17.| L-Wort

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"Was gibt's denn?", quatschte Louis direkt los, als er den eingehenden Anruf von Zayn annahm.

"Also, ich muss mal über was sehr wichtiges reden. Deshalb fänd ich es gut, wenn egal wie aufgeregt du bist, du nicht einfach auflegst. Die beste Freundschaft meines Lebens hängt daran.", erklärte sich Zayn, der in seinem Zimmer rumtigerte und das Handy an sein Ohr presste.

Louis wunderte sich auf der anderen Seite der Leitung ein wenig. Er hörte ja die schwere Atmung Zayns und zögerte wirklich, ob er hören wollte, was dem Jungen so auf der Seele brannte.

"Hör mal, wenn es so wichtig ist, dann fahr ich kurz rüber zu dir. Dann kann ich auch garantieren, dass ich nicht einfach auflege. Okay?", damit versuchte Louis, ein wenig Struktur hinein zu bringen, denn Zayn wirkte nicht so, als hätte er eine Ahnung, wie er anfangen sollte.

"Äh, okay. Aber warte! Ich hab nicht aufgeräumt.", ein wenig durch den Wind blickte Zayn sich im Zimmer um.
Optimismus beiseite, so könnte er ja nichtmal eine Ratte ins Zimmer lassen.

"Dann kommst du halt zu mir, du kennst meine Adresse ja jetzt. Keine Widerworte. Bis gleich.", aufgelegt.

Und Zayn?
Der machte sich schleunigst auf die Socken, griff nach seinem Fahrrad und hastete los.

Seine Mutter saß strickend auf dem Sofa und fragte sich, wann ihr kleiner Junge eigentlich ein so beschäftigter und sozial aktiver Mann geworden war.
Sie wurden eben doch sehr schnell erwachsen.

-

Da stand er nun vor der richtigen Haustür, vor einem Schild, auf dem stand, er solle nicht klingeln. Deshalb verfasste er rasch eine Nachricht an Louis, dass er nun da sei.
Louis' Haus war eher klein, aber dann bemerkte Zayn, dass es dafür wohl einen sehr großen Keller haben müsste. Er entdeckte nämlich eine Tür, die zu diesem führen müsste, einige Meter vom eigentlichen Grundriss entfernt.

Und siehe da, jene Tür öffnete sich auch. Und ein kleiner Louis schaute hinaus, winkte Zayn zu sich. "Komm hier rein, sonst trampelst du durchs ganze Haus und weckst meine Mutter."

Zayn nickte und kam zu ihm, betrat den Keller des Hauses und - "Sag mal, wohnst du hier?", staunte er nicht schlecht. Es wsr erstaunlich gut eingerichtet und an den vielen Bildern konnte man sehen, dass es sehr auf Louis und sein Leben abgestimmt war.

"Meiner Mutter gehört alles oben und ich hab hier mein eigenes Reich. Natürlich darf ich auch hoch, aber ich bevorzuge den Genuss eines eigenen Bads und eines zugegeben kleinen Privatkühlschrankes.
Hat so schon was."

"Krass.", äußerte sich Zayn, seinem Intellekt durch seine Sprache Ausdruck verleihend.

Er wurde durch den kleinen Flur in ein Zimmer geführt, in dem sich neben allerlei anderen Möbeln - es war aber nicht vollgestellt - auch ein Bett befand.

"So, dann erzähl mal. Was belastet die Seele eines Siebzehnjährigen?", fragte Louis, durchaus auch gespannt und setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl.

Zayn ließ sich direkt auf dem bequemen Bett nieder.
"Nun ja, also in erster Linie geht es mir um Harry.", Louis nickte leise, "Er ist kein Arschloch.", stellte Zayn zuerst klar.

"Ich weiß nicht, wie du derzeit genau von ihm denkst, aber er ist eine sehr gute Seele und hat ein gutes Herz. Er hat mir erzählt, was du ihm gesagt hast, im Ferienhaus. Und ich möchte für ihn richtig stellen, dass er wirklich kein Problem damit hat, dass du viel Sex hast."

