Unglückliche Vorkommnisse

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Dieses Kapitel widme ich Herzchen12 vielen Dank für deine Votes =)

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„Alter sind das Gummigeschosse?" Mit einem Ruck hat Matthew, den durchsichtigen Behälter aus der Hand von Till gerissen und hält ihn nun in das Licht der Neonröhren um den Inhalt genauer zu betrachten. Ich nehme mir ebenfalls einen Behälter aus dem Koffer. Kleine Schwarze Kugeln befinden sich darin. Das erklärt immerhin die Schutzbrillen die wir bereits in einem anderen Koffer gefunden haben, zusammen mit Westen und Gürteln mit sehr viel Stauraum in form von Taschen, sowie Seilen, Kabelbindern, Werkzeug zum Schlösser knacken und etliche anderen Zeugs. „Brian." Suchend blicke ich durch den Raum, bis ich die Quelle der Stimme gefunden habe. Langsam gehe ich auf Mandy zu, die gerade vor einem anderen Koffer kniet. „Was gib's?" „Ich glaub die spinnen echt." „Warum meinst du?" „Schau dir das mal an, dann weist du was ich meine." Also beuge ich mich ebenfalls über die Kiste. Das mein Kinn fasst auf den Boden aufgeschlagen ist, fällt mir erst wenige Sekunden später auf. Schutzbrille...Gummikugeln...natürlich fehlt da noch etwas und das die uns nicht mit Zwillen los schicken, hätte uns allen klar sein sollen. „So viel zum Thema, wir sollen uns damit vertraut machen." „Brian, wenn wir das haben, dann haben die anderen das auch." leichte Panik schwingt in ihrer Stimme mit. „Ich weis." Auch als die anderen sich um uns versammeln, starren wir noch hinein. Doch meine Gedanken hängen schon lange nicht mehr an den Waffen fest, stattdessen überlege ich wie wir am besten vorgehen sollen. Wir haben Zwar Pläne. Doch was ist wenn wir was übersehen haben? Räume die wir nicht kennen.

„Ist das geil!" Wieder ist es Matthew der nur so vor Begeisterung strahlt. Wenn der nicht aufpasst, wird ihm sein Enthusiasmus noch zum Verhängnis. „Sehr geil..." schnaube ich. „...denk lieber daran das die anderen auch diese Waffen haben. Ich bin mir sicher dass diese Geschosse mehr als nur zwiebeln werden." „Lass es uns doch mal ausprobieren." Irgendwie wundert es mich gar nicht, dass er weis wie man das Magazin mit den Kugeln füttert und sie entsichert. „Du lässt das schön bleiben!" Fassungslos schaut er Mandy an, die ihm kurzerhand die Waffe wieder entrissen hat. „Ey!" „Nichts da! Hier wird niemand als Versuchskaninchen herhalten!" Skeptisch begutachtet sie das Maschinengewehr. Ich denke sie sucht die Sicherung. „Gib mal her." Behutsam, als könnte schon die kleinste falsche Bewegung eine Katastrophe auslösen, reicht sie mir die Waffe. Sie schaut mir gespannt auf die Finger und wirkt schon leicht geknickt als ich einfach den kleinen Bolzen verschiebe und die Waffe zurück zu seinen Brüdern packe. „Woher...?" Sie wirft mir einen fragenden Blick zu „Actionfilme." gebe ich nur schulterzuckend von mir.

„Na schön. Ich würde sagen das wir uns jetzt die Westen anziehen, das Zubehör verstauen und dann, nur dann, werden wir uns mit den Waffen vertraut machen." Mandy wirft Matthew einen mahnenden Blick zu, als dieser bereits nach einer Waffen greift. Mit einem Seufzen lässt er die Hand wieder sinken und geht den anderen hinterher auf die Ausrüstung zu.

Es dauert eine halbe Ewigkeit bis jeder von uns eingekleidet ist. Woran allein die Mädels schuld sind. Schließlich haben wir nicht angefangen herum zu jammern, dass Schwarz angeblich depressiv macht. Und als ob das nicht reicht, fingen sie auch noch an sich über die vielen Sachen, die sie mit sich herum schleppen müssen, zu beschweren. Dabei dachte ich echt, das die Schule jeden abhärtet. Und wieder einmal liegt es auf der Hand, warum ausgerechnet Mad meine beste Freundin ist. Kein Gezeter, einfach tun und fertig. Das liebe ich an ihr.

„Matthew, da du dich anscheinend mit den Dingern da auskennst, wirst du mit uns eine Crashkurs machen." So wie er schaut, geht gerade ein Traum für ihn in Erfüllung. „Na schön. Kommt her." Wiederwillig folge ich seiner Anweisung. „Es handelt sich hier um ein halbautomatisches Maschinengewehr. Um genau zu sein um eine FH SCAR HEAVY. Halbautomatisch heißt, das eine einzige Kugel bei Betätigung des Abzuges abgeschossen wird und sie selbstständig eine neue Kugel nachschiebt. Jedenfalls so lange bis das Magazin leer ist, versteht sich. Dieser kleine Bolzen ist die Sicherung, wenn ihr die nicht vorher löst, wird nichts passieren. Ihr müsst die Waffe unverkrampft aber dennoch fest halten. Auch wenn ich bezweifle das der Rückstoß so groß wie normal sein wird, müsst ihr den Schaft trotzdem fest an eurer Schulterbeuge anlegen um ihn wirksam abfangen zu können. Die Zielvorrichtung sollte euch aber ein Begriff sein oder?" Ist es denn zu fassen? Gucken diese Weiber denn keine Actionfilme? Während Matthew weiterhin einen auf Ausbilder macht schnappe ich mir eins der Gewehre und fülle das Magazin. Nach dem ich es entsichert habe, nehme ich es in Anschlag und visiere die Lampe am Ende der Halle an. Als die Glassplitter der Neonröhre auf den Boden aufkommen, verstummen die Gespräche. Es ist merkwürdig ruhig. Eine friedliche Stille, kurz bevor es zum wilden Sturm kommt. „Brian! Spinnst du?!" Schulterzuckend senke ich die Waffe. „Du meintest doch wir sollen uns damit vertraut machen." Mit einem lauten ausatmen reißt Mad mir die Waffe aus der Hand. „Du bist unmöglich, weist du das?" „Ich denke schon, du sagst es mir ja auch oft genug." Mit einem Augenverdrehen wendet sich Mad ab und legt die Waffen, wie ich kurz vor ihr, an und schon im nächsten Moment, ertönt ein dumpfer Schuss. „Daneben." Stell ich nüchtern fest. „Das glaube ich nicht." Sie deutet auf ein Exit-Schild. Es schwingt hin und her. „Nicht schlecht." „Tja, ich bin ein Naturtalent mein Lieber." Mit einem Zwinkern reicht sie mir die Waffe. Dieses Mädel macht mich echt wahnsinnig.

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