chapter 1

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Zwei wochen später...
Heute war es soweit. Heute werde ich das letzte mal auf unbestimmte Zeit in diesem, mir so bekannten, Umfeld aufwachen. Das letzte gemeinsame Frühstück, bevor ich in mein Auto steigen werde, in welchem schon die Kartons mit meinen Sachen liegen. Letzte Woche bin ich schon einmal morgens nach München gefahren, um den Mietvertrag zu unterschreiben. Allerdings habe ich auch nur das dort erledigt. Ich war weder in der Stadt, noch habe ich irgendetwas anderes in München gesehen. Und genau das ist meine große Angst. Ich werde nachher an meiner Wohnung aussteigen und werde nicht einmal wissen, wo hier ein Supermarkt ist. Aber gut. Wozu gibt es Google? Ich habe noch genau eine Woche bis die UNI anfängt und ich hoffe wenigstens bis dahin ein paar lebenswichtige Läden gefunden zu haben.

Heute entschied ich mich für ein lockeres, dezentes aber dennoch schickes Outfit. Ich trug eine altrosafarbene Hose mit einem Gürtel, welcher vorne mit einer Schleife endete. Dazu kombinierte ich ein eng anliegendes Shirt mit Spitze und Ausschnitt.
Ich machte mir noch schnell einen Zopf und lief dann auch schon die Treppe hinunter, welche direkt in unser Wohnzimmer mündete, in dem auch schon meine Familie Platz genommen hatte. Der Tisch war bereits gedeckt und es standen Körbe mit Brötchen und Croissants darauf. Anscheinend habe nur noch ich gefehlt. Ich entschied mich dazu heute noch einmal das Croissant aus meiner Lieblingsbäckerei zu genießen. Man weiß ja nie, wie die Bäcker dort in München so sind. Dazu kombinierte ich - wie könnte es auch anders sein - Nutella. Und ganz genau diese Kombi werde ich in München so vermissen...Och komm Jou. In München wird es wohl auch Croissants mit Nutella geben. Hoffe ich mal...

Als alle aufgegessen hatten und es bereits 10 Uhr war, war der Zeitpunkt des Abschieds gekommen. Wieder war nur meine Familie anwesend, da ich nicht wirklich Freunde habe. Klar, es gibt die Menschen mit denen man mal was unternimmt, aber mehr auch nicht. Ich vertraue nicht. Das habe ich zu oft getan und ich wurde jedes mal aufs neue belehrt, dass das ein großer Fehler ist.
Nachdem ich jeden noch mal in den Arm genommen hatte, ihnen gesagt habe wie dankbar ich bin und nachdem natürlich auch ein paar Tränen geflossen sind, schloss ich nun die Autotür, startete den Motor und fuhr mit einem Hupen davon. Den Weg zur Autobahn kannte ich bereits in und auswendig, weshalb ich erst auf der Autobahn mein Navi einschaltete. Das Abenteuer meines Lebens kann beginnen...

broken hearts - Leon GoretzkaWhere stories live. Discover now