Kapitel 71

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Am nächsten Morgen wurde ich durch Marcos Küsse geweckt. "Guten Morgen Frau Reus." Er grinste von einem Ohr zum anderen. Ich drehte mich zu ihm und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Lippen. "Guten Morgen Herr Reus." So fühlte es sich also an, wenn man verheiratet war. Heimlich linste ich auf meine Hand und meinen Ring. "Ich kann es auch noch gar nicht glauben." Mit einer geschickten Bewegung, drehte er mich auf den Rücken und kletterte über mich, um mir dann ganz tief in die Augen sehen zu können. "Du bist einfach so wunderschön." Dieser Mann war einfach unglaublich. Ich spürte wie das Adrenalin durch meinen Körper pumpte. "Marco du machst mich verrückt." Ich zog ihn zu mir und küsste ihn leidenschaftlich. Meine Finger krallten sich in seinen Rücken und ich konnte seine Erregung spüren. Als er dann anfing meinen Hals zu küssen, hatte ich das Gefühl zu explodieren. Ich war selbst überrascht als mir ein doch recht lautes Stöhnen über die Lippen kam. Doch das schien ihn nur noch wilder zu machen.

Nachdem wir es dann gegen Mittag doch mal aus dem Bett geschafft hatten, beschlossen wir unser Baby von Marcos Eltern zu holen. Im Wohnzimmer traf mich ein kleiner Schock. Alles war voller Hochzeitsgeschenke und Blumen. Auf dem Tisch lag ein Zettel: Lieber Marco, liebste Sam. Ihr seid das tollste Paar das ich kenne (abgesehen von mir und Mats natürlich ;)) Unglaublich, dass ihr nun wirklich verheiratet seid. Wir haben mal eure Geschenke her geschafft. Viel Spaß beim Auspacken. Kuss. Eure Cathy

Cathy war einfach unglaublich. So eine beste Freundin kann ich jedem nur wünschen. Nachdem wir Max abgeholt hatten (Marcos Mutter brach immer wieder in Tränen aus und umarmte uns, weil sie so glücklich war) machten wir uns nun also ans Geschenke auspacken. Max fand die Aktion klasse und war bald unter dem ganzen Geschenkpapier kaum noch zu sehen, dafür umso mehr zu hören. Plötzlich hielt ich einen Brief in der Hand. "Steht gar kein Name drauf." Als ich ihn dann öffnete stockte mir der Atem. Ich las laut vor. "Strafanzeige des Herrn Thorsten Leopold, wohnhaft in München, Geschädigter gegen Marco Reus, wohnhaft in Dortmund, Beschuldigter, wegen Körperverletzung. Ihnen wird zur Last gelegt am 17.12.2014 in Dortmund am Phoenixsee grundlos auf den Beschädigten losgegangen zu sein. Dieser zog sich dabei eine Verstauchung des Handgelenkes und mehrere Rippenprellungen zu. Bitte erscheinen sie schnellst möglich zu einer Stellungnahme vor Gericht. Der Termin für die Verhandlung wird ihnen ebenfalls vor Ort mitgeteilt. Mit freundlichen Grüßen. Obermaier, Rechtsanwalt." Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Warum konnte nicht einmal alles gut laufen, wir nicht einfach mal glüclich sein? Marco rückte zu mir und nahm mich in den Arm. "Der hat keine Chance. Damit kommt er niemals durch. Niemals, das verspreche ich dir. Ich werd Jürgen anrufen und danach meinen Anwalt." Ich konnte nur nicken und blickte immer noch vollkommen geschockt auf das Dokument in meiner Hand. "Mama?" Mäxchen saß vor mir und blickte mich fragend an. "Ach mein Süßer." Ich zog ihn zu mir und nahm ihn in den Arm. Er gab mir einen Kuss und lächelte mich an.

Was mir etwas Angst machte, war das der Brief zwischen meinen Hochzeitsgeschenken gelegen hatte. War dieser Mann etwa auf der Feier gewesen? Und niemand hatte etwas bemerkt? Ich beschloss Cathy anzurufen. "Hey Süße. Vielen Dank für alles. Ich weiß nicht was wir ohne dich gemacht hätten." Ich hörte ein leises Kichern am anderen Ende der Leitung. "Vermutlich nicht geheiratet. Aber sag mal warum klingst du denn so traurig? Ist alles okay bei euch?" Einmal tief durchatmen. "Ja na also grundsätzlich ja. Sag mal sind alle Geschenke aus der Hochzeitslocation?""Ja klar. Woher sollen die denn sonst kommen?"Nochmal tief durchatmen. "Tja mitten in den Geschenken war ein Brief, ohne Namen. Das war ne Strafanzeige wegen Körperverletzung gegen Marco!" Stille am anderen Ende der Leitung. Es kam wirklich selten vor, dass Cathy sprachlos war, aber da wusste sie wohl selbst nicht was sie sagen sollte. Nach eine Weile folgte nur ein: "Wir sind in 10 Minuten da."

Marco hatte mittlerweile mit seinem Anwalt telefoniert, der ihm versicherte, dass wir das schon hinkriegen würden. Gleich morgen sollte er zum Gericht gehen und dort seine Aussage machen, welche beide noch einmal durchgesprochen hatten. Auch mit Jürgen hatte er telefoniert und dessen Reaktion muss wohl ähnlich gewesen sein. Kurz nach Cathy und Mats trudelten auch er und Ulla bei uns ein. "Ich fass es einfach nicht wie kaltherzig dieser Mann ist." Immer wieder schüttelte Jürgen den Kopf. Ich glaube aus der Position eines Vaters heraus, ist diese Sache noch schwerer zu verstehen. Marco berichtete von seinem Gespräch mit dem Anwalt und alle entspannten sich langsam etwas. "Was mir am meisten Angst macht, ist das dieser Brief auf meiner Hochzeit aufgetaucht ist und niemand etwas gesehen hat." Marco legte den Arm um mich und küsste mich auf die Stirn. "Wir schaffen das gemeinsam. Hey wir haben schon ganz andere Sachen gemeistert, oder nicht?" Ich versuchte zu lächeln und nickte zögerlich. Die Tränen die mir nun über die Wangen flossen, zeigten das das Lächeln nicht wirklich Ernst gemeint war. Nun kam Jürgen auf mich zu und nahm mich in den Arm. Dann sah er mir tief in die Augen. "Prinzessin, ich verspreche dir, dass alles gut wird okay? Ich bin immer für euch da, das weißt du!" Wieder nickte ich. Ach dieser Mann war unglaublich. Ich wüsste gar nicht was ich ohne ihn machen sollte. Hätte ich da gewusst, was noch kommt, hätte ich ihn nicht wieder losgelassen.


Liebe macht verrückt (Bastian Schweinsteiger/ Marco Reus-Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt