16.|Liams Gefühlswelt

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"Ich steck dir eine Karotte in den Arsch, wenn du nicht stehen bleibst!", grölte Harry weiter, als er hinter Zayn durchs Zimmer hereilte. Louis war bereits aus dem Zimmer geflüchtet.

"Es ist alles ganz anders, Harry!", versuchte Zayn zu erklären, stolperte über den Fuß des Nachttisches und landete auf dem Boden. Binnen Sekunden fand sich Harry sitzend auf Zayns Körper wieder und hämmerte auf dessen Brust ein.

Zayn drehte die Beiden um und drückte Harrys Fäuste auf den Boden.
"Reiß dich mal zusammen!"

"Du wolltest mit Louis schlafen und ich soll mich zusammen reißen?", Harry spukte fast. "Was bist du überhaupt für ein Freund? Du weißt, was ich fühle und du bist nichtmal schwul!"

Er wand sich unter ihm, aber bekam seine Hände nicht frei. Anstatt von Schlägen bekam Zayn also nun Tritte, die er leider nicht wirklich stoppen konnte.

"Ich wollte nicht mit ihm schlafen, also nicht richtig, beruhig dich Harry. Es sah viel schlimmer aus!"

"Ach, also hab ich mir die Knutscherei nur eingebildet?", fragte Harry spöttisch.

"Naja, nein.."
"Arschloch."

"Ich hab nicht nachgedacht und eigentlich wollte ich nicht, dass es soweit kommt.", druckste Zayn rum, Harry machte ihm so irgendwie Angst.

"Sobald du meine Hände loslässt, mach ich dich kalt, ist dir das bewusst, mein Lieber?", fragte Harry zischend. Er fühlte sich verraten, von seinem besten Freund. So einfach war es.

"Ja schon, deshalb halt ich dich ja noch fest.", gab Zayn zu.
"Hör mal, er hat mir angeboten, mit ihm zu üben, wie man mit Jungen umgeht, wenn man mehr will. Ich dachte, das Wissen würde mir bei Liam weiterhelfen."

Schon wieder kam von der Tür ein Geräusch, das Zayn sich nicht gewünscht hatte. Ein schockiertes Einatmen von Louis.

"Dein Crush ist Liam?! Unser Liam?", fragte er nach. Aber er hatte es ja gehört.

"Fliegendreck ist das heute!", jammerte Zayn los.

"Keine Sorge, ich werde schweigen wie ein Grab.", zwinkerte Louis ihm zu. "Wir fangen unten schonmal an und schmeißen den Grill an, ihr könnt runter kommen, wenn ihr mit dem Turteln fertig seid, ja?", damit war er auch wieder weg.

"Ich nenne sowas ja Karma.", sagte Harry schnippisch.

"Ach sei doch still.", meckerte Zayn, ließ ihn dann aber doch los, schließlich hatte Harry bei Louis Anblick plötzlich seine Muskeln entspannt.
Von denen er, wie Zayn schmerzlich festgestellt hatte, auch einige besaß.
Bekam man solche Arme vom Joga? Vielleicht sollte er bei Harry dann doch einmal mitmachen.

"Aber warum brauchtest du dafür Louis? Ich meine, wenn du Tipps für sowas brauchst, kannst du doch auch einfach mich fragen.
Also, mir ist klar, dass er schon mehr Erfahrung hat als ich, aber Jungfrau bin ich ja auch länger nicht mehr. Irgendwie verletzt es mich schon, dass du mich nicht fragst, wenn dir sowas auf dem Herzen liegt.", nuschelte er zuletzt, die Locken hinters Ohr streichend.

"Ich habe mir vorher nicht so viele Gedanken gemacht. Und ich wollte nicht, dass du den Eindruck kriegst, dass ich jetzt tatsächlich auf Männer stehe. Weil das nämlich nicht die Wahrheit ist. Aber wenn Liam wirklich Jungfrau ist, will ich ja auch gut sein, weißt du?"

"Ja, ist schon klar.", nahm Harry die Erklärung an. "Ich hab übrigens mit Liam geredet und mich Niall angenähert. Liam hat wohl ein Problem mit dir, weil er den Eindruck gewonnen hat, du seist arrogant, von dir zu überzeugt und ein Macho.
Ich schätze, du musst also deine poetisch melanchonische Ader aufleben lassen, um ihn umzustimmen.", weihte Harry ihn in Liams Gefühlswelt ein.

"Ach Herrje.", flüsterte Zayn.

"Lass uns jetzt erstmal zu den Anderen gehen."

-

Die Fahrt am Abend dauerte lang. Und dadurch, dass Louis noch immer nicht mit Harry redete und Liam Zayn ignorierte, verging die Zeit nur noch langsamer.
Einzig Niall hielt die Stimmung noch auf einem erträglichen Level, denn mit ihm mochten alle reden. Tapfer fuhr Harry zuerst Liam und dann Niall nach Hause.

Als sie nurnoch zu Dritt waren, beugte sich Louis zu Zayn vor.
"Also, seit wann magst du Liam denn schon?", er kicherte.

"Äh.", stotterte Zayn los, "Ein paar Wochen vielleicht, nicht sehr lange."
Louis nickte, hatte wohl auf weitere Ausführungen gehofft.

"Liam ist schüchtern, und nicht gerade leicht zu knacken, wenn du verstehst. Aber du bist ehrlich gesagt die beste Option, die sich ihm in der letzten Zeit geboten hat, deshalb bin ich voll auf deiner Seite. Vielleicht kann ich also unauffällig gute Worte für dich einfließen lassen.", er zwinkerte Zayn zu und lehnte sich wieder zurück.
"Das wäre sehr lieb.", antwortete der Schwarzhaarige und sah rüber zu Harry, der die ganze Zeit über schwieg.

Dann zog er sein Handy raus, wählte Louis' Kontakt und begann zu tippen:

'Louis, Harry soll es nicht hören, aber ich muss dir später was erklären. Hast du du Zeit, um etwas zu telefonieren?'

Und abgesendet.

'Okay? Ich hab Zeit. Magst du sagen, worum es geht und warum Harry herausgehalten werden muss?', bekam er von Louis als Textnachricht als Antwort.

"Warte ab."

Sie setzten Louis bei ihm zu Hause ab. Weil Harrys Auge verheilt war, konnte er auch wieder zu sich, deshalb fuhr er Zayn mit seinem Koffer noch zurück, bevor er sich endgültig verabschiedete.
Zayn begrüßte kurz seine Mama, hetzte aber schnell hoch.

Er wollte Harry einen Gefallen tun, nach seinem letzten Fehltritt.
Auch wenn Harry sein Plan überhaupt nicht gefallen würde, er musste einfach die Hosen fallen lassen und die Karten auf den Tisch legen.

Er hatte etwas mit Louis zu klären.

___

2tes Kapitel kommt sehr fix hinterher :)

Wie geht es euch? Was habt ihr so vor heute?

Was ist eure Lieblingsfarbe?

Ach und wer soll eurer Meinung nach die Wette  gewinnen, Harry oder Zayn? :3

-unkorrigiert

Rivals. | ziam & larryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt