Kapitel 40

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Kaum hatte ich das Bild passiert, nachdem ich mein Passwort genannt hatte, hörte ich schon Harrys Stimme.

„Wieso?", fragte er und als ich etwas näher trat erkannte ich, dass Seamus ihm gegenüberstand. Der Raum war voll und alle beobachteten still das Geschehen.

„Mal überlegen. Äh, muss wegen dir sein", antwortete Seamus sarkastisch und mir wurde klar, dass es sich um eine Auseinandersetzung handelte.

Ich ging in den Raum, erntete ein paar Blicke, die ich jedoch ignorierte.

Ob ich mich einmischen sollte?

„Der Tagesprophet hat viel über dich geschrieben, Harry und über Dumbledore ebenfalls."

„Und deine Mutter glaubt denen?"

„Na ja, es gab keine Zeugen, als Cedric gestorben ist."

Ich wollte einen Schritt nach vorne machen, jedoch hielt mich Seamus bester Freund Dean auf, indem er mich am Handgelenk fest hob.

Mit einem Blick machte ich ihm klar, dass er loslassen sollte, was er auch schnell tat.

Harry wurde sauer, wenn nicht sogar schon wütend.

„Na dann lies schön den Tagespropheten wie deine dumme Mutter. Dann erfährst du alles, was du wissen musst."

„Trau dich bloss nicht, so von meiner Mutter zu reden!", zischte Seamus laut.

„So rede ich von jedem, der mich einen Lügner nennt."

Bevor Seamus noch etwas sagen konnte, lief ich vor, zwischen die beide.

„Was ist los?", fragte Ron, der gerade den Raum betreten hat, als diesmal ich etwas sagen wollte.

„Er ist bescheuert, das ist los!", rief Seamus und zeigte mit dem Finger auf Harry, während sich Ron neben mich stellte.

„Glaubst du den Quatsch, den er von Du-weißt-schon-wen herumerzählt?"

„Ja, jedes Wort."

Stolz lächelte ich zu Ron. Letztes Jahr hatte er Harry wegen der Teilnahme zum Turnier nicht geglaubt. Er schien aus der damaligen Lektion gelernt zu haben.

Hinter mir ertönten Schritte, die leiser wurden. Harry lief zum Schlafsaal.

„Hat sonst noch wer ein Problem mit Harry?"

Keiner sagte auch nur Wort. Keiner wagte es.

„Gehst du zu ihm?", fragte ich leise.

„Bis gleich", antwortete Ron nur und lief Harry hinterher. Der Rothaarige kannte mich scheinbar schon gut genug, dass es ihm klar war, dass ich gleich folgen würde. Innerlich musste ich schmunzeln.


„Rhea, du bist doch realistisch", sprach mich nun Seamus an.

Langsam drehte ich mich zu ihm, meine Miene gab keine Emotionen preis, doch an den verschränkten Armen vor meiner Brust konnte man trotzdem erkennen, dass ich im Moment abgeneigt war, mit Seamus zu sprechen.

„Du glaubst doch nicht, was er sagt, oder?!"

„Ich glaube es nicht", sagte ich und die Mienen der anderen zeigten ihren Schock. Keiner sagte etwas, keiner bewegte sich. Sie hielten die Luft an. Selbst auf einem Friedhof hörte man mehr Geräusche als in unserem Gemeinschaftsraum. Nur Seamus schien die Antwort zu gefallen, weswegen sich kurz ein siegessicheres Grinsen auf sein Gesicht schlich.

Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt