11.|Die Liebenden.

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Es war komisch, dafür aber ziemlich kurz.
Sobald Zayn sich zurückgelehnt hatte und sich bereits vor der möglicherweise auftretenden Stille fürchtete, wurde er weggedrückt.

"Ich muss das zum Glück ja nicht erst gewinnen, hm?", schnatterte Louis - zumindest dachte Zayn, dass es das war, was er von sich gegeben hatte, bevor seine Lippen sich auf Harrys legten.

Das Lockenschaf, auf dessen Schoß Louis sich jetzt niederließ, war in Schockstarre verfallen. Niall sah verwirrt zu Liam, doch der konnte auch nicht mehr tun, als hilflos mit dem Kopf zu schütteln.

"Ähm?", unterbrach sie Zayn. Versuchte es zumindest, aber eigentlich aktivierte er damit nur Harry, der plötzlich über Louis' Rücken strich und seine Hände in jenem Nacken niederließ.

"Geht hoch, dann könnt ihr machen was ihr wollt.", grummelte Liam.

Einige Sekunden passierte nichts, dann seufzte Louis angenervt. "Ist ja gut - Komm mit, Haz.", er zog der benebelt drein blickenden Jungen hinter sich her, Zayn konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, als er ihnen nachsah.

Er wusste, dass Harrys Traum gerade in Erfüllung ging und als sein bester Freund fühlte er sich, als wäre es sein eigener gewesen.

"Und wir? Was machen wir?", fragte Niall, wieder unsicher in die nun kleinere Runde blickend.

"Habt ihr - Karten da?", fragte Liam und Zayn schnaubte belustigt.

"Wenn wir schon einen Spieleabend machen, dann anständig mit Monopoly.", warf er ein.

"Das bringen wir immer mit, das ist nicht hier im", er hickste, "Haus. Sorry. Ich guck nach den Karten.", wackelig stand der Blonde auf.

Als er den Raum verließ, sahen Zayn und Liam sich still an. Zayn versuchte sich an einem Lächeln, aber Liam zog nur skeptisch eine seiner dichten Augenbrauen in die Höhe. "Was?"
In Zayns Kopf ringelte es.

Er könnte doch trotzdem die Wette gewinnen! Und dazu hätte Harry Louis bekommen, also alles super quasi, nicht?

"Eigentlich hast du doch garnichts gegen mich.", raunte er Liam zu und in seinen eigenen Ohren klag das ziemlich verführerisch. Erwähnt werden sollte aber, dass Zayns große Stärke nicht Flirten war. Und es wurde nur schlimmer, wenn er trank.

Liam sah ihn an, als wäre gerade eine Fliege über seine Nase gekrabbelt und nun an Altersschwäche darauf gestorben - was in Wirklichkeit nicht der Fall war.
Er schluckte hart. "Wie du meinst."

Zayn grinste und rutschte näher, legte ihm eine Hand auf das Bein, die nicht sofort weggeschlagen wurde.
"In Wirklichkeit bist du einer von denen, die kalt tun, aber eigentlich nur ständig hören möchten, wie schön sie sind und wie perfekt.", flüsterte der Schwarzhaarige weiter und lehnte sich vor, zu Liams warmer Halsbeuge.

Er bekam ein schlichtes Schweigen als Antwort.

"Das könnte ich dir sagen. So oft, wie du es brauchst.", seine Lippen streiften die empfindliche Haut und Liam versteifte sich, "Ich will auch nicht viel im Gegenzug.", wisperte er weiter.

Er bekam einen Stoß gegen die Brust und ein aufgebrachtes Schnauben.

"Du hälst dich auch für besonders begehrenswert, hm? Soll ich dir mal was sagen?", der sonst eher zurückhaltende Liam beugte sich beinahe bedrohlich über den halb liegenden Zayn, "Keiner deiner dreckigen Spielzüge wirkt bei mir. Auch wo du denkst, mich so gut durchschauen zu können, du weißt überhaupt nichts von mir."

Er tippte ihm bei jedem der darauf folgenden Wörter aggressiv gegen die Brust.
"Also. Lass. Gefälligst. Deine. Klebrigen. Grabbel. Von. Mir!"

"Beruhig' dich, Süßer! Wobei - gerade die kleinen, niedlichen Hunde beißen, nicht?", grinste Zayn, immer noch leicht benebelt, aber vorallem belustigt.

Liam hätte nicht sagen können, was er als nächstes getan hätte. Von Mord bis beschämt zurück nach Wolverhampton ziehen wäre alles möglich gewesen.

Zum Glück kam Niall rechtzeitig rein und merkte nichts von der seltsamen Stimmung im Raum.

"Ich hab Tarotkarten, wir könnten eure Zukunft oder so legen!", blubberte es aus ihm.

Sofort war Zayn abgelenkt und Feuer und Flamme für das Kartenlegen.
"Ich zuerst!"

"Wir könnten das Keltische Kreuz, den Blinden Fleck oder die einfache Tageskarte legen. Die anderen Formen kann ich nicht so gut.", erklärte Niall und mischte die Karten. "Tageskarte?", murmelte Zayn und stellte fest, dass ein neuer Tag angebrochen war.

"Dann zieh.", sprach der selbsternannte Hellseheronkel Niall.

"Die Liebenden", grinste Zayn nach dem rausziehen. "Ich brauch keine Erklärung.", er zwinkerte Liam zu, der sich abwandte und Würgegeräusche nachahmte.

Harry kam die Treppe runter gepoltert, mit nicht mehr am Körper als seinen Boxershorts. Er sah direkt zu Zayn, hellwach und mit rasendem Herzen.
"Habt ihr echt so lange gebraucht? Oder mehrere Runden?", fragte Zayn, kurz nachdem er es gedacht hatte.

Harry kniff die Lippen zusammen. "Wir sehen uns morgen, ich leg mich schlafen. Zayn, wir teilen uns das Zimmer doch nicht. Mir egal was du davon hälst. Liam, Niall, wir sind jetzt zusammen. Ich geh schonmal in's große Schlafzimmer.", er trampelte wieder hoch. Von Louis hörten sie an dem Abend nichts mehr. Zayn, der sich ja jetzt das Zimmer mit diesem teilte, fand ihn nur schlafend vor und quetschte sich auf das Sofa.

Er hoffte darauf, am nächsten Tag zu erfahren, was zwischen den Beiden nach dem Sex vorgefallen war, oder ob er so schlecht war, dass Harry so traumatisiert nach unten getaumelt war.

Frustriert schloss er endgültig die Augen.

Genauso wie Liam im Nebenraum, der in dem Dreierzimmer als Letzter noch wach war. Sein Letzter Gedanke galt Zayn und wie er so ein arroganter, selbstzerstörerischer Idiot sein konnte.
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widmung: @/
es ist kurz, lalala

(ich will eigentlich keine werbung machen, aber wenn ihr zeit & vorallem lust hättet, wäre es unfassbar lieb, würdet ihr mal einen blick in mein anderes buch 'buchstäblich' werfen. die kapitel sind zum Teil sehr unterschiedlich, aber gehen mir selbst immer sehr nahe, umso mehr würde ich mich natürlich darüber freuen, würde einer reinschauen :))

Rivals. | ziam & larryOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz