Kapitel 20

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Marie und Sebastian gingen durch die vollen Strasse des Sumpfes. Sebastian begrüsste alle mit einem höflichen "Guten Tag", während Marie lächelte und "Bonjour", sagte.

"Wenn das nicht der Mann aus dem Zug ist." Die beiden sahen sich um, bis sie Isaac sahen. "Und, hat dein Gast dich versetzt? Wo kommst du her?"

"Trinidad." Sebastian beäugte den Mann vorsichtig. Marie löste ihren Arm von Sebastians und trat einen Schritt zurück, weg von den beiden Männern "Ich habe auf einem Dampfer gearbeitet."

"Ich meine wo lebst du, wenn du nicht hier bei uns durch den Slam schleichst?" Fragte Isaac mit leiser und feindseliger Stimme. 

"Avonlea."

"Eine Bauernsiedlung. Habe gehört, es ist hübsch da oben. Ist bestimmt nett." Sebastian versuchte, Isaac zu umgehen, doch er versperrte ihm den Weg. "Ich hatte eine 72-Stunden Schicht hinter mir als du dich so aufgeplustert hast. Der Boss hat mich danach getriezt wie ein Maultier."

"Klingt als hättest du es schon schwer gehabt, bevor ich einen Fuss in den Zug gesetzt habe. Mich zum Gepäck zu schicken hat dir nicht geholfen." Argumentierte Sebastian. Maries braunen Augen huschten besorgt zwischen den beiden Männern hin und her, ohne zu wissen, wie schlimm diese Auseinandersetzung enden könnte.

"Freundchen...  ist in Ordnung wenn du für die Leute das Haustier spielst,  aber du kennst deinen Platz nicht und das ist gefährlich." Isaac richtete seinen Blick auf Marie. Sie hatte plötzlich das Bedürfnis, ihre Haut zu bedecken und sich zum Weinen zusammenzurollen. Weil die Mehrheit der Weissen rassistisch war, musste sie sich den Konsequenzen stellen.

"Was ist nicht verstehen kann, freundchen, ist wie jemand frei geboren wurde, immer noch dem Boss die Stiefel lecken kann, auch wenn er es nicht muss." Durch Sebastians ärger erhöhte sich leicht sein Tonfall, da Isaac Marie in diese Auseinandersetzung hin einzog. Isaac hob seine Faust und stiess sie gewaltsam gegen Sebastians Magen, sodass er in den Mist fiel.

"Ein Dampfschiff ist nur ein schwimmender Zug! Du hast genug Stiefel geleckt um zu überleben!" Rief Isaac. Als er gemerkt hatte, was er getan hatte und welche Sorge und Angst er dem Mädchen zugefügt hatte, streckte er seine Hand aus und bot an, Sebastian aufzuhelfen. "Ich hätte dir aufs Maul hauen können. Die Wäscherei ist ein paar Strassen weiter.Da wird für dich gesorgt. "

Sebastian sagte nichts, er griff nach der Hand des ängstlichen Mädchens und zog sie von der Situation weg und vermied den Mist, der auf der Strasse lag.

"Geht es dir gut, Bash?" Sprach sie schliesslich.

"Ja."

Die beiden setzten ihren Weg fort, und der Regen prasselte hart auf sie herab. Maries blaues Kleid war durchnässt und der Saum voller Schlamm. Sie fanden das Gebäude und Sebastian spähte durch die gedämpften Fenster, bis eine Frau sie herein winkte.

"Guten Tag, Ladys. Ich will ehrlich sein-" Sebastian stand im Türrahmen, Marie versteckte sich zittern hinter ihm.

"Das hoffe ich doch." Unterbrach ihn eine Frau. "Der letzte Mann der uns berauben wollte ging mit weniger raus als er mitgebracht hatte"

"Meine Lage ist vielleicht eine kleine Herausforderung." Sagte Sebastian.

"Bring deine Herausforderung her und schliess die Tür!" Die Frau winkte ihn herein. Sebastian betrat das Gebäude und der Gestank stieg in alle Nasen der Frauen. Marie trat nach ihm ein und schloss die Tür hinter sich. "Oh, heiss hier drin! Fast wie der perfekte Karneval Montag." 

"Wenn ich ihn nicht riechen müsste, könnte ich ihm den ganzen Tag zuhören." Eine Frau grinste die anderen an.

"Glücklicherweise habt ihr ein warmes Plätzchen in diesem warmen Winter." Sebastian lächelte die Frau an, die sie hinein gebeten hatte.

Snowy Days ∆ Gilbert Blythe  german translationDove le storie prendono vita. Scoprilo ora