8. Dezember oder der gemütliche Tag

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Ich wache in Freddies Armen, auf der Couch, auf. Brian liegt auf meinen Beinen, Rogers blonder Kopf auf Brians Bauch und John hat sich Rogers Arm geschnappt und umklammert ihn. Seine Beine hängen über der Lehne. Ich frage mich eh schon, wie wir es geschafft haben, dass wir hier alle auf dem kleinen Sofa liegen können. Der Platzmangel hat aber auch etwas Gutes; es ist kuschelig warm.
Ich gähne und versuche mich zu bewegen, da meine Beine langsam, aber sicher, einschlafen. Doch Brian sieht so süß aus, wie er da schläft, dass ich es nicht übers Herz bringe meine Beine wegzuziehen. Ein unangenehmes Kribbeln breitet sich in ihnen aus. Da muss ich jetzt durch. Ich schaue auf auf die Digitaluhr der Stereoanlage. Es ist 10:00 Uhr. Normalerweise hätte ich nicht so lange geschlafen, aber wir sind gestern bis 1:50 Uhr noch auf den Beinen gewesen. Wir haben uns diesen ausgedehnten Schlaf verdient.
So langsam wird mir langweilig, weil ich nämlich nicht wieder einschlafen kann. Ich halte Ausschau nach der Fernbedienung. Dort ist sie! Sie liegt auf Brians Brustkorb, über Rogers Kopf. Vorsichtig greife ich nach ihr. Ich bin erleichtert, als ich sie in meinen Händen halte. Ich schalte den Fernseher an und bin gerade am überlegen, was denn eigentlich an Programmen um diese Zeit läuft, da schreit es aus dem Fernseher: "GUTEN MORGEN LONDON!"
Ich schrecke auf und stelle die Lautstärke sofort leiser. Ich schaue zu den Jungs. Diese schlafen einfach seelenruhig weiter und das, obwohl die Lautstärke fast am Maximum war. Ich zucke mit den Schultern und klicke mich durch die einzelnen Sender. Ich bleibe bei ABC hängen, dort erscheint gerade Elton John's neue CD.
"Seine neue Platte ist ab heute im Verkauf. Das perfekte Weihnachtsgeschenk!", sagt der Kommentator. Er hat absolut Recht! Das ist das Weihnachtsgeschenk für Freddie! Zum Glück liegt mein Handy nicht weit entfernt von mir, auf dem Tisch. Ich nehme es und bestelle sofort die CD. Inklusive Bonusmaterial. Wenn schon, denn schon! Freddie wird sich riesig freuen.
Ich schaue mir auf ABC noch weitere Interviews mit 'The Who' und David Bowie an. Dann merke ich, wie sich auf meinen Beinen etwas bewegt. "Morgen", nuschelt Brian.
"Guten Morgen, schönen 2. Advent. Und schläft es sich gut auf meine Beinen?"
"Dir auch. Ja, ich habe ausgezeichnet geschlafen. Ich würde mich ja hinsetzen, aber da gibt es ein kleines Blondes Problem..." Brian zeigt auf Roger. Ich muss schmunzeln.
"Er sabbert!" Brian schaut mich schockiert an.
"Was?" Ich verstehe gar nicht, was er meint.
"Roger sabbert auf meinen Pulli!" Ich muss anfangen mit lachen und stoße dabei mit Freddies Kopf zusammen. "Autsch!", beschwert sich dieser.
"Tut mir Leid", entschuldige ich mich prompt.
"Was ist denn so lustig?", will Freddie wissen.
"Roger sabbert auf Brians Pulli", kläre ich ihn auf. Freddie kann sich vor lachen nicht halten. Schallend und laut dringt es durch die ganze Wohnung. Langsam beruhigt er sich wieder. Roger und John schlafen ungerührt weiter. Wir beschließen sie einfach schlafen zu lassen und sehen weiter Fern.

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Nach zwei Stunden sind auch Roger und John aufgewacht und zusammen sitzen wir jetzt immer noch auf dem Sofa und schauen uns 'Santa Claus' mit Tim Allen an.
"Wie wär's, wenn wir heute einfach mal gar nichts unternehmen? Wir machen uns einen gemütlichen Tag und schauen Märchen und schreiben Weihnachtskarten", schlägt Brian vor. Wir sind begeistert.
Gerade kommt im Film die Stelle mit dem Plätzchen- und Kakaoautomaten. Mein Magen knurrt und auch die Jungs starren gierig auf das Plätzchen. Kein Wunder es ist ja schon halb zwei und wir haben noch nichts gegessen. Ich nehme mein Handy und öffne die Lieferanten-App.
"Sushi, Pommes, Burger, Nudeln..? Was hätten die Herrschaften denn gerne?" Wir fangen an zu lachen und bestellen Pommes und Hähnchenflügel.
Während wir auf unser Essen warten räumen wir mein Wohnzimmer ein wenig um, damit es für einen Fernsehemarathon geeignet ist. Brian und Roger schieben meine Couch vom Teppich. Diesen ziehen wir weiter vor. Den Tisch stellen Freddie und John neben das Sofa. Brian und ich holen Decken und Kissen aus meinem Schrank und breiten diese auf dem Teppich aus. Dann holen wir noch ein paar Snacks und Getränke aus der Küche und stellen sie auf den Tisch. Es sieht richtig gemütlich aus.

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Ein paar Minuten später ist unser Essen da und wir stürzen uns regelrecht darauf.
Nachdem wir satt sind gehen wir von der Küche zurück in die Stube und schalten den Fernseher ein.
"Ich will zuerst 'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel' schauen", bestimmt Freddie den ersten Film.
Nach 5 mal Aschenbrödel und den zwei restlichen 'Santa Claus' Filmen, machen wir eine kurze Pause und fangen an, die Weihnachtskarten an Freunde und unsere Familien zu schreiben.
"Wir müssten unsere Familien echt mal wieder besuchen, gerade jetzt, da doch Weihnachten ist", stellt John fest. "Ja und Jess hat auch noch gar nicht unsere Familien kennengelernt. Das müssen wir noch nachholen." Freddie überlegt angestrengt.
"Die Weihnachtszeit ist noch lang, Fred. Das schaffen wir bestimmt noch", kommt es von Brian.
"Am Wochenende ist es doch ideal. Da sind alle zu Hause und dann ist noch der 3. Advent."
"Rogers Idee ist richtig gut, Bri." John schaut uns aufmerksam an.
"Dann lasst uns am Freitag losfahren und die erste Familie besuchen", stimme ich zu.
Wir beschließen, dass wir erst Brians Familie in Hampton einen Besuch abstatten, dann fahren wir nach Feltham zu Freddies Familie, wo wir übernachten werden. Am nächsten Tag geht es zur Familie Taylor nach King's Lynn und dann zu Johns Familie nach Oabdy. Zum Schluss, am 3. Advent, besuchen wir meine Familie in Irland, Dublin. Ich freue mich jetzt schon riesig meine Eltern wiederzusehen und die Familien der Jungs kennenzulernen.
"An wen müssen wir jetzt eine Karte schreiben?", fragt Brian. Freddie überlegt ehe er sagt: "Wir schreiben eine Liste, damit wir niemanden vergessen."
Am Ende sind es 14 Namen, die auf unserer Liste stehen:

• Mary Austin (Freddie's beste Freundin)
• Jim Miami Beach
• Jim Hutton ( Freddie's Freund)
• Veronica Tetzlaff (John's Freundin)
• Lia Cole (Jess beste Freundin)
• Familie Taylor
• Familie Mercury
• Familie May
• Familie Deacon
• Familie Miller
• Collin Markus (Jess bester Freund)
• Tim Staffel
• Loui Tolbut (Brian's guter Freund)
• Gordon Bruck (Roger's guter Freund)
• Elton John
• Ray vom Studio

Die erste Karte schreiben wir zusammen an Miami:

Lieber Miami,
wir wünschen dir ein besinnliches, erholsames und schönes Weihnachtsfest zusammen mit deiner Familie. Freddie hofft, dass dein Haus glänzend geschmückt ist und das du uns vermisst. Wir haben schon die Lichterketten aufgehangen und den Weihnachtsbaum geschmückt.
Wir wünschen dir und deiner Familie eine rockige (Roger wollte unbedingt das wir das erwähnen) Weihnachten.
In Love
Freddie,
Brian, Roger, John
           &
         Jess

Nach 13 weiteren Karten schmerzen unsere Finger und uns gehen die Ideen aus. Aber wir haben es geschafft! Jede Grußbotschaft ist einzigartig und die Karten, die wir ausgewählt haben, passen perfekt zu den Personen. Wir sind sehr zufrieden.
Wir machen es uns auf dem Boden wieder gemütlich und schauen weitere Weihnachtsmärchen; 'Die drei Federn', 'Frau Holle', 'Die Weihnachtsgeschichte' von Charles Dickens, 'Der gestiefelte Kater', 'Schneewitchen', 'Eine Prinzessin zu Weihnachten', 'Der Froschkönig', 'Kevin allein zu Haus' und 'Kevin allein in New York'.

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Kurz nach Null Uhr fahren die Jungs in bester Stimmung nach Hause. Auf dem Weg wollen sie noch am Briefkasten anhalten und die Karten einwerfen.
Heute war echt ein entspannter Tag. Ich schlüpfe in mein Bett und träume von Schneewittchen, die den Froschkönig küsst und dieser verwandelt sich in eine gestiefelten Kater, der Kissen aufschüttelt und in New York Einbrecher mit Nüssen bewirft.

Weihnachten mit Queen  Where stories live. Discover now