1 Plan

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Kuroos Motorrad war gewaltig und Kenma genoss es jedes mal mit ihm durch die Nacht zu fahren.

Wie auch heute holte er ihn nach 2 Uhr ab wenn seine Eltern schliefen und fuhr mit ihm irgendwo hin wo auch immer es sie hintrieb.

Ihr Lieblingsplatz war die Lichtung im Wald voller Blüten und Glühwürmchen zu der sich niemand jemals verirrte und wo sie ungestört die Nacht verbringen konnten nur um vor dem Sonnenaufgang weiter zu fahren bis ans Meer, dass nur eine halbe Stunde von da aus entfernt war.

Das Meer war ihre Zweitlieblingsstelle denn dort war es zwar schön den Sonnenaufgang anzusehen aber dort waren auch oft Menschen und wenn sie besonders wenig Glück hatten irgendwelche Bekannten, die in der Nähe wohnten.

Kuroo hatte Kenma irgendwann mal erzählt das er nachdem die beiden in Kyoto wären dort am Strand ein Haus bauen würde und jeden Tag im Meer baden würde selbst wenn es unerträglich kalt sein würde.
Doch Kenma wollte die Welt sehen und hatte nicht vor sich an einen Ort zu binden.
Deshalb hasste er die Stadt in der er mit seinen Eltern wohnte obwohl er relativ weit außerhalb in einem Wald lebte. Die Menschen kotzten ihn an, die immer bemüht waren ihr Lächeln aufrecht zu halten und freundlich zu sein. Er wusste das sie hinter seinen Rücken nicht nur über ihn sondern auch über Kenmas Familie und Kuroo redeten. Kuroo war genau so genervt von dem System wie Kenma was die beiden nur noch mehr in ihrer zweisamkeit bestärkte.

Kenma schlung die Arme um die Hüfte des größeren der leicht lächelte und ihn fragte wohin sie wollten.

"Lass uns was neues ausprobieren", Kenma lehnte sich noch weiter an Kuroo während er das sagte.

"Und wohin?"

"Zu der verlassenen Feuerwehrstation an der wir vorletztes mal vorbei gefahren sind. Erinnerst du dich?"

"Ach ja die", erwiderte Kuroo und startete den Motor.

Die Feuerwehrstation war nur gut 20 Minuten von Kenma entfernt und während er die Sterne über den beiden betrachtete fuhren sie gemeinsam durch Kenmas Wald.
Kuroo nahm immer Landstraßen denn er mochte die Innenstadt nicht und oft gab es dort Stau oder Baustellen. Außerdem fuhren auf den Landstraßen zu dieser Urzeit beinahe keine Autos und so hatten sie freie Bahn.

Der hohe Zaun erstreckte sich um das ganze Gelände als sie dort ankamen. Ein bisschen erinnerte es Kuroo an den Zaun seiner Grundschule der früher für ihn als Kind eine riesige Mauer war, die ihn isolierte und die er so oft versuchte zu überwinden. Doch er katte immer Kenma an seiner Seite gehabt was ihm immer Kraft gab. Kuroo parkte sein Motorrad ein wenig weiter in den Wald wo man es nicht sah und sie beschlossen über den Zaun zu klettern.

Doch nachdem sie den Zaun überwunden hatten stand das nächste Problem ihnen im Weg. Die Eingangstür war abgeschlossen.

"Lass uns um das Haus gucken. Vielleicht finden wir ein kaputtes Fenster", zwar fanden sie kein Fenster aber eine unverschlossene Tür durch die sie in das Gebäude gelangten.

Sie suchten sich einen Raum im ersten Obergeschoss und setzten sich auf den kalten Boden. Durch das große Fenster fiel Mondlicht auf Kuroos Gesicht.

"Ich weiß gar nicht was ich in einer Woche machen soll", Kenma fummelte an den Nähten seines Tshirts er wusste gar nichts. Zwar war ihr nächstes großes Ziel Kyoto aber das würden sie erst in ein paar Jahren erreichen. Danach hatte er zwar vor vielleicht nach Amsterdam fahren aber da war er sich nicht ganz sicher. Er wollte unbedingt bei einem Korallenriff tauchen gehen aber weil diese starben und es die wahrscheinlich nicht mehr geben wird bis er die Chance hatte zu einem zu reisen musste er auch diesen Gedanken verwerfen. Es gab für ihn so viele Städte, New York, Las Vegas, Tokio, Moskau, Paris, Rom und Dubai nur um ein paar zu nennen.
Doch als was er arbeiten wollte wusste er nicht. Und wo er leben würde schon gar nicht.

Kuroo war ein Jahr älter als Kenma und hatte deshalb schon letztes Jahr seinen Abschluss gemacht und hatte sich in dem kleinen Cafe beworben in den sie im Winter immer Kaffee tranken. Er hatte den Job bekommen jedoch kündigte er schon nach 2 Monaten weil es für ihn als Kellner fiel zu langweilig war und er auch keine Zeit mehr für Kenma hatte.

Die beiden hatten sich geschworen irgendwann auszubrechen denn für sie gab es nichts mehr was sie hier hielt.
Die beiden mochten noch nie die Schule oder wollten studieren gehen da sie ihre Zeit viel besser nutzten konnten. Sie wollten nicht in diesem System leben und ihr ganzes Leben daran kaputt gehen lassen.

"Hör zu Kuroo. Ich habe nächste Woche Freitag meinen Abschluss und meine Eltern werden mich nicht vermissen. Lass uns den Plan durch ziehen den wir schon lange im Sinn hatten. Du und ich. Mit dem Motorrad... Lass und endlich ausbrechen", Kenma blickte Kuroo in die Augen. Sein Blick war beinahe schon flehend. Er wollte endlich raus und das um jeden Preis. Doch er hatte nicht vor es alleine zu tun.

Der ältere grinste. "Darauf habe ich seit einem Jahr gewartet."

Zeit verging wie im Flug und als es immer heller wurde richtete sich Kenma auf. Er betrachtete Kuroo der immer noch auf den Jacken der beiden lag die sie noch vor einen paar Stunden ausgebreitet hatten um ein wenig zu schlafen.

Als nun auch langsam der ältere die Augen öffnete lächelte Kenma zu ihm herunter.

"Ich will an den Strand", der kleinere packte sich seine Jacke und zog sie sich an.

Er half Kuroo auf und die beiden machten sich auf den Weg nach unten als Kenma noch eine Bitte hatte.

"Ich habe hunger und brauche Energy", zwar war er noch minderjährig aber da er war der Meinung das Alkohol nichts mit den Alter zu tun hatte sondern eher mit dem Geistlichen störte es ihn nicht. "Wir fahren zum Supermarkt", die Freunde hatten eine starke Verbindung und kannten sich beinahe wie auswendig. Keiner konnte sie trennen und würde es auch nie.

Sie kauften sich Essen und Energy und als sie am Strand waren beschlossen sie Musik anzumachen.

"Wir haben uns noch gar nicht überlegt wohin wir nächste Woche wollen. Amsterdam fände ich gut aber das lieg zu weit weg."

"Lass und erstmal in Richtung Osten und schauen was auf uns zu kommt."

Kenma legte seinen Kopf auf die Schulter des älteren und schloss seine Augen. Dieser Moment hielt für ewig und er sollte für immer in Kenmas Kopf bleiben.

Sucht nicht nach mir // KurokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt