Kapitel 19 nicht in die Notaufnahme

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Unmei POV

Alles was ich hören konnte waren Schreie. Meine und die von jemand anderem. Wahrscheinlich die von Tae. Aber ich konnte jetzt nicht aufhören, ich durfte nicht. Etwas in mir verbat es mir.

Es war schlimmer als sonst. In mir war etwas, das mir eine Lektion erteilen wollte. Deswegen schlug ich auch immer noch zu. Aber jetzt spürte ich, wie es langsam abklang, die Strafe war vorbei.

Ich verweilte für einen Moment auf dem gepflasterten Boden und sah meine Hände an. Prüfend öffnete und schloss ich sie, wobei meine rechte Hand ein unschönes Knacken zu hören ließ. Beide meiner Hände waren stark am bluten und ich konnte nicht wirklich ausmachen wie tief die Wunden wirklich waren. Tatsächlich war es im Moment nicht so schmerzhaft wie es eigentlich aussah.

Und da prasselte es wieder auf mich ein. Sofort sah ich hoch, direkt in Taes besorgtes und verweintes Gesicht. „I-ich...", setzte ich an, aber Tae unterbrach mich: "Schon gut, sag jetzt besser nichts, ich bring dich in die Notaufnahme." Er schlug seine Hände vor sein Gesicht. "Hätte ich doch bloß besser aufgepa..."
"Schwachsinn, Tae, jetzt hör mir doch mal zu! I-ich hab dich an deiner Hand von der Straße gezogen.... das hab ich doch oder?"
"J-ja das hast du." Seine Stimme zitterte.
"Und dann... hab ich sie gehalten." Ich sah im wider direkt in seine Augen. "Tae, ich hab sie gehalten ohne jeglichen Schmerz... ich... ich hatte einfach nur Angst, dass dir was passiert ist, da war nichts in mir, was mich bestrafen wollte... zumindest für einen Moment."
"Aber danach kam es dafür doppelt so schlimm zurück." Wieder sammelten sich Tränen in seinen Augen.
"Nein, du verstehst das nicht, vergiss meine Hände Tae! Ich konnte dich anfassen! Das war das erste mal in meinem Leben! Du kannst dir gar nicht vorstellen wie schön das gerade ist,"
Tae blickte mich jetzt einfach an. Ich konnte seinen Blick nicht ganz deuten, obwohl jetzt seine Mütze etwas weiter hoch gezogen war.
"Ja, das hast du." Sagte er nur und sag dann wider auf meine Hände. "Aber wir müssen jetzt unbedingt ins Krankenhaus!"

"Tae, warte wie stellst du dir das denn vor? Sie können mir nicht helfen, wenn sie mich nicht anfassen können... meine Hände sind nicht gebrochen." Bei meiner letzten Aussage war ich mir zwar nicht ganz sicher, so oder so konnte ich aber beide noch bewegen, was erstmal ausreichen sollte.
"A-aber wir können deine Hände doch jetzt nicht einfach unbehandelt lassen. Glaubst du ich lass dich jetzt einfach so nach Hause gehen??!"
"Dann komm halt mit, wenn es dich beruhigt und guck zu wie ich sie verbinde." Er schaute mich skeptisch und zögerlich an.
"Vertrau mir, Tae." Langsam nickte er und stand dann auf. Ich tat es ihm gleich und klopfte meine Kleider ab.

Tae Griff sofort nach allen drei Tüten, dieses Mal wehrte ich mich aber auch nicht dagegen, da es wohl etwas unangebracht wäre.

Er ging jetzt die ganze Zeit beschützerisch neben mir her und schaute ab und zu noch besorgt auf meine Hände. Zum Glück waren wir nicht mehr weit von meinem Wohnviertel entfernt.

Als wir dann an meiner Wohnung angekommen waren und ich vergeblich versuchte das Schloss mit meinem Haustürschlüssel zu öffnen, setzte Tae die Türen ab und streckte mir seine Hand entgegen. Etwas wiederwillig gab ich ihm meine Schlüssel und trat einen Schritt zurück.

Er öffnete nun meine Wohnungstür und sagte dann: "Nach dir." Ich lächelte ihn leicht an und schritt dann in meine Wohnung ein.



So ein neues, etwas kürzeres Kapitel. Ich hoffe es war trotzdem lesbar. Ich hatte heute einen echt anstrengenden Tag und hoffe einfach mal, dass man das jetzt nicht in meinem Schreibstil und meiner Wortwahl sieht. Eine schöne Nacht noch.

Love Lina

Scars to Solve         |Taehyung ffWhere stories live. Discover now