Kapitel 37

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Die Luft auf Dubais Flughafen ist relativ frisch, wie auch auf den anderen Flughäfen, tummeln sich hier die Menschen. Genervte Gesichtsausdrücke von den Businessleuten, wenn sie sich an einer Gruppe sich orientierenden Touristen vorbeidrängeln müssen, Leute, die keine Wegweiser lesen können und die, die unbedingt alles fotografieren müssen. Es dauert nicht mehr lange, dann sehe ich meine Jungs wieder. Und natürlich meinen Engel.

Jinyoung und ich beschließen, die eine Stunde Aufenthalt auf diesem Flughafen mit einem schnellen Kaffee totzuschlagen. Wir entscheiden uns für den nächsten Starbucks. Dort angekommen, bestelle ich mir eine heiße Schokolade, Jinyoung einen normalen Kaffee. "Ich mag dieses ganze komplizierte Frappuccino Getue nicht. Da bleibe ich doch lieber bei einem normalen Kaffee", erklärt er seine Wahl und lächelt mich väterlich an, während ich an meiner heißen Schokolade nippe. Im Flugzeug musste ich ihm 3 Stunden lang die Felix "Thematik" erklären. Gefühlt eine Stunde habe ich allein damit verbracht, ihn davon zu überzeugen, Felix nicht noch einen Kopf kürzer zu machen, als er schon ist, für diesen einen Abend, an dem er so gemein zu mir war.

"Aber Haruka, dir ist schon klar, dass Beziehungen normalerweise nicht erlaubt sind? Eigentlich dürfte ich keine Ausnahme machen, nur, weil du meine Nichte bist." Ein erschöpftes Seufzen verlässt seine Kehle, während er weiter an seinem Kaffee nuckelt. 

"Ich weiß." Ich setze kurz ab und umschließe den warmen Becher mit beiden Händen. "Wollen wir uns da hinsetzen?" Ich deute auf einen kleinen Tisch, der noch zum Starbucks gehört. Ich ernte ein zustimmendes Nicken meines Onkels, dann setzen wir uns. 

"Wir sollten mit ihm nochmal reden. In seiner Anwesenheit." 

Ich nicke mit gesenktem Kopf. "Wirst du ihn... rausschmeißen?" Ich sehe wieder auf, in meinen Augen glitzern Tränen. Ich bin so dämlich. Ich hätte früher darüber nachdenken sollen, welche Konsequenzen das alles für Felix haben könnte und vermutlich sogar haben wird.

"Nein, Prinzessin, nein..." Mein Onkel sieht mich besorgt an. "Mach dir keine Gedanken, wir finden einen Weg. Ich verspreche es dir." Er lächelt und ich nicke leicht. Ich will nicht weiter vor den ganzen Leuten weinen, also wische ich mir schleunigst die Tränen aus dem Gesicht und brauche dann auch ein paar Minuten, um mich zu beruhigen.

 Innerlich seufze ich. Beim Stichwort Felix checke ich mal schnell meine Nachrichten, wofür ich ins kostenlose WLAN von Starbucks gehe.

Notiz an mich selbst, einen neuen Handyvertrag in Seoul schließen.

Ganze zwölf mal vibriert mein Handy. Jeder der Jungs hat mir jeweils eine Nachricht geschickt, nur Felix und Jeongin gleich mehrere. Kurz schießt ein kleiner Stich von Enttäuschung durch meinen Kopf, enttäuscht darüber, dass meine Mutter weder geschrieben, noch angerufen hat. Doch ich sollte zu den Dingen stehen, die ich gesagt habe und insgeheim auch denke, von daher- kann meine Mutter mir mal den Buckel runterrutschen.

Changbin: Du ziehst also wirklich zu uns? Jo... freue mich. ACH EGAL ICH RENNE DICH UM MIT MEINER UMARMUNG OMGGG 

Seungmin: Du kommst wieder, Haruka!! Ich habe schon Cupcakes für dich besorgt, du musst echt mehr essen, meint Chan auch...

Jisung: Du kommst zurück? Ugh- und wieder muss ich mich zurückhalten, du machst es mir schwer °^° Warum war Felix auch schneller als ich... kommt bestimmt, weil er mit Kängurus aufgewachsen ist und so... Naja. Freue mich auf dich~

Chan: Ich habe schon Essen für dich besorgt, inklusive dem Eis, dass du immer am Schnellsten aufgegessen hast, wenn ich es mitgebracht habe. Bis später kleiner Stern~

Woojin: WIR MÜSSEN ZUSAMMEN TANZEN!  UND SINGEN! UND ALLES MÖGLICHE!!!

Minho: Du kommst wirklich wieder?? Warum warnst du mich nicht vor? Jetzt ist von meinem Freudensprung bestimmt eine Delle in der Decke... Naja, die Nudeln habe ich jedenfalls dabei vom Tisch gerissen... Egal, hab genug Swag. ...Ich höre mich an wie Suga.

Hyunjin: Du. wirst. sowas von. mit. einer. Umarmung. ÜBERRANNT!

Jeongin: Haruka, du kommst zurück..? Ich glaube es nicht... Ich habe nie aufgehört zu hoffen, auch, wenn es nur ein paar Tage waren... Du bist wieder da... Alles wird wieder besser...

Jeongin: Und Felix lebt wieder.

Felix: Mein Engel. Mein Schatz, meine kleine Prinzessin... Ich sehe zwar das Display gerade kaum vor Tränen, aber ich muss dir jetzt schreiben. Es tut mir leid, was mit deinen Eltern ist... Wirklich, das tut es. Und ich finde es egoistisch von mir, zu denken, dass du jetzt endlich bei mir bleiben kannst, denn dein Schmerz wird sicherlich groß sein. Aber leider denke ich genau so und dieses Mal ist es mir egal, ob ich egoistisch bin. Du bist mein Mädchen und mein Mädchen gehört zu mir!

Felix: ...Gott klang das soft. Ew.

Felix: Komm schnell in meine Arme mein Engel.

Sofort fange ich breit an zu lächeln. Ich bemerke die Freudentränen, die über meine Wangen laufen kaum. Ein wenig sind diese Tränen auch mit Trauer gemischt, doch das ist nach diesen Nachrichten eher der mindere Fall. Wieder und wieder lese ich Felix' Nachrichten durch und denke dabei immer nur eins:

Deswegen liebe ich diesen Jungen.


Dance With Me » Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt