⚡Paxton (18)⚡

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"Paxton.", dröhnt die Stimme von Mister Summers durch den Speisesaal.
Was macht der denn so früh schon hier.
"Was?", frage ich angenervt und alle Blicke sind auf uns gerichtet.
"Am Freitag ist ja diese Veranstaltung von der Schule. Wer ist deine Begleitung?", fragt er und ich zucke mit den Schultern, bevor ich antworte: "Niemand. Ich geh da allein hin."
"Das kannst du abhaken. Ohne Begleitung wird es für dich auch keine Veranstaltung geben.", meint der Leiter des Heimes und ich stehe auf.
"Paxton, sitzen bleiben.", donnert nun auch O'Donnells Stimme durch den Raum.
Ich verdrehe die Augen und setze mich wieder, bevor ich antworte: "Aber sie haben den Zettel doch schon unterschrieben und er liegt der Schule schon vor... ."
"Ich hab gestern nochmal mit dem Direktor gesprochen und der hat mir gesagt, dass alle Schüler in Begleitung kommen.", fällt er mir ins Wort und ich spanne meinen Kiefer an.

"Und wie wollen sie mir nachweisen, dass ich nicht doch ohne Begleitung gehe?", frage ich und blicke ihn an.
"O'Donnell wird dich zum Ball bringen und sich als dein Vater ausgeben. Du stellst ihm deine Begleitung vor. Ausgang hast du bis null Uhr, dann wirst du, wie immer an der Kreuzung abgeholt.", antwortet er, dreht sich um und verlässt den Speisesaal.
Geile Sache.

Ich schaue zu O'Donnell, welcher mit einem fiesen Grinsen zu mir blickt.
Wo soll ich denn jetzt eine Begleitung her kriegen und wie werde ich sie dann wieder los?
"Ich bin gespannt Paxton.", meint er und wendet sich dann ab.

Etwas später stehe ich wieder in der Ecke auf dem Schulhof und rauche eine, da höre ich Collin und Xander, wie sie sich unterhaltend auf mich zu bewegen.
"Ey Pax, wir wurden gestern von den Bullen erwischt.", meint Collin und ich antworte: "Selbst schuld, ihr hättet es von Anfang an lassen sollen."
"Ach denen Biestern ist doch nichts passiert.", meint nun Xander und ich lasse hörbar Luft aus meinen Lungen gleiten.
"Was machst du da eigentlich für einen Aufriss drum?", bringt Xander hervor und ich antworte: "Leute, wie gestern schon gesagt, sind das Tiere, die können sich nicht wehren."
"Ja ja, Spielverderber.", meint Collin und verdreht seine Augen.
"Wie würdet ihr euch denn... Ach vergesst es einfach.", meine ich, wende mich ab und gehe.
Die beiden folgen mir und dann höre ich Xander brüllen: "Ey Pisser."

Ich hebe meine Kopf und sehe Blake gemeinsam mit Rubina und Ricardo das Schulgelände betreten.
Oh man, das hat mir gerade noch gefehlt.
Die beiden gehen an mir vorbei und bleiben vor Tick, Trick und Track, ähm ich meine Blake, Rubina und Ricardo stehen.
Sofort packt Collin Blake an den Haaren und zerrt an seinem Kopf.
"Gib mir deine Kohle, sonst setzt es was.", droht er und zieht noch etwas fester.
Xander packt Ricardo währenddessen am Hals und verlangt von ihm ebenfalls das Gleiche.

Rubina schaut mich an, in ihren Augen Hilflosigkeit und dann höre ich Blake: "Du hast doch selbst genug."
Das stimmt. Collins Mutter arbeitet in einer Textilfirma in einer höheren Position und sein Vater bei einem Plattenlabel als Produzent angestellt.
"Mach was Paxton.", flüstert Rubina.
Ricardo beginnt sich zu wehren und schubst Xander und auch Blake schafft es sich von Collin zu lösen.
Es beginnt eine Rangelei und Rubina steht verängstigt mir gegenüber.
"Schluss jetzt.", schreie ich und für einen Moment erstarren alle und Rubina zuckt zusammen.

Und jetzt?

Das Klingeln der Schulglocke rettet mich.
Ricardo und Rubina drehen sich um und gehen, während Blake stehen bleibt, dort bei Collin, Xander und mir.
"Was willst du noch Pisser? Hast du noch nicht genug?", fragt Collin und funkelt Blake an.
Und da taucht es wieder auf, das Lächeln im Gesicht von Blake, als er seinen Kopf leicht schüttelt und dann ins Gebäude geht.

"Ich hasse diesen Idioten.", meint Collin und schaut Blake hinterher, dann setzt er sich in Bewegung stürmt auf Blake zu, doch hat nicht mit mir gerechnet.
Noch bevor er an Blake heran kommt, stehe ich zwischen den beiden, Blake dreht sich um und ich schubse Collin zu Boden.
"Lass es, er hat genug.", meine ich und blicke zu Collin hinunter.
"Was ist bloß los mit dir Paxton?", fragt Xander und hilft Collin auf die Beine.
Das würde ich auch gern mal wissen; geht es mir durch den Kopf.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wende ich mich von den beiden ab, drehe mich um und schaue Blake kurz in seine Augen.
Mein Kiefer angespannt, meine Hände zu Fäusten geballt.
Ich sage nichts, verfange mich lediglich kurz in dem hellen Blau und lasse die drei dann dort zurück.

Im Klassenzimmer läuft der Unterricht schon einen Moment, als Blake sich meldet und als er dran genommen wird meint: "Ich müsste mal kurz zur Toilette."
"Dann geh.", meint der Lehrer, Blake steht auf und lässt einen kleinen Zettel auf mein Pult fallen.
Ich falte diesen unmerklich auseinander und lese: Folge mir
Ich zerknülle das Papier, stecke es in meine Hosentasche und warte einen kurzen Augenblick, bis ich einfach aufstehe.
"Was soll das werden Paxton?", unterbricht der Lehrer seinen Unterricht und ich antworte kurz: "Klo."

"Da sieht man mal, wer gut und wer schlecht erzogen ist. Geh.", meint er und ich gehe, lasse es einfach so stehen.
Als ich auf der Toilette ankomme, auf der ich gestern erst noch Blake um Hilfe gebeten habe, erwartet mich dieser schon.
"Was ist?", frage ich und er lehnt an der Klokabinentür.
"Ich hab die Anweisungen auf deinem Zettel befolgt und ich danke dir das du mir meine Dateien wieder gegeben hast. Diese Fotos sind meine Erinnerung, aber das habe ich dir ja schon mal gesagt.", äußert Blake und lächelt.
"Kein Ding.", meine ich nur knapp und will schon wieder gehen, da hält er mich am Handgelenk fest und spricht weiter: "Paxton du klaust mir mein Handy und ich würde einfach nur gern wissen warum?"
Ich wende mich ihm wieder zu und er lässt mein Handgelenk los.

"Warum? Echt das fragst du?", äußere ich und ziehe meine Stirn in Falten.
"Ja. Ich bin dir nicht böse, auch wenn ich es vielleicht sein sollte, ich will es nur verstehen.", meint er und ich stütze meine Hände rechts und links neben seinem Kopf ab.
"Verstehen? Was gibt es da zu verstehen? Mein Handy ist mir genommen worden und wenn ich es irgendwann mal wiederbekomme, dann eh nur Stundenweise. Ich habe deins geklaut, weil ich es brauche.", antworte ich und stehe auf die Nähe die zwischen uns herrscht.
"Aber du kannst es doch gar nicht benutzen.", sagt Blake und zuckt mit seinen Augen leicht hin und her.
"Für meine Zwecke reicht's.", bringe ich hervor und habe gerade mit meinen Gedanken zu kämpfen.
Wieder spanne ich meinen Kiefer an.
"Paxton Walsh, ich werde einfach nicht schlau aus dir.", meint Blake und ich stoße mich ab, muss Abstand zwischen uns bringen, bevor ich etwas tue, was ich später bereue.

"Auch du kannst nicht alles wissen.", meine ich und lehne mich an ein Waschbecken, während ich meine Arme vor der Brust verschränke.
"Was machst du mit meinem Handy?", fragt er und kommt auf mich zu, verringert den Abstand zwischen uns, den ich jetzt gern gehabt hätte.
"Musik hören.", antworte ich und er steht vor mir.
"Musik hören?", fragt der Blonde nach und piekst mir, sowie gestern erst in den Bauch.
Ich greife nach seiner Hand und wir beide schauen uns an.
"MP3 Player?", fragt Blake, während ich immer noch seine Hand mit meiner fest umschlossen habe.
"Dein Ernst jetzt?", frage ich und drücke ihn nach hinten, wieder zurück an die Kabinentür.
"Ja, wo ist das Problem?", meint er und runzelt die Stirn.

Wieder habe ich meine Hände rechts und links neben seinem Kopf, wieder sind wir uns so nah und wieder genieße ich diese Nähe ein wenig zu sehr.
"Ein MP3 Player, wird genau so behandelt wie ein Handy. Handy weg, MP3 Player weg.", antworte ich und drücke meinen Körper etwas näher an seinen.
"O-okay.", entgegnet mir Blake und ich lege meine Nase an sein Haar.
"Blake wegen dem Ball am Freitag.", sage ich und atme den Duft seine Shampoos ein. Es duftet gut, kann aber nicht definieren nach was.
"Was ist damit?", haucht er.
"Gehen wir gemeinsam hin?", frage ich weiter, wie benebelt und dann klingelt es, reißt mich aus meiner Trance und ich stoße mich von ihm weg.
"Überleg es dir und sag mir bescheid.", sage ich knapp und husche dann aus der Toilette.
Oh man, was hab ich getan? Ich will diesen Typen. Ich will ihn und das nervt mich.

Bad town BoyDonde viven las historias. Descúbrelo ahora