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Sie saßen sich gegenüber in den völlig überfüllten Straßenbahn und fuhren irgendwo hin. Sie wussten noch nicht wohin doch sie würden einfach dann aussteigen wenn die Umgebung schön war.

"Mir ist noch nie aufgefallen wie sehr ich aufblühe wenn ich bei dir bin. Ich hab dann immer das Gefühl, dass ich keine Fassaden habe und keine Mauern in meinem Kopf, die mich daran hindern wirklich ich zu sein.",
in Kuroos Stimme lag ein so ernster Ton und der kleinere hätte schwören können, dass sich die Aura um seinen Freund veränderte.

"Ich hab mich früher so gefangen gefühlt. Ich bin mir vorgekommen als ob ich im Alltag stecken geblieben wäre. Das mir all dieser Stress die Luft raubt und ich wehrlos dagegen bin. Deshalb habe ich irgendwann so getan als würde es mir gut gehen, so das andere meine Probleme nicht mitbekamen, in der Hoffnung, dass wenn ich meine Gefühle verleugne sie verschwinden. Ich dachte ich könnte vor meinen Problemen weglaufen wenn ich nur weit genug laufen könnte. Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, dass das Problem in mir steckt.", Kenma schaute aus dem Fenster und betrachtete das Gemisch an Farben und Formen die ineinander liefen.

"Du hast schon immer Angst davor gehabt, dass deine Worte keiner versteht oder sie es einfach nicht interessiert was du zu sagen hast ", Kuroo griff nach Kenmas Hand, der dies einfach zuließ denn was hatte er zu verlieren?

"Nicht mehr. Nicht mehr seit dem ich dich kennen gelernt habe. Und das noch mehr als wir aufgebrochen sind um zu finden was auch immer wir finden wollen. Und ich habe meine Gefühle zu dir gefunden so kitschig es auch klingen mag", ein leichtes Lächeln huschte über Kenmas Lippen doch er sah weiterhin aus dem Fenster.
Trotzdem bemerkte er wie sich auch Kuroos Lippen zu einem Lächeln formten und er noch stärker seine Hand drückte.

"Wir müssen langsam von hier weg", stellte Kenma fest, der nun endlich seinen Blick von dem Fenster löste.

Kuroo schien zu überlegen. Doch wenn er ehrlich war wusste er wohin sie als nächstes gehen sollten. Jedoch wusste er auch das diese Idee Kenma nicht besonders gefallen und er sich dagegen wehren würde.

Noch einmal holte er tief Atem und genoss die Ruhe vor dem Sturm.

"Wie wäre es... wenn wir zurück nach Deutschland fliegen?", entgeistert schaute Kenma den größeren an. Mit einem blitzenden Blick wartete Kuroo auf seine Antwort.

"Du weißt was ich davon halte...", seufzte er und strich sich eine gefärbte Strähne aus dem Gesicht. Er war einfach genervt doch wusste selber nicht genau wieso. Vielleicht hatte er sich durch ihre Reise erhofft eine Auszeit zu haben und seien Kopf endlich mal wieder frei zu kriegen und wenn sie jetzt nach Deutschland fahren würden würde es ihn dabei behindern.

"Nicht in dieses scheiß Kaff. Da will ich auch nicht mehr hin.", immer noch war Kuroo gespannt darauf was seien kleiner dazu sagte.

-

Und so kam es das sie zurück nach Deutschland flogen obwohl Kenma nicht gerade begeistert davon war.

Doch als sie am Hamburger Flughafen am kamen und sich gerade ein Taxi bestellten änderte sich seine Stimmung.

Langsam hatte Kenma eingesehen das er nicht ewig reisen könnte, die Welt sehen könnte und nicht immer von Ort zu Ort ziehen konnte ohne das es Konsequenzen haben würde.
Es war Fakt das ihnen irgendwann das Geld ausgehen würde und sie arbeiten mussten so sehr sich auch Kenma dagegen sträubte.

Er wollte nicht arbeiten gehen und sein ganzes Leben damit verschwenden das zu tun was er nicht mochte und dadurch auf äußerste eingeschränkt zu werden.

Das einzige was er wollte war seine Liebe an seiner Seite zu haben und das zu leben was er fühlte.
Und langsam hatte er wirklich das Gefühl genau das zu tun.
Im Moment Leben, sich von allem weltlichen zu trennen, einen fick auf Geld, Frauen und Beliebtheit zu geben. Und am meisten nicht mehr darauf zu achten was andere von ihm denken könnten.

Den größeren ging es genau so. Nur das er sich viel freier in seiner Beziehung mit Kenma fühlte als er es jemals mit einer Frau getan hatte.

Und beinahe sofort musste er an seine toxische Beziehung vor drei Jahren denken, an der das Mädchen und fast auch er beinahe kaputt gegangen waren.
Kuroo war eigentlich nur mit ihr zusammen gewesen, da es sich irgendwie ergeben hatte und ehrlich gesagt lag da keine tiefsinnige Bedeutung dahinter. Auch geliebt hatte er das Mädchen nicht wirklich. Er war in dieser Zeit ein ziemliches Arschloch gewesen und während ihm die Beziehung nicht sonderlich am Herzen lag, war es für sie ziemlich ernst gewesen.

Und wie es kam wie es kommen musste. Sie hatten sich gestritten und so sehr gegenseitig verletzt, dass es kaum noch zu retten war. Denn obwohl Kuroo sie nicht liebte war sie ihm wichtig und so etwas wie eine Freundin für ihn gewesen .

Doch nun konnte er damit abschließen, denn er hatte das gefunden was er sich so lange ersehnt hatte.

Kuroo lächelte, sah zu den kleinen hinunter und sagte mit einem ironischen Unterton:" Willkommen in Hamburg!"

"Idiot", er griff nach seiner Hand und schenkte den größeren sein süßestes Lächeln.

Sucht nicht nach mir // KurokenWhere stories live. Discover now