Kapitel 38

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Der restliche Abend und der nächste Morgen verliefen ruhig. Zu ruhig, um ehrlich zu sein. Es wurden kaum Worte gewechselt. Hermine hatte mich nur kurz informiert, dass Harrys Anhörung gut verlaufen sei. Später gab es nur ein „Gute Nacht", genau wie am nächsten Tag fast nur „Guten Morgen" ausgetauscht wurde.

Nur Molly erkundigte sich immer wieder, ob wir noch Hunger hatten und ob wir alles eingepackt hatten.

Auch der Weg zum Bahngleis, bei dem Remus und Kingsley nicht dabei waren und Sirius sich als schwarzer Hund tarnte, verlief sehr ruhig.

Tonks lief neben mir. Moody schräg vor mir und war damit der Kopf der Gruppe.

Ein kurzes Bellen ertönte und schnell lief Sirius an uns vorbei, die Treppen runter und in einen Raum. Eine Art Wartebereich.

Harry folgte ihm. Der Rest stand draußen. Tonks und Moody vor der Tür, wie Bodyguards.

Während sie drinnen etwas zu besprechen schienen, beäugte ich die vorbeilaufenden Passanten, welche alle durcheinander redeten.

Sie waren alle so unterschiedlich. Es war beinahe schon faszinierend.

Langsam verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust, während ich die Menschen weiter beobachtete.

Bei manchen konnte man deutlich erkennen, dass sie große Gruppen nicht mochten, was mich etwas schmunzeln ließ. Dieses Gedränge war auch nicht gerade angenehm.

Ein leichtes Rütteln an meiner Schulter ließ mich vom Geschehen wegsehen.

Hermine stand neben mir. „Wir gehen weiter", sagte sie fast schon vorsichtig.

Ich nickte und schnappte mir meine Koffer, um den anderen zu folgen.

Von hier aus kannte ich den Weg nicht. Wie denn auch? Es war das erste Mal für mich, dass ich von hier aus kam.


Wenige Minuten später waren wir im Zug. Als der Zug losfuhr winkten wir den anderen zum Abschied.

Schnell packte ich meine Sachen auf die Ablage über den Sitzen, bevor ich die Kabine, in der die anderen drei saßen, verließ.

Draußen lehnte ich mich an das polierte Holz, welches die Kabinen voneinander trennte.

Keiner lief hier, so konnte ich in vollkommener Ruhe die Aussicht genießen.

Wenn ich früher nach Ilvermorny gefahren war, hatte es auch viel Natur, doch sah man da noch einige kleine Städte und Dörfer hier und da. Hier, auf dem Weg von London nach Hogwarts, welches in Schottland lag, sah man nur wundervoll weite und schön grüne Ebenen, Felder und Wälder.

Durch den schier wolkenlosen Himmel wirkte es noch schöner. Die Farben wirkten satter.


„Rhea?", hörte ich eine leise Stimme hinter mir.

Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sich Hermine neben mich stellte und in die gleiche Richtung sah, wie ich zuvor.

Stumm hielt sie mir etwas hin. Ich nahm es an mich und bemerkte, dass es ein gefaltetes Bild war. Fast schon vorsichtig entfaltete ich es und sah es mir an.

„Das ist ein Bild vom Orden des Phönix wie er bei seiner Gründung war", informierte sie mich leise.

Auf meinem Gesicht bildete sich ein leichtes Lächeln, bevor ich das Bild leicht in ihre Richtung hob und drauf tippte.

„Das hier sind meine Eltern... Meine leiblichen Eltern", sagte ich sanft und leise, wie sie eben.

Die Brünette schmunzelte leicht und zeigte mir, wer alles zu erkenne war.

Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt