Kapitel 13

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"Seid ihr Jungs bereit? Wir haben bei einem Theaterstück zu helfen!" rief Marie die Treppe hinauf, bevor sie ihren Mantel von dem Haken nahm und ihn anzog.

"Keine Sorge, wir sind bereit." Gilbert lächelte, ging zu ihr und küsste ihre Lippen.

"Muss ich damit jetzt die ganze Zeit rechnen?" fragte Sebastian, als er bemerkte, dass sie sich küssten.

"Ja." Gilbert grinste, küsste sie auf die Wange und zog seinen Mantel an. "Sollen wir?"

"Wir sollten." Sie hakte ihren Arm mit seinem und verliess das warme Haus und trat in die kalte Winterluft.

Sie betraten zusammen das Rathaus und Rubys Augen starrten sofort ihre verhakten Arme an. Gilbert küsste Marie auf die Stirn, bevor er Sebastian hinter die Bühne brachte. Marie ging mit fragendem Gesichtsausdruck zu der Gruppe von Mädchen. Sie starrten sie mit grossen Augen an.

"Marie, warum hat Gilbert dich geküsst?" fragte Tillie, während Ruby schluchzend neben Diana stand. 

"Du musst es ihnen sagen, Marie." Anne trat vor und legte einen beruhigenden Arm um das französische Mädchen.

"Erinnert ihr euch, als ich gesagt habe, ich hätte einen Verlobten?" Die Mädchen antworteten mit einem Nicken. "Nun, es ist Gilbert Blythe. Es ist eine Vereinbarung, die unsere Väter trafen, als wir beide Babys waren."

"Wieso er?" Weinte Ruby und wischte sich die Tränen weg.

"Je suis desole, Ruby." Marie versuchte nach ihrer Freundin zu greiffen, aber Ruby wich ihrer Hand aus. "Es war nicht meine Entscheidung."

"Aber er und ich." Die Tränen flossen weiter aus Rubys Augen, bevor sie sich umdrehte und davonlief.  Die restlichen Mädchen, ausser Anne und Diana, folgten ihr.

"Ich freue mich für dich." Diana lächelte bevor sie seufzte, als sie ihre weinende Freundin ansah.

"Sie wird darüber hinwegkommen." Versicherte Anne ihr. Marie bedankte sich schnell bei den beiden, bevor sie sich entschuldigte und hinter die Bühne ging, um Gilbert zu finden.

"Hey, geht es dir gut?" Gilbert stand auf, als er seine Verlobte mit Tränen in den Augen sah. Er legte eine Hand auf ihre Wange, sein Daumen wischte ihre Tränen weg.

"Ruby weiss es." Sie schniefte und lehnte ihren Kopf an seine Handfläche. "Sie hasst mich."

"Shhh, es wird alles gut werden." Gilbert brachte sie in eine liebevolle Umarmung und malte kleine Kreise auf ihren Rücken, um sie zu beruhigen.

"Hoffentlich." Marie zog sie leicht zurück, bevor sie sich vorbeugte und ihre Lippen sich berührten.

"Wir sind in der Öffentlichkeit." Sebastian stöhnte angewidert, als er die beiden bemerkte.

"Dèsolè." Entschuldigte sich Marie und versteckte ihr Gesicht in Gilberts Brust, um ihre roten Wangen zu verbergen.

"Gilbert, bist du und... Sebastian bereit?" Mrs. Lynde ging zum Trio.

"Bereit, wenn du es bist." Er grinste, küsste Marie auf die Stirn und ging zu seinem Posten.

"Perfekt. Marie, bist du bereit, die Gäste zu empfangen?" Mrs. Lynde warf dem errötenden Mädchen einen Blick zu.

"Oui, Mademoiselle." Marie lächelte, bevor sie zu den eingangs Türen des Rathauses ging uns sie öffnete. "Willkommen zum diesjährigen Theaterstück. Bitte nehmen Sie Platz und machen Sie es sich bequem, die Show beginnt in kürze."

Marie trat zur Seite und lächelte den Eltern und Bürgern zu, als sie in das warme Rathaus traten. Die Show begann und alles lief gut, bis ein Balken herunterfiel und Billy Andrews auf den Kopf schlug. Marie sprang von ihrem Platz auf und rannte hinter die Bühne.

"Ist er okay?" Marie kniete sich neben seinen Kopf und tastete die Beule ab, die sich bildete.

"Ich bin hier, ich bin hier." Mrs. Andrews drängte sich durch die Menge und schob Marie aus dem Weg, wodurch sie mit einem dumpfen Geräusch auf dem Hintern landete. "Ziehen sie ihm das blöde Zeugs aus! Waren sie das?"

"Sie brutaler Wilder! Schämt euch!" Mrs. Andrews funkelte Sebastian an, als sie ihrem Sohn vom Boden aufhalf.

"Wie können Sie es wagen, so mit ihm zu reden, Sie böse Hexe!" schrie Marie die Frau an, während sie vor Sebastian stand. "Zumindest kann ich jetzt sehen, woher er sein Arschlochverhalten hat!"

"Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen!" kreischte Mrs. Andrews.

"Nein, wie können Sie es wagen, jemanden wegen seiner Hautfarbe herabwürdigend zu behandeln? Was sind Sie? Der Teufel? Eine böse Hexe?" schrie Marie zurück. "Sie sind hier das Monster, nicht er."

"Komm mit, Billy." Mrs. Andrews funkelte Marie böse an, bevor sie mit ihrem Sohn die Bühne verliess. Die Menschenmenge um sie herum klatschte, weil sie sich dafür einsetzte, was richtig ist. Sie errötete und drehte sich um, um nach Sebastian zu sehen.

"Bist du in Ordnung?" fragte sie und half dem Mann vom Boden auf.

"Ja, Dankeschön." Sebastian lächelte sie dankbar an. "Nicht viele Leute würden sich für so jemanden wie mich einsetzen."

"Was, ein Mensch?" Marie kicherte, bevor Mrs. Lynde sie von der Bühne scheuchte. Sie verliess die Bühne, setzte sich an ihren Platz neben der Tür und wartete auf die Fortsetzung der Show. Marie schloss sich an, als sie alle ein Weihnachtslied sangen und sich hin und her bewegten.

"Bist du bereit zu gehen?" Gilbert und Sebastian näherten sich dem schwarzhaarigen Mädchen, als sie den letzten Bürgern zum Abschied winkte.

"Ich bin so müde." Marie gähnte, nahm ihren Mantel und verliess das Gebäude mit den beiden Jungen.

"Dann lass uns dich nach Hause und ins Bett bringen." Gilbert zog sie an seine Seite und ging mit seiner Verlobten und seinem Lieben Freund nach Hause. Ruby beobachtete sie von der Tür des Rathauses aus, und ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie sah, wie sie Weihnachtslieder sangen und Händchen hielten.

Eine kurze Frage. Soll ich regelmässig updates posten oder soll ich weiter unregelmässig uploaden?

Snowy Days ∆ Gilbert Blythe  german translationWhere stories live. Discover now