14. Lilly

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Sams Sicht:

Ich erwache völlig entspannt und rundumzufrieden an diesem Morgen. Die Sonne hat einen weg durch die Jalousie gefunden und scheint mir nun wärmend ins Gesicht. Eine Weile liege ich noch in meinem Bett, und genieße die Ruhe. Plötzlich kommen mir allerdings Erinnerungen an die intensive Nacht in den Sinn. Ist das wirklich passiert? Habe ich einen wild fremden Mann mit zu mir nachhause genommen und mich ihm völlig hingegeben? Als ich mich versuche weiter zu erinnern fällt mir auf, dass seine Kleidung am Boden verteilt liegt, was meine Frage wohl beantwortet.

Verdammt Sam, sowas tut man nicht, du hast doch Würde und lässt dich nicht auf One-Night-Stands ein...

Plötzlich setzte ich mich auf und schaue auf den Wecker. Shit, es ist schon 8 Uhr. Vor einer Stunde hätte ich bereits Lilly abholen müssen, wie kann mir sowas passieren? Frau Miller wird ziemlich wütend sein.

Schnell, vielleicht ein bisschen zu schnell stehe ich auf. Vom Kleiderhaken an meiner Türe nehme ich mir einen Morgenmantel aus Satin. Dann öffne ich die Türe zum Flur und schlage den Weg zur Eingangstüre ein, allerdings fährt mir ein Geruch in die Nase, der mich ein wenig stutzig macht. Pfannkuchen, es riecht nach Pfannkuchen. In meiner Wohnung, um 8 Uhr morgens. Ich brauche einen Moment, bis ich den Zusammenhang erkenne, allerdings werde ich dann plötzlich angespannt. Jason, er ist noch hier ich meine es ist offensichtlich, seine Kleidung liegt noch auf meinem Schlafzimmerboden, jedenfalls Habe ich sein Hemd unter meinem Kopfkissen gesehen... Nach kurzem Überlegen beschließe ich, dass ich in irgendwie davon überzeugen muss, sofort zu gehen. Ich muss meine Tochter von der Nachbarin abholen und für den Kindergarten fertig machen, ich habe leider keine Zeit mit einem Mann zu Frühstücken. Verdammt, das ist eigentlich echt süß von ihm, er ist einfach aufgestanden und macht mir ein Frühstück. Ich wusste doch ich habe ihn als Gentleman richtig eingeschätzt. Ich habe Ahnung von Männern, oft genug habe ich mit verlogenen, egoistischen Bastarden zu tun, die keinen Respekt vor Frauen haben und sie wie Dreck behandeln, Jason allerdings ist wirklich anders, da war ich mir sicher, und dies hat sich nun bewahrheitet, schließlich hätte er auch einfach abhauen können. Ich lenke meinen Weg nun zur Küche, hoffentlich kann ich ihm klar machen, dass er jetzt gehen muss ohne ihn zu verletzte, schließlich wird er von mir denken ich wollte nur Sex mit ihm...