Kurz überlegte Zayn, wie weit er gehen könnte.
"Streng genommen stört ihn schon ein wenig, dass du Sex mit so vielen hast, aber das ärgert ihn aus anderen Gründen, als du denkst.", fügte er zu seiner eigenen kleinen Rede an.

"Jetzt rühr nicht so in der Suppe herum, sag was Sache ist.", meckerte Louis, meinte es aber nicht böse.

"Bitte sei ihm nicht mehr böse. Er ist die wirklich liebste Person, die ich neben meiner Mutter kenne. Er will niemandem nachhaltig etwas Schlechtes, und kann, gegebenfalls, sogar witzig sein. Ein bisschen zumindest. Und er unterstützt einen wirklich in Allem. Aber wenn du nicht mit ihm redest und nur noch mit anderen um ihn herum flirtest, verletzt ihn das ein wenig sehr.", fasste Zayn zusammen, was er mitteilen wollte. Er hoffte, Louis würde nicht allzu sehr nachfragen, denn dann fände er sich selbst in einer Sackgasse vor, mit dem einzigen Ausweg, Harrys wahren Gefühle zu offenbaren.

Pusteblume.

"Aber - warum sollte ihn das so verletzen?", die Frage gestellt und Louis blickte Zayn in die Augen. Ohne eine Antwort erhalten zu haben, formten seine Lippen ein 'O'.

Nach kurzer Stille meldete sich Louis nochmal zu Wort:"Und ist es was Ernstes? Oder braucht er eine Woche, um drüber hinweg zu kommen?"

"Würde es auf der Ernsthaftigkeitsskala ziemlich weit oben ansiedeln, das geht schon ein wenig länger so.", Zayn war von sich selbst überrascht. Ein wenig länger? Das klang schonmal deutlich besser als 'Seit er laufen kann' oder 'Das ist jetzt schon 13 Jahre so'.
Gut ausgedrückt, Malik!

"Scheiße. Und ich war noch so gemein zu ihm.", brummte Louis. "War das der Grund, dass Troye ihn geschlagen hat? Oh Gott.. Mir tut das alles so Leid, Zayn, glaub mir das!"

"Ihm geht's ganz gut, keine Sorge. Aber wenn du mit ihm redest oder dich ein wenig auf ihn einlässt - er ist nämlich echt ein cooler Typ so - dann geht's ihm vermutlich noch einen Deut besser. Aber kein Druck. Magst du ihn?", Zayn wurde immer stolzer. Innerlich klopfte er sich auf die Schulter, wie elegant er doch diese Fragen einfließen ließ! Schriftsteller könne er werden, bei dem Talent für Ausdruck!

"Na klar. Also gut, heute und gestern dachte ich noch, er wäre das letzte Arschloch auf Erden, aber davor - Du musst wissen, ich schlafe jetzt auch nicht mit jedem! Ich hätte ihn nicht mit hoch in's Schlafzimmer gezerrt, würde er mich anekeln. Er sieht gut aus, riecht gut, küsst gut, wie sich herausgestellt hat.", Zayn verzog das Gesicht, pfui! Das wollte er nicht hören, außerdem erinnerte es ihn an den Vorfall, an dem die Beiden selbst auch zu einem Kuss gezwungen wurden. Pfui!

"Aber zum L-Wort? Vielleicht ein bisschen von ihm schwärmen, vielleicht hab ich ein oder zweimal einen Traum gehabt, in dem er vorkam. Aber mehr nicht.", er schüttelte den Kopf.

Zayn gab sich zufrieden. Okay. Louis war nicht unsterblich in Harry verliebt, aber immerhin mochte er ihn irgendwie. Darauf ließ sich aufbauen.

"So. Und du magst Liam. Wieso?"

Heilige Mama Maria. Das war die ganz falsche Frage und dazu erwischte sie Zayn auf dem falschen Fuß.

Wo bleiben die super Sätze jetzt?

____

Heyoo

Ik, das Gespräch ist/war lang, aber musste ja mal kommen :)

Bis bald x

-unkorrigiert

Rivals. | ziam & larryWhere stories live. Discover now