„Also ich würd ihm nicht glauben." Eine Mädchenstimme ließ uns herumfahren. Und während ich noch verwirrt zwischen dem Ausgang des Gates und dem Mädchen hin und her sah, hatte Kookie sein Versprechen schon wieder komplett vergessen. „Da bist du ja endlich." Stürmisch zog der Braunhaarige sie in eine feste Umarmung. Es war irgendwie merkwürdig den Jüngsten so zu sehen. Natürlich kannten die beiden sich schon, aber trotzdem war er selten so auf Körperkontakt aus, wie bei ihr. Und so aufgedreht, wie in den letzten Stunden hatte ich ihn auch schon lange nicht mehr gesehen.

Kopfschütteln ging nun auf ich mit einem Lächeln im Gesicht auf das Mädchen zu. „Hey, freut mich, dich zu sehen." „Und mich erst", lachte auch mein Gegenüber. „Bereit für die Schule?" Auf meinen Kommentar rollte sie nur mit den Augen.

„Wenn ihr jetzt noch anfangt, euch übers Wetter zu unterhalten, kotz ich." Ich drehte mich zu Jungkook, weshalb dieser ganz schnell verstummte. „Willst du hier bleiben?" „N...nein..." Zufrieden grinste ich in mich hinein. Ging doch.

„Dann lasst uns lieber los, bevor es sich Namjoon doch noch anders überlegt." Während ich in das Lachen der Neuangekommenen einstimmte, machte unser Jüngster mal wieder einen auf beleidigt.

„Warte, ich nehm' deinen Koffer." Und schon war er wieder aufgedrehter denn je. Etwas verwundert sah das Mädchen zu mir hoch. Anscheinend hatte auch sie nicht mit so einer stürmischen Begrüßung von unserem Jüngsten gerechnet. Ich zuckte nur mit den Schultern. Verstehen tat ich das ganze ja selbst nicht...

* * * * *

Grinsend blickte ich durch den Rückspiegel nach hinten. Es sah einfach zu süß aus, wie Jungkook versuchte, seine Nervosität zu verstecken, als er mit seiner neuen Mitbewohnerin sprach. Doch auch dieser sah man an, dass sie die Tatsache, dass der Braunhaarige gerade ihre Hand hielt, nicht kalt ließ.

Schmunzelnd richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße. Wahrscheinlich hatte Julia damals Recht gehabt und Jin musste bald ein neues Pärchen in die Schranken weisen. Und eins konnte ich versprechen: Ich würde mich dieses Mal ganz schön raushalten.


Julias Sicht:

Ich wurde durch sanfte Küsse an meiner Schulter geweckt. Ein wohliges Kribbeln breitete sich an den Stellen aus, an denen Yoongis Lippen auf meine Haut trafen. Vorsichtig öffne ich meine Augen, blieb allerdings genau so liegen, wie vorher. „Guten Morgen, Sweetie." Leicht grinsend drehte ich mich in Yoongis Armen um. „Morgen." „Nach dieser Nacht werde ich dich noch mehr vermissen, wie zuvor." Ich merkte, wie sich meine Wangen erhitzen, weshalb ich mich schnell an die nackte Brust meines Freundes kuschelte.

Auch als ich das raue Lachen des Älteren hörte, kam ich nicht aus meinem Versteck hervor. „Das muss dir doch nicht unangenehm sein, Sweetie." Eine Weile musste ich mir das Gekicher meines Freundes noch anhören, schließlich beendete dann aber zu meinem Glück doch die Ärgerei und schloss mich stattdessen noch fester in seine Arme.

„Yoongi?" „Hm?" „Wie viel Uhr ist eigentlich?" Ich wusste, dass diese Frage mehr als unpassend war, aber ich hatte eine böse Vermutung, die sich leider wenige Sekunden später bestätigte. „Gleich elf, wieso?" „Fuck." „Nanana solche Wörter will ich aber nicht von die hören." Ich achtete nicht darauf, was der Blonde sagte, sondern setzte mich einfach auf. „Komm wieder her", grummelte mein Freund augenblicklich, als ich aus seinen Armen verschwunden war.

Doch ich musste ihn kichernd enttäuschen. „Wir müssen los, Yoongi. Kuschelzeit ist vorbei." Zu meinem Bedauern interessiere sich das Kuschelmonster nicht, dafür, was ich sagte. Bevor ich reagieren konnte, hatte er seine Arme um mich geschlossen und zurück nach unten gezogen. „Von wegen Kuschelzeit ist vorbei", nuschelte er dabei zufrieden mit sich selbst. Ich seufzte nur. „Die anderen warten sonst auf uns." „Mir doch egal." „Mir aber nicht. Abgesehen davon, dass ich keine Lust auf die dummen Sprüche habe, sehe ich auch Namjoon, Hobi und Jin wahrscheinlich bis zu den Herbstferien nur selten. Da will ich mich richtig von ihnen verabschieden." „Na gut."

Was? Keine Diskussion? Was war mit Yoongi passiert?

„Aaaaber..." War doch klar, dass es bei der Sache einen Haken gab. Er drehte mich an der Hüfte, sodass ich ihm wieder in die Augen sehen konnte. Diese strahlten nichts Gutes aus. Was hatte er denn jetzt vor?

„Was willst du im Gegenzug?", seufzte ich schließlich, um alles zu verschnellern, wodurch sein Grinsen nur noch breiter wurde. Dann beugte er sich nach vorne, sodass er ganz nah an meinem Ohr war. „Was hältst du davon, wenn du ausnahmsweise Mal nicht alleine duschst?"

* * * * *

„Juuuuliii!!!" Ein komplett überdrehter Hobi sprang glücklich die Treppe hinunter und zog mich in eine feste Umarmung. Natürlich hatte ich die Jungs über die Ferien öfters gesehen, doch trotzdem war es lustig, alle wieder auf einem Haufen zusammen zu haben. Und ab jetzt war ich ja auch nicht mehr das einzige Mädchen in der Truppe. Überglücklich schloss ich meine beste Freundin in meine Arme.

Als ich erfahren hatte, dass sie ihre Eltern überredet hatte, hier auf dem Internat das letzte Schuljahr zu verbringen, war ich vor Freude komplett ausgerastet. Doch trotz dieser Unterstützung konnte Jin das kommende Chaos schon förmlich riechen. Und vermutlich hatte er sogar Recht. Ich meine... Jimin, Kookie, Tae, Emmy und ich in Jahr lange, ALLEINE in einem Haus...? Das konnte im Prinzip nur schief gehen.

Namjoon war dann wohl der Glückliche, der den Ältesten dafür vor einem Nervenzusammenbruch bewahren durfte. Dem wünschte ich auch viel Spaß. "Pass bloß auf, junges Fräulein." Ich musste kichern, als ich dann aber den Blick des Silberhaarigen sah, versteckte mich doch ganz flix bei Tae.

Und egal, wie schön er war, leider neigte sich auch dieser Tag schneller zu Ende, als uns allen lieb war, was für uns bedeutete, Abschied nehmen. Zwar hatte VORALLEM Jin angekündigt, oft vorbei zu schauen, um sicher zu stellen, dass das Haus noch stand, aber trotzdem würden wir die älteren Vier das ganze nächste Jahr vermutlich wenig zu Gesicht bekommen.

„Tschüss Juli." Ich glaube, so fest hatte mich unser Sonnenschein wirklich noch nie umarmt. Und das musste was heißen...

„Machs gut, Kleine." Auch Namjoon schloss mich in eine liebevolle Umarmung. „Und das du mir ja gut für die Schule lernst." Mit einem strengen Blick kam der Älteste zu mir. Lächelnd schüttelte ich den Kopf. Ich würde diese Schwachköpfe definitiv vermissen. „Und hab ein Auge auf die Chaoten", flüsterte mir der Braunhaarige noch ins Ohr, als auch er ich umarmte. Das bewirkte, dass ich noch mehr lachen musste.

Als letztes wartet Yoongi auf mich. Im Gegensatz zu den anderen, gab er mir erst einen langen Kuss, bevor auch er mich in seine Arme zog. „Ich liebe dich, Sweetie." „Ich liebe dich auch, Yoongi."

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A Different World - BTS ffWhere stories live. Discover now