Kapitel 7

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Wir kamen zurück ins Institut, als Charles plötzlich schreiend zu Boden fiel. Ich erklärte dem verwirrten Logan, dass mein Freund seine Medikamente brauchte. Er begann die Stimmen in seinem Kopf zu hören und Logan versuchte ihn zu beruhigen. „Ich bin immer noch hier, sie ist immer noch hier.", erklärte der Mann, „Wir brauchen deine Hilfe, Charles. Aber nicht so. Wir brauchen dich, um Raven zu finden." Als Hank die Spritze brachte, zögerte Charles. In dem Moment schoss ich meine Energie auf die Spritze. Dadurch zerbrach sie. Zuerst schaute er mich sehr böse an. Dann versuchte er sich wieder zu kontrollieren. „Hank?", fragte er plötzlich, „Kannst du mir einen Gefallen tun? Helfe mir bitte in mein Büro." Ich war unglaublich stolz auf ihn. Charles setzte sich in seinen Rollstuhl und gemeinsam gingen wir zu Cerebro. „Wann warst du zum letzten Mal hier?", wollte Logan von Charles wissen. „Als wir das letzte Mal Schüler hatten.", antwortete ich. „Eine Ewigkeit.", fügte Charles an. Dann scannte das Gerät seine Augen uns ließ uns mit den Worten „Willkommen, Professor." hinein. „Warum machst du es nicht?", fragte Charles mich dann. „Weil ich nicht einmal ansatzweise so stark bin wie du.", meinte ich lächelnd. „Ich bin nicht stark.", sagte er, als wir den schmalen Gang entlang gingen. „Du bist der stärkste Mensch, den ich kenne." „Es tut mir leid, Lilith. Ich wollte mich nicht so von dir abschotten." „Ist schon gut." „Nein, ist es nicht. Ich dachte immer, dir fiele es leicht weiterzumachen. Aber jetzt weiß ich, dass du es nur gemacht hast, um das Loch in deinem Herzen zu füllen. Aber Howard und Anthony haben es nicht ganz füllen können." „Das kann keiner außer er." Er lächelte mich an und drückte meine Hand. Mittlerweile waren wir vorne angekommen. Als er tief durchatmete, gab ich ihn den eingestaubten Helm. „Du schaffst das."  Er setzte sich den Helm auf und war offenbar überwältigt von der Kraft. Die Geräte schlugen aus und Charles schrie. Dann explodierten die die Anzeigen. Charles war sauer auf sich selbst. Er fühlte sich hilflos. Logan nickte mir zu und ich wusste, dass ich die beiden allein lassen sollte.Ich ging wieder zurück, als auch Hank zurückkam. Logan lächelte mich an. Nur zu gerne würde ich wissen wollen, was da passiert ist. Um Charles eine Pause zu geben, saßen Logan und ich draußen auf einer Bank. „Lebt Tony?" Er atmete tief durch und klopfte die Asche seiner Zigarre ab. „Ja." Ich atmete erleichtert aus. „Er hat eine Tochter. Sie ist wie du. Sie sieht aus wie du, hat dieselben Kräfte wie du. Meine Tochter und sie sind beste Freunde.", erzählte er. Ich musste leicht lächeln. „Wie heißen sie?" „Meine Tochter heißt Hanna. Sie steht gerade neben mir. Eine kleine Rebellin und Künstlerin. Und deine Enkelin ist die schlauste Person auf der Erde." Er musste schmunzeln. „Immer hinterfragt sie anders und ist ein absolutes Rechengenie. Sie heißt Thea." „Thea." Ich ließ den Namen meiner ersten Tochter auf der Zunge zergehen. Wie sehr ich sie doch vermisste. „Aber ich mache mir Sorgen um dich." Verwirrt schaute ich ihn an. „Mich?" „Nächstes Jahr wirst du verschwinden. Keiner weiß, wo du bist. Fünf Jahre kommst du zu mir und wirst wieder verschwinden." Ich nickte etwas betäubt und überfordert. „Dann muss ich etwas ändern.", meinte ich. Später probiert es Charles noch einmal und teilt uns mit, dass er sie nicht erreichen konnte. Sie ließ ihn nicht in ihren Kopf. Er sprach mit ihr, flehte sie an, nach Hause zu kommen. Dann blickte er mich traurig und enttäuscht an. Er hatte es nicht geschafft. „Wo ist sie?", fragte Logan. „An einem Flughafen. Sie steigt gleich ein." „Wohin, Charles?", fragte nun ich. „Washington, D. C." „Dann müssen wir sofort dorthin. „Ich muss euch etwas zeigen.", sagte Hank. Er führte uns in einen Raum. Dort stand eine große Maschine. „Das System zeigt Nachrichten über Paris auf allen drei Netzwerken und PBS.", erklärte Hank. „Alle drei?", wiederholte Logan ironisch. Offenbar gab es mehr Kanäle in der Zukunft. „Das habe ich gefunden." Dann schaltete Hank den Fernseher an. Er zeigte einen Moderator. „Morgen hält der Präsident vor dem Weißen Haus eine Rede. Anwesend sind der Verteidigungsminister Laird. Er wandte sich auch an den berühmten Wissenschaftler Bolivar Trask, sein Berater im Kampf gegen die Mutanten. Das Weiße Haus..." Dann schaltete Hank das Gerät aus. Das war nicht gut. Raven wollte alle erschießen. „Raven ist nicht klar, dass wenn sie Trask tötet, die ganze Welt zuschaut.", sagte Charles. „Dann war mein ganzer Weg umsonst.", sprach Logan. Ich stützte meinen Kopf in meine Hände. „Außerdem haben sie ihr Blut in Paris gefunden. Sie könnten also bereits ihre DNA haben. Mehr brauchen sie nicht.", erklärte Hank. „Um die Sentinels der Zukunft zu erschaffen.", ergänzte Logan. Es schien hoffnungslos. „Es gibt eine Theorie in der Quantenphysik.", begann Beast, „Die sagt, dass die Zeit unveränderlich sei. Wie ein Fluss. Wenn man einen Stein hinein wirft, entsteht ein Kräuseln, verliert sich aber im Fluss. Egal, was man tut, der Fluss fließt immer in dieselbe Richtung." „Was willst du damit sagen?" „Was ist, wenn der Krieg unvermeidlich ist?" „Wir müssen einfach nur eine neue Richtung graben, in die das Wasser fließen kann.", sagte ich und stand auf. „Was ist, wenn sie dazu bestimmt ist, Trask tötet? Was ist, wenn sie einfach so ist." Plötzlich begann Charles zu sprechen: „Nur, weil jemand vom Weg abkommt, heißt nicht, sie verirren sich für immer. Nein, ich glaube auch nicht an die Theorie, Hank. Ich kann nicht glauben, dass sie so ist. Bereite das Flugzeug vor, wir gehen nach Washington."

Peace was never an optionWhere stories live. Discover now