledigt?", fragt Lia. Ich sehe meine beste Freundin an. "Und ob, du kannst Brian und John fragen, sie durften unsere Tüten tragen."
"Ja. Ich habe jetzt noch Muskelkater." Brian sieht mich schelmisch an. Meine Eltern schmunzeln. Ich schaue nach draußen durchs Fenster. Es ist bereits dunkel. Zu dieser Zeit sieht die Landschaft einfach bezaubernd aus.
"Habt ihr Lust ein wenig spazieren zu gehen?" Ich schaue die Jungs und Lia fragend an. Die Jungs nicken und wir ziehen unsere warmen Sachen an. "Zieh dir lieber noch einen Schal an, Roger, es ist echt windig", rate ich ihm, doch er möchte nicht auf mich hören. Wir öffnen die Tür und stapfen durch den glänzenden Schnee. Der Wind weht scharf um unsere Köpfe und der Vollmond leuchtet uns hell entgegen. Wir laufen einen schmalen Kieselweg entlang.
"Möchtest du uns etwas besonderes zeigen?", murmelt John an mein Ohr. "Erraten! Es gibt hier in den Highlands eine besondere Stelle." Die Jungs und Lia folgen mir, bis ich bei der Stelle angekommen bin. Hier weht der Wind so kräftig, dass ich meine Mütze festhalten muss. Meine Freunde stellen sich neben mich und bestaunen meinen Lieblingsplatz. Wir sind an den Klippen. Der Mond spiegelt sich silber im Wasser, welches rauschend an die Steine klatscht. Der salzige Duft des Meeres steigt in meine Nase.
"Das ist wunderschön, Darling", sagt Freddie außer Atem und mit klitzernden Augen. Auch die anderen sind überwältigt.
Nach ein paar Minuten ertönt Rogers zitternde Stimme: "Mir ist kalt, können wir dieser nach Hause..." "Roger! Du zerstörst gerade diesen fantastischen Moment!" Brian klingt wirklich wütend.
"Jess hat dir doch gesagt, dass du dir noch einen Schal nehmen sollst...", bemerkt John.
"Schon in Ordnung Jungs, es wird eh immer dunkler. Ab nach Hause!" Wir stiefeln nach Hause. Ich hake mich gerade bei Freddie unter, da trifft mich am Rücken ein Schneeball. Ich drehe mich blitzschnell um.
"Wer war das?!" Die Jungs schauen pfeifend in die Luft.
"Wenn das so ist..." Ich bücke mich, forme drei Schneebälle und gebe Lia und Freddie jeweils einen in die Hand. "Auf drei!", fängt Lia an.
"Eins! Zwei! DREI!" Wir bewerfen Roger, Brian und John mit den Schneebällen. Diese feuern zurück, bis wir völlig aus der Puste sind. Vom Schnee überdeckt gehen wir zurück nach Hause. Dort fallen wir in unsere Betten und schlafen sofort ein.

❄︎ ❄︎ ❄︎

"Shit!", ertönt eine Stimme.
Ich wache auf. Es ist noch dunkel draußen. Ich blicke mich auf dem Dachboden um und entdecke eine Gestalt, die gekrümmt dasteht. Von der Größe her kann es nur Brian sein. "Brian?", frage ich die dunkle Gestalt. "Oh, habe ich dich geweckt, dass wollte ich nicht. Tut mir Leid", entschuldigt er sich. Ich richte mich in dem kleinen Bett auf.
"Was hast du denn gemacht?"
"Ich wollte auf die Toilette und bin gegen den Hocker gelaufen und habe mir dabei den kleinen Zeh angestoßen", erklärt er.
"Autsch." Ich verziehe schmerzhaft das Gesicht, was Brian aber nicht sehen kann.
"Der kleine Zeh ist immer am schlimmsten. Brauchst du irgendwas?", erkundige ich mich. "Nein, schon okay. Schlaf du jetzt weiter." In seiner Stimme hören ich ein Grinsen. Er richtete sich auf und humpelt dann die schmale Treppe nach unten. Ich lege mich wieder hin und schaue aus dem Fenster, bis mir die Augen zufallen. Der Mond scheint sacht und Zimmer und die Sterne funkeln am Himmel.

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Weihnachten mit Queen  Where stories live. Discover now