Kapitel 57

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Ich seufzte. Einige Tage waren seit der Auspeitschung vergangen und in den Nächten träumte ich davon. Wäre dies doch nur das Schlimmste...

Umbridge war nun unsere Schulleiterin und hatte natürlich Änderungen veranlasst.

Die Bilder in den Fluren wurden von Filch abgehängt und Hogwarts fühle sich immer mehr nach einem Gefängnis, anstatt einer Schule oder unser Zuhause an.

Die Anderen, die mit mir in der DA waren, kamen fast täglich und fragten, wie es mir denn ginge.

Jeden Tag gab ich die gleiche Antwort. „Mir geht es gut. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen", lautete diese.

Ich hatte noch Schmerzen, wenn ich ehrlich war, würde dies meinen Freunden allerdings nicht sagen. Die Wunden waren tief gewesen und ich konnte von Glück reden, dass die Magie existierte. Sonst würde ich vermutlich immer noch im Krankenflügel auf meinem Bauch liegen und Löcher in die Luft starren.

Der, um den man sich mehr Sorgen machen sollte, war Harry. Er war nicht nur traurig wegen der Sache mit der DA und Dumbledore, sondern auch, was Chang betraf.

Noch während ich im Krankenflügel gelegen hatte, hatte er sie auf die Aktion, uns ebenfalls zu verraten, angesprochen und ein Streit hatte sich entwickelt.

Chang hatte ihre beste Freundin verteidigt und hatte dann angefangen, Harry Vorwürfe zu machen. Vor allem, was Hermine betraf.

Es war ein offenes Geheimnis, dass Chang eifersüchtig auf Hermine war, obwohl sie nichts zu befürchten hätte haben müssen.

Hermine war wie Harrys Schwester und wenn man genau hinsah, dann wusste man, für wen meine beste Freundin wirklich Gefühle hegte.


„Hör doch auf, mich die ganze Zeit zu bemuttern", meinte ich streng, musste jedoch schmunzeln. Hermine hatte einen Arm um meine Schultern und „stützte" mich.

Leicht schob ich sie von mir und schüttelte meinen Kopf.

Es war schön zu wissen, dass sich die Anderen um mich sorgten, doch ich konnte wieder fast alles ohne große Schmerzen erledigen.

Sie meinten es gut, keine Frage, allerdings war ich auch froh, dass ich auf niemanden mehr angewiesen war, sozusagen, und ich somit keinem mehr eine Last war.

Klar, hatten sie gemeint, dass ich auch mit Verletzungen keine Last war, dennoch fühlte ich mich wie eine.

So liefen wir durch die überdachte Brücke. Hermine hatte ihren linken Arm um meine Schultern geschlungen, Ron nicht weit daneben, falls irgendwas passieren sollte.

Nur Harry lief vor uns. Er wusste, dass mir, aufgrund der Narben, nichts mehr passieren würde.

Irgendwann blieb mein Cousin stehen, sah auf die vernebelte Landschaft.

„Du hast getan, was du konntest. Gegen die alte Hexe kann keiner gewinnen", sprach Ron ihn ruhig an.

„Selbst Dumbledore hat das nicht kommen sehen", mischte Hermine mit und ließ nun endlich von meinem Arm ab, um näher zu Harry zu laufen.

„Harry, wenn überhaupt, dann ist es unsere Schuld."

„Ja! Wir haben dich ja überredet." Rons Stimme klang etwas energischer.

„Aber ich war einverstanden. Ich wollte so dringend helfen und hab alles nur schlimmer gemacht."

„Falls du damit die Sache mit Dumbledore meinst, dann vergiss nicht, dass der Name für unsere Gruppe immer noch mein Einfall war", war nun ich an der Reihe.

Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt