Kapitel 38

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Ich wusste nicht in welche Richtung dieses Gespräch laufen sollte und hatte Angst vor jedem Satz den ich sagte, ebenso wie vor jedem Satz den er sagte. "Weißt du ich habe so viele Fehler gemacht. Und wenn du mich fragen würdest, was der größte Fehler meines Lebens war..." Jetzt sah er mir tief in die Augen. "...dann war es dich gehen zu lassen...ich hoffe Marco weiß, was er da für ein Geschenk hat." Jetzt waren auch meine Dämme endgültig gebrochen und die Tränen flossen mir über die Wangen. "Warum sagst du mir das jetzt...warum JETZT?" Er griff nach meiner Hand. "Als ich erfahren habe, dass du schwanger bist, war das wirklich ein Schock für mich. Ich wusste, dass ich dich nun für immer verloren habe. Seitdem kann ich nur noch an dich denken. Was wäre, wenn es mein Kind wäre, was wäre wenn du mein Baby unter deinem Herzen tragen würdest?" Seine Ehrlichkeit zog mir den Boden unter den Füßen weg und ich fing doller an zu weinen. Verzweifelt schlug ich ihm auf die Brust. "Dein Kind?! Du kommst noch nicht mal mit deinem eigenen Leben klar! Immer und immer wieder hast du mir weh getan. Und jetzt auf einmal wird dir alles klar?!" Meine Stimme wurde immer lauter und vor Aufregung sprang ich auf. Basti versuchte mich zu beruhigen und umfasst meine Arme. "Basti ich habe dich geliebt! Oh Gott ich war so tierisch in dich verliebt. Immer und immer wieder habe ich mir eingeredet, dass du es ehrlich mit mir meinst und immer wieder bin enttäuscht worde." Mittlerweile schrie ich. "SAM!!! Beruhig dich bitte!!!" Doch ich konnte mich nicht beruhigen. "ICH LIEBE DICH VERDAMMT!" Dieses Mal erschrak ich vor mir selbst. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, doch es war zu spät. Was hatte ich nur getan? Basti sah mich verzweifelt an. Er weinte, dass konnte ich sehen und seine Hände zitterten, dass konnte ich spüren. "Ich sollte jetzt besser gehen..." Meine Stimme war wieder leise und so beherrscht wie möglich. Er hielt mich nicht auf, sondern sah mir unbeweglich hinterher.

"Wie war dein Vortrag Baby?" Es beruhigte mich Marcos Stimme zu hören. Obwohl ich eigentlich gar nicht geschlafen hatte, war alles gut gelaufen. Die Studenten hatten meinen Lippen gehangen. Allerdings hatte ich keine Ahnung wie ich das hinbekommen hatte. ich fühlte mich wie ein Roboter. Das Treffen mit Basti hatte mich komplett aufgewühlt. "Liebling meinst du es wäre schlimm, wenn ich noch eine Nacht hier bleiben würde? Ich bin irgendwie ziemlich erschöpft und glaube es wäre keine Idee mich jetzt stundenlang ins Auto zu setzen." Verstellen brauchte ich mich nicht. Ich war wirklich fertig. Eigentlich wollte ich nur ins Bett. "Natürlich nicht. Pass gut auf euch zwei auf. Ich vermisse dich und liebe dich über alles." Ich schloss die Augen. Es tat unendlich gut diese Worte zu hören. "Ich dich auch. Ich bin bald wieder zu Hause."

Mario hatte natürlich nichts dagegen, dass ich noch eine Nacht bleiben wollte. Für den Abend lud er die Jungs und Mädels ein. So hatte ich noch Zeit ein bisschen zu schlafen. Sherin überraschte mich mit einem Paket voller Babyutensilien. Ich freute mich natürlich riesig. "Jetzt lasst doch mal die großen Jungs spielen." Thomas schubste uns vom Sofa und schnappte sich den Playstation-Controller. "Wer hat den Mumm gegen mich anzutreten?" Grinsend setzte ich mich neben ihn und nahm mir den zweiten Controller. "Ich." Thomas lachte verächtlich. FIFA. Bayern gegen Dortmund. Es war natürlich klar wer ich war. Als es nach wenigen Minuten 2:0 für mich stand, standen Thomas die Schweißperlen auf der Stirn. Letztendlich besiegte ich ihn mit 3:1. Die anderen Jungs ließen mich hoch leben, Thomas ließ sich etwas geknickt von Lisa trösten. Als es an der Tür klingelte, öffnete Mario. "Sam - ist für dich!" Wer sollte denn für MICH bei Mario klingeln? Neugierig ging ich zur Tür.

"Was...?!" Basti stand vor mir. "Sam bitte lass uns nicht so auseinander gehen." Ich blitzte ihn wütend an, zog jedoch trotzdem die Tür hinter mir zu und deutete mit meinem Kopf an zu gehen. Stumm gingen wir eine Weile nebeneinander her. "Warum bist du noch hier?" Er sprach so leise, dass ich ihn kaum hören konnte. "Ich hab mich nicht in der Lage gefühlt zu fahren." Meine Stimme war erstaunlich fest, ansehen konnte ich ihn jedoch nicht. "Das...was du gestern gesagt hast...hast du das ernst gemeint...ich meine das du mich liebst?" Ich blieb stehen und sah ihn ungläubig an. "Ich hab es immer ernst gemeint. In jeder einzelnen Sekunde...ja ich liebe dich...verdammt nochmal ja das tue ich. Aber weißt du was das schlimme ist?" Ich sah ihn nun verzweifelt an. "Das alleine reicht nicht." Ihm lief eine Träne über die Wange. Seine Stimme war zittrig. "Ich weiß das du recht hast. Das macht alles nur noch schlimmer. Ich will nur das du eins weißt. Ich habe nicht eine Sekunde aufgehört ich zu lieben. Du warst, bist und bleibst meine große Liebe. Ich wollte dir niemals weh tun. Marco ist ein toller Mensch. Er ist der Richtige für dich." Er legte seine Hand auf meine Wange und sah mir tief in die Augen. "Du wirst eine tolle Mutter werden." Dann beugte er sich zu mir. Mein Herz raste, meine Augen brannten. Er gab mir einen Kuss auf die Nase. Ich griff nach seiner Hand. "Wir sollten zurück gehen." Er nickte. Als wir wieder vor der Haustür standen blickte er betreten zu Boden. "Danke das wir nochmal reden konnten." Ich lächelte ihn matt an und legte die Hand auf die Klinke. "Magst du noch mit rein kommen?"

Liebe macht verrückt (Bastian Schweinsteiger/ Marco Reus-Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt