18. Dezember oder 'The Nutcracker'

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"Wir holen dich Punkt 16:00 Uhr ab", schreit Freddie ins Telefon.
Er ist total aufgeregt. Heute sehen wir uns 'The Nutcracker' im Theater an. Brian hatte ihm zum Nikolaus Karten dafür geschenkt und heute ist die Vorstellung. Das Ballett soll toll sein. Ich habe schon einiges von Freunden darüber gehört und natürlich wurde auch auf Social Media davon berichtet.
"Ja, ich werde bis dahin fertig sein", murmel ich in den Hörer. Ich bin ein wenig müde. Mein Schlaf war nicht sehr erholsam.
"Gut und zieh dir etwas extravagantes an, Darling. Ich werde Roger, Brian und John auch dazu zwingen", befiehlt mir der Leadsänger.
"Alles klar, Freddie. Wird gemacht! Soll ich dir von meiner Auswahl ein Foto schicken oder vertraust du mir?" "Natürlich vertrau ich dir, Darling", fängt Freddie an zu erzählen. "Aber es wäre trotzdem nicht schlecht, wenn du mir ein Bild schicken könntest." Ich muss schmunzeln, stimme dann aber zu.
"Dann bis später Freddie", verabschiede ich mich.
"Bis später Darl... Warte noch kurz. Bevor ich es vergesse; Roger und John wollten morgen unbedingt in die Warner Bros Studios und sich das Set von Harry Potter anschauen. Wir haben schon ein Hotelzimmer reserviert, in dem wir alle Platz haben..." Ich unterbreche Freddie: "Ich darf mit?!"
"Ja, so war es geplant, natürlich nur, wenn du Lust hast, Darling", stottert er.
"Natürlich, ich liebe Harry Potter!", antworte ich ihm.
"Perfekt", kommt es aus der anderen Leitung.
"Dann sage ich den anderen Bescheid. Wir werden höchstwahrscheinlich zwei Tage dort sein, also pack die was zum Anziehen ein."
Ich bespreche mit Freddie noch ein paar Details, dann lege ich auf und verschlinge meine Frühstück. Ich gehe schnell ins Bad um mich zu waschen und die Zähne zu putzen. Oben in meinem Zimmer hole ich meinen Koffer wieder hervor und suche meine Sachen für den Tripp nach Hogwarts zusammen. Als Fan habe ich ein paar Sachen mit Harry Potter-Aufdruck. All das und natürlich das übliche packe ich in den Koffer. Dann sehe ich mich in meinem Schrank, nach etwas schickem und glamourösem, um. Ich schiebe Kleider beiseite, ehe ich das finde, wonach ich gesucht habe.
Ein Cocktailkleid von Guido Maria Kretschmer. Es ist cremefarben Metallic, hat breite Träger, einen V-Ausschnitt und ist leicht ausgestellt. Ich liebe es. Ich suche mir ein paar Schuhe, mit ein wenig Absatz, in der gleichen Farbe und eine Feinstrumpfhose. Dann überlege ich, was ich über das Kleid drüber ziehe. Ich entdecke ein Cape aus Tweed. Es ist gestrickt aus Schwarz, Wollweiß, Grau & Marineblau. Es ist nicht irgendein Cape. Dieses Cape haben mir meine Eltern zu meinem 18. Geburtstag geschenkt. Es ist von Chanel und somit unsagbar teuer. Ich nehme es vorsichtig aus meinem Schrank und lege es mit dem Kleid und den Schuhen aufs Bett. Dazu nehme ich mir noch eine silberne Glitzertasche und eine silberne, filigrane Kette, mit einem kleinen Herz. Ich hole mein Handy und mache ein Foto, welches ich Freddie schicke. Schon nach wenigen Sekunden schreibt Freddie mir zurück.

[Wow, Darling! Das sieht grandiziös aus!]

Ich muss grinsen und schreibe ihm ein 'Danke'. Dann gehe ich nach unten, setze mich an den Schreibtisch und zeichne ein wenig. 15:10 Uhr schaue ich auf die Uhr. Ich stehe vom Schreibtisch auf und hole meine Sachen und bringe sie ins Bad, wo ich mich umziehe. Ich betrachte mich kurz im Spiegel und fange an mich ein wenig zu schminken. Nachdem der Lipgloss, die Wimperntusche und das Rouge sitzt, fange ich an mir Locken zu drehen. Nachdem dies auch erledigt ist, machen ich mir hinten einen kleinen Knoten in meine Haare. Stolz schaue ich in den Spiegel. Ich werfe mir eine zartes Lächeln zu und gehe dann in den Flur. Dort sammel ich mein Zeug zusammen und stopfe es in die Tasche, ziehe mein Cape über und schlüpfe in die Schuhe. Kurz darauf klingelt es an der Tür und ich öffne sie.
Brian schaut mich begeistert an.
"Du siehst hammer aus!"
"Danke, du siehst auch gut aus", gebe ich das Kompliment zurück. Er sieht sehr gut aus. Unter seinem schwarzen Wintermantel trägt er einen weißen Anzug, mit Weste und eine hellbraune, gestreifte Krawatte.
Ich laufe mit Brian zum Auto und steige ein. Auch die anderen werfen mir faszinierende Blicke zu.
Als wir eine Viertelstunde später vor dem Royal Albert Hall Theater aussteigen, bin ich überwältigt. Es ist riesig und rund, hat ein Glasdach und ist aus rotem Backstein. Innen ist es aber noch viel schöner. Es sind unzählige Plätze. Wir sitzen ganz vorne. Über der Bühne ist eine Art Balkon, auf welchem das Orchester sitzt. Dahinter befindet sich eine große Orgel.
"Der Wahnsinn", stößt Roger neben mir aus.
"Ja, Bri. Die Plätze sind spitze!", sagt Freddie.
"Ich glaube Roger meinte das Theater und nicht die Sitzplätze, obwohl die auch gut sind", korrigiert John Freddie. Nun habe ich auch die Möglichkeit die Outfits der andern zu bestaunen.
Auch John trägt einen weißen Anzug, mit einem hellbraunen karierten Hemd. Freddie trägt ein weiße Hose und ein weißes Hemd mit roten Absätzen an den Händen und dem Kragen. Roger ist der einzige, welcher nicht in weiß gekleidet ist. Er hat eine tannengrüne, glänzende Hose, ein weißes Hemd, einen schwarzen Samtanzug mit roten Akzenten und eine weinrote Krawatte mit dezentem Blumenmuster an. Sie sehen alle toll aus.
Gerade ertönt eine Stimme, die uns daraufhin weist, dass wir unsere Handys ausschalten, dann geht es auch schon los.

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