40-Ich bleibe. Schon vergessen?

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Ich renne und renne bis meine Lungen schon brennen und ich nicht mehr kann. Und dann sinke ich kraftlos auf den Boden. Ich kann nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr. Diese Situation zwischen Damon und mir zerreißt mich komplett. Es fühlt sich an als hätte ich meinen Halt verloren. Als hätte mir jemand den Boden unter den füßen weggezogen. Wie soll ich das bloß noch länger aushalten?

Mühsam raffe ich mich auf und versuche mich zu orientieren. Zu meiner Überraschung stelle ich fest, dass ich ganz in der Nähe unserer Wohnung bin. Somit mache ich mich wieder auf den Weg nach Hause.

Dort angekommen lasse ich mir erstmal ein warmes Bad ein und lege mich in die Wanne. Durch die Wärme entspanne mich zumindest wieder etwas. Ich schließe die Augen, werde aber von meinem Handy gestört, was jetzt zum gefühlt tausendestens Mal vibriert. Ich ignoriere es aber gekonnt, weil ich jetzt einfach meine Ruhe brauche.

Nach der Badewanne wickele ich mich in meinen Bademantel und schlurfe langsam in mein Zimmer und suche nach bequemen Anziehsachen. Plötzlich fällt mir mein Handy wieder ein und ich beschließe doch mal nachzusehen, wer angerufen hat.

Vier verpasste Anrufe von Grace. Drei verpasste Anrufe von Lucie. Mehrere Nachrichten.

'Man Emma, warum gehst du nicht an dein Handy? Komm bitte so schnell wie möglich ins Krankenhaus'- von Grace.

Der Schock durchfährt mich blitzartig. Was ist passiert?

Hastig sehe ich an mir runter. "Okay, komm in die Puschen Emma. Nur nicht im Bademantel".

Ich laufe wieder in mein Zimmer und ziehe mich schnell an. Meine noch nassen Haaren bürste ich zumindest einmal. Ich schnappe mir mein Handy und mein Portmonee. Dann laufe ich hastig zur Haltestelle und fahre mit der nächsten Straßenbahn zum Krankenhaus. Mir ist schlecht vor Angst. Wer weiß was diesmal passiert ist.

Vor dem Zimmer von Damon stehen alle. Grace, Lukas, Lucie, die Eltern von Damon und sogar Peter ist da.

"Was ist passiert?", rufe ich aufgebracht.

"Guck selber nach", antwortet Grace und grinst. Und auch die anderen sehen mich lächelnd an.

"Was gibt es da zu grinsen?", wettere und gehe dann langsam zu Damons ins Zimmer.

Damon steht mit dem Rücken zur Tür und sieht aus dem Fenster. Mein Herz klopft heftig und ich hab langsam die Sorge, dass es mir gleich aus der Brust springt.

Als würde Damon spüren, dass ich da bin, dreht er sich langsam um. Seine Augen glänzen verdächtig und mir schnürrt sich sofort der Hals zu. Was ist passiert? Einige Augenblicke lang sehen wir uns einfach nur an.

"Ich bleibe. Schon vergessen?". Damons Stimme zittert. Mit aufgerissenen Augen sehe ich ihn an.

"Du...? Du erinnerst..Ich meine...", ich kriege keinen vernünftigen Worte aus meinem Mund.

Er nickt und eine Träne stiehlt sich aus seinem Auge. "Ich weiß wieder alles", haucht er leise.

Wie benommen stehe ich da. Tausend Gefühle prasseln auf mich ein.

Und dann küsst Damon mich.

"Ehm Leute wir stehen auch noch hier", ruft Grace schmunzelnd.

Sanft lösen wir uns voneinander und Damon zieht mich sofort in seine Arme.

"Wenn du nicht möchtest, dass ich ersticke, solltest du nicht ganz so doll drücken", presse ich schmunzelnd hervor.

"Ups", lacht Damon und lockert seinen Griff etwas. "Ich habe dich nur so vermisst", haucht er in mein Ohr.

Die anderen müssen auch lachen und sehen uns berührt an.

"Ich muss dir was sagen", setze ich zögernd an. Damon sieht mich neugierig an.

"Ich liebe dich".

Für einen Moment ist Damon sprachlos und sieht mich einfach nur. Diese drei Worte habe ich eine Ewigkeit nicht benutzt, aber ich meine sie mit jeder Faser meines Körpers so.

"Kannst du das nochmal sagen?", fragt Damon perplex.

"Ich liebe dich, Damon. Du hast mich absolut richtig verstanden".

Schon liegen Damons Lippen wieder auf meinen. Die anderen Johlen laut.

Etwas später ist der ganze Trubel wieder etwas abgeklungen. Damon wurde auf die normale Station verlegt und wir liegen nebeneinander gequetscht in einem kleinen Krankenhausbett.

Mein Kopf ruht auf Damons Brust und er streicht mir behutsam über den Rücken.

"Emma?".

"Hmm?", müde sehe ich auf.

"Ich liebe dich", er lächelt breit.

Lächelnd drücke ich ihm einen Kuss auf die Lippen und kuschel mich wieder an ihn. Und in diesem Moment ist der Schmerz der letzten Wochen vergessen und meine Welt ist für einen Moment wieder in Ordnung.

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⏰ Last updated: May 07, 2019 ⏰

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