In der Küche angekommen traue ich meinen Augen nicht. Am Tisch sitzt meine Tochter mit einem Grinsen im Gesicht. Vor ihr steht ein Teller mit Pfannkuchen darauf, welche mit Erdbeersauce verziert wurden. Hinter ihr steht Jason, welcher nur mit Jeans bekleidet meiner Kleinen versucht die Haare zu flechten. Ein wenig perplex kann ich nichts sagen und bleibe einfach wortlos stehen. Ich habe schon öfter verpennt und Lilly nicht rechtzeitig bei Frau Miller abgeholt. Da sie einen Schlüssel hat, lässt sie die Kleine in die Wohnung, wenn sie zur Arbeit fährt, falls ich sie noch nicht abgeholt habe, allerdings kann ich nicht glauben, was ich sehe. Als ich einen weiteren Schritt auf sie zugehe, bemerkt Jason mich und dreht sich ruckartig um. Er sieht entgegen meiner Erwartungen weder genervt noch wütend aus, im Gegenteil, er wirkt sogar irgendwie glücklich und hat ein Grinsen im Gesicht. „Guten Morgen Schlafmütze." Immer noch verwirrt kann ich nichts erwidern. „Mami schau mal, Jason hat mir Pfannkuchen gemacht!" Lilly strahlt mich begeistert an. Als ich nun vor ihr stehe sehe ich, dass sie bereits fertig angezogen für den Kindergarten ist. Verwirrt schaue ich Jason fragend nach Antworten in die Augen und sage nichts. Er nimmt meine Verunsicherung wohl war weshalb er das Schweigen bricht. „Ich wollte dir Frühstück machen um dich zu überraschen, allerdings ist mir dann dieser kleine Schatz über den Weg gelaufen." Sein deuten zeigt auf Lilly. Da sie ein fröhliches und aufgeschlossenes Kind ist, beginnt sie mir grinsend ihre Sicht der Dinge zu schildern. „Weißt du Mami, Frau Miller hat mich reingelassen und weil ich die Kaffee-Maschine gehört habe, dachte ich du wärst schon wach, allerdings stand da dann Jason." Sie beginnt nun zu kichern. „Er war völlig nackt Mami! Das war lustig wie rot er geworden ist!" Sie lacht weiter, ich hingegen versuche ihrer Geschichte zu folgen und bemerke Jasons Blick, welcher unsicher wird, wahrscheinlich denkt er, er hätte etwas falsch gemacht. „Er hat sich schnell eine Hose geholt und mich dann gefragt wie ich heiße und ich habe mich toll vorgestellt so wie du es mir beigebracht hast. Da wir dich nicht aufwecken wollten habe ich zu Jason gesagt er muss mich für den Kindergarten fertig machen und mir Frühstück machen." Jason beginnt nun unsicher zu lächeln. „Ich dächte es wäre in Ordnung, weil du so ruhig geschlafen hast Sam." Sein Tonfall wird nun ernster und er schaut mir tief in die Augen. „Sie hat sich selbst umgezogen, ich habe ihr nur die Klamotten aus dem Schrank gegeben welche sie wollte und bin dann aus dem Zimmer gegangen, das schwöre ich dir." Langsam begreife ich was hier passiert. Jason ist also auf meine Tochter gestoßen und statt verstört sofort aus der Wohnung zu stürmen hat er sich um sich gekümmert und meint nun, dass ich ihm dafür wütend bin. Irgendwie tut er mir nun echt leid, da er sogar denkt, ich halte ihn für einen Pädophilen, welcher sich an meiner Tochter vergriffen hätte. Ich erwidere nun seine Blick und lächle ihm dankend zu. „Das ist ja großartig, danke ihr zwei, da habt ihr es ja echt geschafft, dich noch rechtzeitig fertig zu machen meine kleine Maus! Danke Jason, wirklich, ich weiß nicht was ich sagen soll ich glaube, ich bin dir einige Antworten schuldig." Erleichtert schaut er mich an. „Für den Moment reicht's, wenn du ihr die Zöpfe machen würdest, ich bin echt nicht so talentiert was das angehet. Lilly beginnt laut zu lachen. „Stimmt Mami, er hats schon 4-mal versucht und schafft es nicht, obwohl er selber lange Haare hat." Ihr Lachen ist ansteckend, weshalb auch ich zu lächeln beginne. Ich nehme ihm die Haare aus der Hand und mache ihr zwei Pferdeschwänze. „Kleine, holst du schnell deinen Rucksack? Ich muss mich noch anziehen." „Jason hat ihn schon fertig gepackt auf den Tisch gelegt." Er fährt sich verlegen über den Hinterkopf. „Ich habe ihr ein Sandwich gemacht, ich hoffe das war okay." Ich drehe mich zu ihm um und gebe ihm eine Umarmung ohne überhaupt zu begreifen was gerade passiert. „Wenn du noch da bist, wenn ich vom Kindergarten zurückkomme, beantworte ich dir alle Fragen die du hast." Ich löse die Umarmung und schaue ihm tief in die Augen. Seine grünen Augen strahlen jetzt eine solche Sicherheit und Gelassenheit aus, dass auch ich wieder ganz ruhig werde. „Das mache ich Sam. Gibst du mir dein Wort mir alles zu beantworten?" „Versprochen." Dann wandert mein Blick zu Lilly. „Mäuschen, du flitzt noch kurz zur Toilette, damit ich mich fertig machen kann, okay?" Ohne mir eine Antwort zu geben geht sie Richtung Toilette. Auch ich gehe ohne noch etwas zu Jason zu sagen in mein Schlafzimmer und schlüpfe schnell in Unterwäsche und ein Kleid. Ich binde meine Haare noch rasch zusammen und verlasse dann mein Zimmer um mir noch Schuhe anzuziehen. Bei der Eingangstüre angekommen steht dort Lilly schon bereit zu gehen, mit Jacke und Rucksack, hinter ihr steht Jason. Da ich nicht weiß, was ich sagen soll nicke ich ihm einfach dankend zu und verlasse mit Lilly die Wohnung.

Irgendetwas an ihm fasziniert mich einfach. Er scheint so liebevoll und vollkommen perfekt zu sein, ich muss mich konzentrieren und ihm einiges erklären, ich bin gespannt wie er reagieren wird und was er von mir hält, allerdings richte ich meine Gedanken nun auf die Kleine und laufe mit ihr langsam zum Kindergarten.

SEALS - auch harte Kerle können liebenWhere stories live. Discover now