Kapitel 30

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Die Wochen zogen ins Land. Vollkommen entsetzt hatte ich Marcos Verletzung im EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland am TV mitverfolgt. Am liebsten wäre ich sofort ins Flugzeug gestiegen, aber ich wusste auch, dass das falsch gewesen wäre. Ich schrieb ihm eine Nachricht, dass ich weiß wie stark er ist und das er auch diese Hürde wieder meistern würde. Er schrieb nicht zurück. Jeden zweiten Tag kommunizierte ich mit dem Doc und erkundigte mich über Marcos Reha-Verlauf.

Jeden Mittwoch ging ich mit Per, Ulrike, Lukas und Olivier in unsere Stammkneipe. Es war ein kleiner, idyllischer Pub am Stadtrand. Ich genoss diese gemeinsame Zeit sehr. "Saaaam! Ulli! Kommt schon wir wollen los!" "Jaaahaaa!" Was machte denn Per heute für einen Stress? Als ob es eine Rolle spielte, wenn wir fünf Minuten später kommen würden. Im Pub angekommen, setzten wir uns wie immer an unseren Stammtisch. "Ist hier noch ein Platz frei?", hörte ich eine Stimme in meinem Rücken. "Tut mir..." Ich drehte mich um und vor Schock blieb mein Mund offen stehen. "Marco?!...wawawas machst du denn hier?" Eine Hitzewelle durchströmte meinen Körper, mein Herz schlug mir bis zum Hals. "Per hat mich eingeladen." Er grinste und nickte Per zu. War ich hier in einer verdammten Verschwörung? Warum lud Per denn ausgerechnet Marco ein? In meinem Kopf war das absolute Chaos. War ich froh ihn zu sehen? Klar war ich das. Er war einer der beiden Männer von denen ich dachte ich würde sie lieben. Nachdem ich tief ein- und ausgeatmet hatte, ließ ich mich auf den Abend ein. Und ich musste genau das feststellen, was ich auch vorher schon wusste - Marco war perfekt. Er war höflich und witzig und präsentierte sich geradezu als der perfekte Partner.Er war perfekt? War meine Entscheidung etwa gefallen? Oh man dieses Wirrwarr in meinem Kopf machte mich fertig. "Ich sollte besser gehen...!" Marco sah mich entsetzt an. "Es tut mir leid, aber ich kann das einfach nicht..." Dramatisch erhob ich mich und stürmte aus dem Pub, ohne mich noch einmal umzusehen. Irgendwie schaffte ich es tatsächlich bis nach Hause und als ich dann endlich im Bett lag, kamen mir die Tränen. War er nur wegen mir hier?War meine Entscheidung etwa schon längst gefallen? Der Ton meines Telefons riss mich aus meinen Gedanken. Bastian hat anscheinend ne neue Freundin...Mario. Ungläubig las ich die Worte immer und immer wieder. Warum mischte er sich ein? Er konnte ja wohl unmöglich recht haben. Mit einem leichten Zittern suchte ich im Netz nach den neusten Nachrichten. ...er und die Sportlerin scheinen sich bereits eine Weile zu kennen. Da sprechen die Hände wohl mehr als Worte...Das musste ein Scherz sein. Ich war doch erst wenige Wochen weg? Tränen strömten in meine Augen. Mein Herz wurde schwer. Oh man war ich enttäuscht von diesem Mann. Er schlenderte Händchen haltend durch New York?! Dann scheint er mich ja schnell vergessen zu haben...ein Klopfen unterbrach meine Gedanken...

"Ich bins Marco. Darf ich stören?" Ich wurde hellhörig."Komm rein." Marco trat in mein Zimmer und ich weiß nicht, ob er davon wusste, aber ihn umgab so ein Zauber. Sofort war ich ihm wieder verfallen. Er setzte sich zu mir aufs Bett und lächelte mich an. "Es tut mir wirklich leid, dass ich dich so überrumpelt habe. Ich...ich habe dich einfach wahnsinnig vermisst, weißt du? Ohne dich ist alles nur halb so schön." Seine Wangen waren rot vor Aufregung und ich merkte, dass er gerade aus seinem tiefsten Innersten sprach. "Es ist okay für mich das du da bist. Es ist sogar mehr als okay, glaub mir. Ich vermisse dich auch jeden Tag..." Verschämt blickte ich nach unten. "Das Haus ist echt wahnsinnig leer ohne dich. Ich hab echt langsam Angst, dass Kevin bald einzieht, weil er sich so um mich kümmert." Ich musste etwas lachen. Wie hatte mir das gefehlt. Es entstand eine kleine peinliche Ruhepause, bis sich Marco erhob. "Ich sollte besser ins Bett gehen. Wir sehen uns ja vermutlich morgen beim Frühstück?" Ich nickte schnell und schickte ihm ein Lächeln mit auf den Weg. Als er mein Zimmer verlassen hatte, überkam mich ein komisches Gefühl. Hatte ich mir die ganze Zeit etwas vor gemacht? Was sollte das mit Basti? Verarschte er mich die ganze Zeit nur? Ich musste das einfach herausfinden und so griff ich zum Telefon. Dieses Mal würde ich den Mut haben, ihn selbst darauf anzusprechen. Bei jedem Freizeichen schlug mein Herz schneller. "Ja?" Es war ziemlich laut im Hitergrund. "Basti? Ich bins Sam." "Warte..." Ich merkte, wie die Musik immer leiser wurde. Egal wo er war, er schien gerade nach draußen gelaufen zu sein. "Sam, ich...wie geht es dir? Es tut gut deine Stimme zu hören." Oh man...ich holte tief Luft. "Es geht mir ganz gut denk ich. London ist wirklich wunderschön. Wie geht es dir? Gibt es etwas neues? Ich krieg hier kaum etwas mit." Ich biss mir auf die Lippen und hoffte, dass ihm der Satz nicht all zu blöd vorkam. "Ich vermisse dich Prinzessin. Ich weiß auch nicht wo mir im Moment der Kopf steht." Tränen stiegen mir in die Augen. Warum konnte er nicht einfach ehrlich sein? "Basti ich...ich hab per Zufall von dir und Ana erfahren." Puuh jetzt war es erstmal raus. Ich bermerkte, dass er erstaunt war und nach Worten rang. "Sam ich...weiß nicht was ich dazu sagen soll." 

Liebe macht verrückt (Bastian Schweinsteiger/ Marco Reus-Fan-Fiction)Where stories live. Discover now