Kapitel 31

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Die Zeit schien nun schneller zu vergehen, als eigentlich erwartet.

Das Verhältnis zu meinen Taufpaten war komisch geworden. Plötzlich sah ich sie mit anderen Augen, wenn auch ungewollt. Jedoch waren sie noch immer so verständnisvoll wie vorher.

Ich mochte sie genauso wie vorher, sah sie immer noch irgendwie als meine zweiten Eltern an, doch es war trotzdem anders und vermutlich würde es auch bleiben.
Deshalb entschloss ich mich in eines der Dörfer, in dem nur Zauberer und Hexen wohnten zu gehen.

Sie hatten es verstanden. „Geh, wenn du musst", hatte Elijah mit einem traurigen Lächeln zu mir gesagt. „Doch sei dir sicher, dass du immer zu uns kommen kannst, sollte etwas sein, in Ordnung?"

Sie hatten mich erst gehen lassen, als sie mein Versprechen, dies nicht zu vergessen, eingeholt hatten.

Keine zwei Tage hatte ich bei ihnen verbracht, bevor ich aufgebrochen war.

Es war falsch, sie einfach so zurück zu lassen, doch ich hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Ich musste Harry und die anderen beschützen, ein Schild für sie sein.

Und dafür musste ich trainieren.





Die Tiere, die mich früher gekannt hatten, hatten mich sofort erkannt und waren mir gegenüber friedlicher als zuvor. Es wunderte mich etwas. Ob die anderen ihnen irgendein Leid zugefügt hatten?

Ich hoffte nicht.

Doch dadurch, dass ich die Geschöpfe des Waldes kannte und umgekehrt und sie mich deshalb auch nicht angriffen, hatte ich einen Trainingsplatz. Der Wald war in der Nähe eines kleinen Dorfes. Es lag südlich. Nordwestlich war Ilvermorny.





Tag ein, Tag aus trainierte ich. Eine ehemalige Lehrerin, die allerdings schon in den Ruhestand gegangen war, ließ mich bei sich wohnen. Durch Zufall hatte ich sie auf der Straße getroffen und sie hatte fast schon darauf bestanden, dass ich vorrübergehend bei ihr schlief.
Sie hatte mich in meinem ersten Jahr in Zaubertränke und im zweiten in Wahrsagen unterrichtet.

Durch sie verbesserte ich mein „Alohomora" deutlich. An einem Bach im Wald lernte ich Wasser und Erde zu kontrollieren, sowie Schilde zu beschwören. Zudem hatte sie mir geholfen, meinen Geruchsinn, meinen Gehörsinn und meinen Tastsinn zu verschärfen.

Sie ließ mich hart arbeiten, wodurch ich meinen Körper trainierte und ihn damit „stählte", wie sie zu sagen pflegte. Muskeln bauten sich auf, mein Schmerzempfinden nahm ab, damit mich der Cruciatus-Fluch nicht so leicht lahm legte.

Marty Samson, so hieß sie, achtete auch darauf, dass ich meinen Willen ebenfalls stärkte, meine Gedanken in Meditation übte und somit gegen Imperius-Fluch Widerstand leisten konnte.

Dazu lernte ich noch etwas, von dem Professor Samson jedoch keine Ahnung hatte. Ich lernte in die Gedanken von tierischen Geschöpfen einzudringen, ohne sie anfassen zu müssen. Manche konnte ich sogar manipulieren. Jedoch hatte ich nicht vor, sie für böse Zwecke einzusetzen. Ob das bei Menschen auch ging wusste ich bis dato nicht. Ich hatte es einfach noch nicht ausprobiert.

Mit jedem Tag, an dem ich stärker wurde, wurde die alte Lehrerin immer unruhiger. Schien mit jedem vergangenen Tag besorgter und beunruhigter zu sein.


„Mein Ankommen hier war wohl nicht so gut, oder?", hatte ich sie nach dem Essen gefragt und hatte danach geduldig auf eine Antwort gewartet.

Sie hatte zur Seite gesehen und mich etwas an Madam Pomfrey erinnert. Die beiden sahen sich ähnlich. Auch vom Charakter her hatten sie ein paar gleiche Züge.

Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt