chapter 7

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Genau, wie es bereits jedes erdenkliche Mal gewesen war, als ich diesen Film gesehen hatte, bahnten sich auch jetzt wieder Ströme von Tränen meine Wangen herunter und obwohl ich genau weiß, dass alles nur ein Film ist macht es mir so zu schaffen. Ich veruschte zuerst lautlos zu weinen, doch als das Mädchen dann am Bett ihres Opas stand, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und stieß einen Schluchzer aus. Mist... Wie auf Kommando wandte Leon seinen Blick vom Fernseher ab und sah mit mitleidigem Blick zu mir, bevor er auch schon aus seiner Ecke zu meiner Ecke gerutscht kam und mich in den Arm nahm. „Nicht weinen...", flüsterte Leon mir zu, während er seinen Kopf vorsichtig auf meinen senkte.
Ich versuchte mich ja unter Kontrolle zu bekommen, weil es mit Sicherheit besseres und angenehmeres gibt, als bei einem Mann in den Armen zu liegen, welchen man vor einem Tag auf der Straße getroffen hat, und vor sich hin zu schluchzen. Wirklich nicht angenehm, selbst wenn ich mich in Leon's Anwesenheit erstaunlich wohl fühle.

Nachdem der Film bereits seit guten zehn Minuten vorbei, beruhigte auch ich mich langsam wieder und sah Leon aus roten, verquollenen Augen an. Man muss ich scheiße aussehen, wenn sogar er lächeln muss. „Du solltest vermutlich mal ins Bad gehen, denn ansonsten werden dich hier alle für den aus dem Zoo geflüchteten Panda halten. Und das wollen wir ja nicht, nh?", schlug er vor und konnte sich auch hierbei ein Grinsen nicht verkneifen. Ich wischte einmal mit meiner Hand über meine Wangen und stand dann auch schon auf, um mich im Bad schnell „hübsch"  zu machen. Ok...abschminken ist keine Option, da ich nicht will, dass Leon vor Schreck umfällt, deshalb ist neu schminken wohl die für uns beste Variante. Ich entfernte die Pandastreifen aus meinem Gesicht und klatschte Concealer und all den anderen Kram in mein Gesicht, sodass es einigermaßen dieselbe Hautarbe hatte und lief dann zurück ins Wohnzimmer, wo ich Leon vorfand, welcher auf einem Barhocker saß und irgendetwas auf Instagram suchte.
„Wie heißt du auf Insta?", fragte ich und lief weiter zur Coach von der ich mein Handy holte.
„Uhm...kann ich vorher vielleicht mit dir reden?", leicht panisch fuhr er mit seiner Hnad durch die braunen Locken. Der Typ muss definitiv mal zum Friseur. Aber über was will er denn reden? Es ist doch nur ein blöder Insta-Name.
„Schieß los", forderte ich ihn auf und versuchte dabei möglichst ruhig zu wirken, um ihn nicht noch mehr zu verunsichern.
„Also...Ich muss dir das sagen, bevor du durch München läufst und vermutlich hast du es vorhin auch schon bemerkt, wie uns die Menschen angeschaut haben. Ich bin trotz dem, was ich dir jetzt gleich sage ein ganz normaler Mensch, ok? Also...ich bin Fußballspieler beim Fc Bayern München und bei der Nationalmannschaft.", beichtete er mir mehr oder weniger. Und obwohl das anscheinend eine ziemlich große Sache war, interessierte mich das relativ wenig, was ich mir auch anmerken ließ: Unbeeindruckt schlürfte ich weiter meine Cola, während Leon mich mit hochgezogenen Augenbrauen anstarrte: „Juckt dich das gar nicht?" „Nö, wieso sollte es? Ich bin kein Fußballfan, ansonsten hätte ich dich vermutlich erkannt. Du bist Leon für mich. Nicht so nen komischer Schnösel, der das Geld in den Arsch geschoben bekommt. Was dachtest du denn? Das ich jetzt vor dir auf die Knie falle?", fragte ich gespielt empört. „Nö, ich hatte eher mit einem „Oh mein Gott, darf ich ein Autogramm haben?" gerechnet. Aber wenn dir das nichts ausmacht:", grinste er und drehte sein Handy so, dass ich seinen Instagram Namen sehenn konnte. Leon Goretzka hieß der Typ also. Ich tippte  seinen Namen in die Suchleiste ein und nach einem Klick auf seinen Account riss ich die Augen auf. „843.000 FOLLOWER?!", schrie ich woraufhin er aber nur stolz grinste. Depp. „Ich hab nicht so viele Follower, wie meine besten Freunde...", erwiderte er und zog einen Schmollmund. Meine Kinnlade drohte auf den Boden zu fallen: „Wie? Die haben noch mehr als du?!" „Ja, die haben alle über 1 Millionen und Thomas sogar schon 7 Millionen." „Thomas Müller? Den kenn ich sogar!", erklärte ich stolz. Seine Freunde waren ja bekannter, als so manche deutsche Influencer. „Wenn du willst kann ich dir Fußball ja mal schhmackhaft machen. Du könntest mal ins Stadion gehen, oder zum Training kommen?", schlug er vor und ich musste grinsen. „Ja, gerne. Aber dann muss ich ja alleine ins Stadion...Ich glaub darauf hab ich eher weniger Lust", brachte ich mit eingezogenem Kopf hervor. „Kein Problem. Kann im Moment eh wegen meiner Verletzung nicht spielen, deswegen könnte ich dich begleiten...Würdest du mal mitkommen?", fragte er und sah mich mit seinen schokobraunen Augen hoffnungsvoll an: „Sehr gerne. Aber dann musst du mir auch erklären wie das geht, okay?", lächelte ich. „Geht klar!", versicherte er mir und sprang von seinem Hocker auf: „So gerne ich noch bleiben würde: Ich muss jetzt langsam nach Hause. Es ist fast 24 Uhr und ich habe morgen Aufbautraining." „Ja sicher. Warte ich bringe dich zur Tür." Auf dem weg zur Tür sammelte Leon seine Sachen ein und zog seine Schuhe an. Wir umarmten uns nocheinmal, bevor wir uns eine gute Nacht wünschten und er die Treppen hinunter lief.
Fertig umgezogen, gewaschen und abgeschminkt, ließ ich mich zufrieden in mein Bett fallen und wunderte mich irgendwie selbst darüber, was und vorallem wie viel heute schon wieder passiert war...

broken hearts - Leon GoretzkaTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon