Away

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Es ist noch dunkel draußen, als wir das Auto beladen und ich mich noch einmal sehnsüchtig umblicke, darauf bedacht mir alles bis ins kleinste Detail einzuprägen.

Mein ganzes Leben lang bin ich durch diese Straßen getobt und nun...

Kopfschüttelnd lasse ich mich auf den Rücksitz fallen, Baker fragt mich alle 10 min ob alles ok ist, obwohl er weis das es das nicht ist. Ich setze meine Kopfhörer auf, versuche das Stechen in meinem Herz zu ignorieren, genauso wie die Tränen die einfach nicht aufhören wollen gegen meine Lider zu drücken, wie das Wasser gegen einen Staudamm.

Die ruhige Stadt zieht an uns vorbei, während wir uns durch die leeren Straßen an parkenden Autos vorbei schlängeln und letztendlich die Autobahnauffahrt erreichen.

Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen und nun macht es sich bemerkbar. Müde schließe ich die schweren Lider und versuche diese ganze Scheisse wenigstens für ein paar Stunden zu verdrängen.

Blinzelt öffne ich die Augen, ein lautes dröhnen halt durch die Luft.

Mühsam setze ich mich auf, Strecke mich und doch tut mir alles weh.

"Wo ist Baker?" meine Stimme klingt kratzig und erschöpft, ein paar Stunden Schlaf im Auto ist halt nichts gegen eine Nacht im bequemen Bett.

Die Erinnerung an gestrigen Tag drängt sich wieder in mein Kopf, sofort schüttle ich sie wieder ab.

"Der ist die Tickets kaufen." auch er sieht müde aus und sitzt nicht mehr auf dem Fahrersitz. Die logische Schlussfolgerung ist das sie zwischendurch die Plätze getauscht haben.

Mein Blick wandert zu dem Fenster, Möwen Kreisen am Himmel.

Wie Aasgeier die in der Wüste nach Beute suchen, verfolgen diese federigen Verwandten die Schiffe über das Meer.

"Kriegtest wohl auch kein Auge zu diese Nacht?" mein Blick wandert zu Konrad, wie kann er sowas noch fragen. Schließlich hat er mein Leben auf den Kopf gestellt, er und sein Vater.

Stur wende ich mich wieder dem Fenster zu.

Als er gestern in die Küche kam, kurz nachdem Mandy an uns vorbei gestürmt ist, wollte ich ihm eine in die Fresse hauen, weil ich dachte er habe sie verletzt. Sein Glück das er sich direkt an Baker wandte, mit der Bitte er solle Mandy zeigen wie man sich verteidigt.

"Warum soll sie das lernen? Sie hat uns. Besonders mich. Ich werde es wohl kaum zu lassen das irgendwer ihr was tut." sofort spannten sich meine Muskeln an.

Ich war schon lange kein Kerl mehr den man herum schubsen konnte und hatte mir meinen Respekt in der Ultra's Szene hart erkämpft.

Baker und Konrad tauschten Blicke aus und ab da an ging's Berg ab mit meinem ordentlichen Leben.Sie wollten das ich meine Eltern frage ob sie mir was zu sagen haben. Baker Bestand darauf, seine Worte waren "Sie sollen die Chance kriegen es dir zu erklären." Lachend habe ich zugestimmt, wer konnte auch ahnen was dann raus kam...

Der Motor heult auf als Baker den Mustang startet und ihn auf den Schlund des Stahlkolosses lenkt. Ein paar Minuten später, steht das Auto auf den 4. Unterdeck und wird von zwei Kerlen mit Seilen um die Räder am Boden des Schiffes fixiert. Mit ein paar Sachen gehen wir die Treppen hinauf aufs Oberdeck, wo die Rezeption ist. Wie immer kümmert sich Baker um die Organisatorischen Sachen und kommt mit Chipkarten für die Kabinen wieder.

"Wir müssen noch ein Deck höher."

Er reicht jeden von uns eine Chipkarten, eh wir wieder zu den Treppen gehen, die sind aber nicht etwa eng sondern ganz normale Treppen wie sie auch im Hotel zu finden sind. Vor der Kabine bleibe ich stehe. Ok, die Türen sind kleiner als im Hotel. Ich stecke die Karte in das Lesegerät, sofort springt die rote Leuchte auf grün und die Tür lässt sich öffnen.

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