14 Wunderschön

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"Wo wollen wir heute hin?", Kuroo rieb sich die Augen und blickte zu Kenma der schon längst wach war.

Die Sonne schien angenehm auf seine Haut und die gefärbten Strähnen hingen ihm ins Gesicht. Er wollte den größeren lieber nicht sagen wie er heute morgen in seinen Armen und halb auf ihn liegend aufgewacht war. Er wollte ihm auch nicht sagen wie gut dieses Gefühl war und das es sich richtig angefühlt hatte so nah bei ihm zu liegen.

"Wollen wir in den Wald? Nachher vielleicht danach zu einem Tempel oder so was", Kenma hatte nicht vor voreilig in die Stadt zu gehen. Ihm war viel wichtiger, dass er die Bambuswälder sehen und die alten, traditionellen Tempel besichtigen konnte.

"Klar. Wenn du möchtest..."

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Im Bambuswald war es beinahe ohrenbetäubend Still und außer ihnen war niemand dort.
Der asphaltierte Weg führte mitten hindurch doch selbst hier kam ihnen niemand entgegen.

Es war schön mit Kenma alleine Zeit an so einem schönen Ort zu verbringen. Niemand würde sie hier stören und niemanden würde es stören wenn sie hier das machten was sie wollten.

Sie müssten sich hier nicht so verhalten wie jeder erwartete. Und sie müssten sich hier nicht an irgendwas anpassen sondern konnten sich einfach treiben lassen so wie sie es wollten.

Alles hier war in ein mattes grün getaucht und selbst der Vibe schien etwas besonderes zu haben.
Es war irgendwie beruhigend und märchenhaft hier entlang zu gehen.

"Lass uns einfach alle in Harmonie mit einander leben. Einfach nur so... einfach weil wir es können.", Kenma sagte es einfach ohne Zusammenhang. Er sagte es ohne noch darüber nachzudenken wie er die Worte nun ausdrücken sollte, sondern ließ seinen Gedanken freien Lauf und sagte sie so wie sie sich in ihm formten.

Vielleicht war es der Ort der ihn so dazu veranlasste oder es war vielleicht Kuroo bei dem er diese Gedanken immer frei aussprechen konnte ohne Angst vor Konsequenzen haben zu müssen.

"Wir beurteilen Menschen viel zu sehr nach ihren Aussehen ohne wirklich zu wissen was hinter diesen Fassaden alles steckt... Jeder von uns ist so Oberflächlich, egal wie sehr wir daran arbeiten, es ist so und wird immer so sein. Viel zu oft verurteilen wir Personen dafür, für das sie nicht ändern können. Mich regt es einfach manchmal immer noch so auf, dass ich Menschen danach beurteile, wie sie aussehen, woher sie kommen oder wie sie auf mich wirken ohne das ich überhaupt weiß wer sie genau sind.", auch Kuroo hatte einige Gedanken, die er gerne mit Kenma teilen wollte.
Er hatte das Gefühl je älter er wurde, desto mehr wurde er auf sein äußeres reduziert. Sahen sie denn nicht, dass er viel mehr war als die Kleidung die er trug und viel mehr in ihn steckte als das man es direkt in seinen Zügen erkennen konnte?
Man erwartete gar nicht mehr von ihm, dass er irgendwas war. Die meisten Mädchen wollten ihn nur noch wegen seinem Aussehen doch was wirklich dahinter steckte interessierte sie nicht wirklich.

"Das stimmt... Jeder, wirklich jeder hat eine Geschichte zu erzählen und jeder hat seine eigenen kleine Last zu tragen. Wieso hören wir ihnen nicht aufmerksam zu wenn sie Hilfe brauchen? Alles was sie doch brauchen ist jemand der ihm zuhört und versteh was sie wirklich sagen.", der kleine schaute zu Kuroo auf und fing an zu Lächeln.

Es tat gut diese Worte endlich über die Lippen zu bringen. Viel zu lange hatte er damit verbracht sie für sich zu behalten. Und sie waren ihm zu Last geworden.

Und so ging es auch Kuroo.

"Als ich klein war, hat mich immer die Ignoranz der Erwachsenen gestört. 'Du bist doch noch ein Kind und kannst das noch gar nicht wissen' haben sie gesagt ohne mir wirklich je zugehört zu haben. Ich habe nach Hilfe gesucht, habe geschrien es soll mich doch jemand retten. Doch alles was ich zu hören bekam brachte mich zum Verzweifeln.", allein nur bei den Gedanken daran wurde Kuroo sofort wütend.

Doch er beruhigte sich sofort wieder als ihm der kleinere ein ehrliches Lächeln schenkte.

Kenma war einfach nur dankbar, dass Kuroo sich einfach treiben lassen hatte. Er war froh seinen besten Freund zu haben und mit ihm seine Gedanken teilen zu können.

Niemals hatte er sich so geborgen gefühlt wie bei ihm. Er war für ihn steht's da gewesen und auf ihn war verlass.

"Ich war so lange in meinem eigenen Kopf gefangen."

"Fuck ich habe viel zu lange darüber nach gedacht, wie ich in der Zukunft leben werde, und dabei ganz vergessen jetzt zu leben...", der größere hatte sich wirklich viel zu viele Sorgen über seine Zukunft gemacht und das wirklich wichtigste aus den Augen gelassen.

"Wir werden ewig leben. In all den Worten die wir sagten. In dem Regen und in den Wäldern. Wir werden immer existieren in den Liedern die wir hörten und in den Orten die wir besuchten. Wir werden ewig leben hörst du?", der Gedanke daran das sie für immer vereint waren machte Kenma so unglaublich glücklich.

Ihm war zwar klar das es unglaublich kitschig war doch das störte ihm nicht.

Die Worte waren gesagt und der kleinere bereute sie nicht.

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Auf dem Berg sah man langsam schon die Sterne am Himmel und der Mond ging gerade auf.

Die Stadt sah von so weit oben ziemlich klein aus. Sie ähnelte einem Lichtermeer das in mitten von kleinen Hügeln lag.
Von hier oben war alles viel einfacher, ein wenig unbeschwerter und ein wenig freier.

Zwischen den Sakura Bäumen lag der alte Tempel der bestimmt schon vor einigen Jahrhunderte hier ganz oben auf den Berg gebaut wurde.
Doch Kenma hatte gerade keine Augen für ihn. Er wollte in den Garten hinter den Tempel von den aus sie über die ganze Stadt blicken konten und noch viel weiter.

Dort waren sie. Standen im Garten zwischen all den Blumen und Bäumen, von denen die Krirschblütenblätter langsam auf sie herab fielen wie Schnee, unter den Sternen und sich so nah, dass sie die Wärme des anderen spüren konnten.

Kuroo warf ein Seitenblick auf Kenma, der die Arme um seinen zierlichen Körper geschlungen hatte. Ihm war offensichtlich kalt und wie selbstverständlich legte der größere einen Arm um seine schmale Schulter, was in beiden ein kribbeln auslöste.

Nun schaute auch Kenma zu ihm auf.

"Ist dir kalt? Sollen wir vielleicht gehen und-", weiter kam Kuroo nicht da er von dem jüngeren unterbrochen wurde.

"Nein...nein alles gut. I-Ich will hier bleiben", ein weiteres mal an diesem Tag schenkte er Kuroo eines seiner schönsten Lächeln.

Was stellte nur der kleine mit ihm an?

Es brachte ihn um den Verstand ihn so nah neben sich stehen zu haben.
Er war so unglaublich süß und attraktiv zur selben Zeit...

Es trunte Kuroo an wenn ihn der kleine so ansah wie er es gerade tat. Mit einem Lächeln auf den leicht geöffneten Lippen und einen Funkeln in den Augen.
Es machte ihn glücklich den kleinen so glücklich zu sehen wie er es gerade tat.

Kenmas Haare wehten leicht im Wind und hingen ihm wie immer ziemlich ins Gesicht.
Wie erstarrt schauten sie sich gegenseitig in die Augen und kamen sich noch näher als sie so oder so schon waren.

"Du bist so wunderschön...", es war zwar nur ein Flüstern doch Kenma verstand trotzdem was Kuroo sagte.

Sucht nicht nach mir // KurokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt