„Auf die Knie!"

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Helsinki's Laune und der auch von uns, wurde immer negativer. Man sah es schwarz um Oslo stehen. Er reagierte nicht, sprach nicht oder tat etwas anderes. Laut Berlin könnte das ganze zu irreparablen Schäden geführt haben. 

Nairobi ging sofort auf Angriff.

„Ach wirklich!? Seit wann bist du Neurochirurg?! Das können wir nicht wissen. Er muss ins Krankenhaus, vielleicht kann er ja doch wieder gesund werden."
Ohne es gemein klingen zu wollen, habe ich das Gefühl, das es nicht mehr dazu kommen könnte. 

Die Wunde ist so tief und ein Schlag auf dem Kopf kann echt alles verändern und so wie Oslo reagiert – nämlich gar nicht – denke ich, dass man bei ihm nicht wirklich was retten kann. Versuchen können wir es ja aber...

„Hier wird niemand rausgebracht, verstanden, mit Loch im Kopf oder ohne.", so Berlin gegenüber Nairobi. Meine Wenigkeit befand mich auf der anderen Couch wieder. Nachdem mir Berlin geholfen hatte, habe ich nun seine Anweisung mich auszuruhen und nun darf ich mir hier die Darstellung anschauen. Als der Professor ins Spiel kam, hörte ich gespannt zu. Eigentlich hätte er uns Vorwarnen sollen, wozu hat der sonst die Kamerabilder?!

Als sich noch Tokio und Rio einmischten, eskalierte das ganze, indem Berlin seine Pistole auf Nairobi richtete und die anderen beiden auf Berlin. Ich wollte aufstehen, um zu helfen aber ich befand mich schneller auf der Couch wieder, als ich gedacht habe. Ich sollte lieber wohl erstmals nicht aufstehen. 

„Das hier ist keine Demokratie!"

„Nein! Ist es nicht."

Zuerst hatte Berlin seine Pistole entsichert, dann folgte Nairobi. Meine lag auf dem Tisch...
Keine Ahnung wie die da hingekommen ist...

Dann folgte auf einmal Helsinki's Stimme: „Oslo bleibt hier."

 Gleichzeitig leckte er seine Hände auf die Pistolen und drückte sie runter um dann anschließend zu Nairobi zu sagen.
„Ich habe vorher mit Oslo gesprochen. Die Verletzung ist nicht wichtig, er wäre lieber tot als im Knast. Verstehst du das?" Nairobi nickte und fing an zu weinen.
Nach der kurzen Rede kümmerte er sich wieder um Oslo.
Arturo wurde zu uns gebracht, Helsinki ließ ihn zappeln, indem er ein bisschen auf seiner Mundharmonika spielte. Als er aufhörte, fragte er Arturo, ob er denn von der Flucht gewusst habe. Er verneinte es natürlich. Helsinki sah zu mir und ich hob nur eine Augenbraue an, um ihn quasi mitzuteilen das er natürlich davon wusste. Am besten es war auch sein Plan. Er verstand und stand auf.

Helsinki ging zu den Fischen, die hier standen, um die sich aber nicht anzugucken, sondern etwas was hinter dem Aquarium hervorstand, zu holen.
Er hatte das Rohr, womit Oslo attackiert worden war, in der Hand und erklärte Arturo, wie das alles geschah.

„Auf die Knie!"

Arturo folgte der Anweisung nur widerwillig. Gerade als er ansetzen wollte, fing er anzusprechen.

„Dachtest du wirklich wir würden nicht fliehen? Würden euch tatenlos dabei zusehen wie ihr einen nach dem anderen abknallt? Das ihr uns quält und uns vergewaltigt? Ich würde es tausendmal wieder tun!" Entsetzt hatte ich meinen Mund geöffnet und schaute zu Helsinki. Dieser hatte auch mich kurz angesehen dann versuchte ich ihm klar zumachen, zuzuschlagen.
Mein Hass auf diese Person, die gerade mit dem Rücken kniend vor mir 'sitzt', eine über den Schädel zu hauen. Er hat ihn gerade bedroht.

Helsinki ließ das Rohr auf den Boden fallen und ging ein paar Schritte weg. Ich atmete nur aus und behielt Arturo im Auge.

Zusammen mit Rio und Helsinki schleppten wir die Geldscheine, die in durchsichtigen Tüten gut eingepackt waren, nach unten in den nächst' liegenden Tresor wo Moskau nebenan weiter arbeitete. Jeder war mit Glück gefüllt. Nach fünf weiteren Säcken ließ ich die Jungs dann alleine schleppen und ging rüber zu Nairobi, die gerade eine motivierende Rede hielt. Natürlich an die Geisel, die uns mit dem Geld halfen.

La Casa de PapelWhere stories live. Discover now