Kapitel 95

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Unruhig saß ich auf der Couch im Gemeinschaftsraum zwischen Ginny und Hermine, die sich unterhielten.

Das ich mit den Gedanken nicht anwesend war, war ihnen nicht entgangen und natürlich hatten sie auch nachgefragt, was los sei.

„Meine Gedanken geben keine Ruhe", hatte ich geantwortet.

Auch war ihnen die Abwesenheit von Harry nicht entgangen. Darauf hatte ich nur „Dumbledore", gesagt und sie hatten es, wenn auch nicht begeistert, akzeptiert.

Nun rutschte ich auf dem Sitz hin und her.

Es waren mehrere Stunden vergangen, seit Dumbledore und Harry aufgebrochen waren und bisher gab es kein Zeichen von ihnen.

Ich wurde zunehmend nervöser.


Irgendwann konnte ich nicht und sprang auf, weshalb Ginny und Hermine erschrocken verstummten.

„Ich brauche frische Luft", meinte ich und wollte los, als ich meine beste Freundin hinter mir hörte.

„Rhea! Es herrscht Nachtruhe! Wir dürfen nicht mehr raus", predigte sie und ich verdrehte die Augen.

„Ganz ehrlich? Mir egal", antwortete ich und verließ schnell den Gryffindor-Turm, hastete die Treppen herunter.

Mein Ziel war es, die Gedanken irgendwie verstummen zu lassen. Sie zerrten an meinen Nerven, mein Kampf, sie verstummen zu lassen, forderte viel Kraft und ich wurde müder und müder.

Außerdem sollte ich nach dem Rechten sehen.

Das redete ich mir zum Schluss nur noch ein. Ich brauchte eine Ablenkung.


Unten angekommen atmete ich tief durch, bevor ich weiterlief.

Sollte ich auf's Gelände? Hier in den Gängen bleiben? Vielleicht doch die Bibliothek.

Meine Beine setzten sich in Bewegung. Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte.

Schnell hielt ich jedoch inne, da ich eine schrille Stimme wahrnahm.
Leise schlich ich näher heran.

Vorsichtig lugte ich um die Ecke. Mein Herz setzte aus.

„Draco?", flüsterte ich erschrocken, als ich ihn in seinem schwarzen Anzug dort stehen sah. Ich schmeckte einen bitteren Geschmack auf der Zunge.

Es war falsch ihn beim Vornamen zu nennen. Es war nur noch Malfoy für mich. Sollte es zumindest sein.

Doch das war nun nebensächlich.

Irgendwas stimmte hier nicht.

Erstens, laut Blaise musste er noch im Krankenflügel sein. Zweitens schien er alles andere als glücklich draußen zu sein. Sein Gesicht war blass, dunkle Schatten unter seinen Augen, die leicht gerötet waren. Das erkannte ich selbst in ein paar Metern Entfernung.

Zudem war seine Mimik besorgniserregend. Wie ein kleines Kind, welchem gerade lauthals beigebracht wurde, dass seine Tat falsch war.

Drittens, die Stimme die ich gehört hatte, konnte nicht von ihm gewesen sein. Sie klang zu sehr nach...

Wieder ertönte die schrille Stimme. Diesmal als Lachen und dann sah ich sie.

Bellatrix Lestrange. Hinter ihr erkannte ich Großvater in seiner Gestalt als Baltasar.

Das durfte doch nicht wahr sein.

Leicht zuckte ich, als ich hinter mir ein Geräusch vernahm.

Gerade, als ich mich umgedreht hatte und Fenrir Greyback erkannte, der mich mit leicht fletschenden Zähnen angrinste, schleuderte er mich bereits nach hinten, sodass ich mit dem Kopf gegen die Wand stieß.

Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt