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,,Paris Spätzchen, kannst du bitte helfen den Tisch zu decken?" rief mir Elizabeth zu, als Kiran und ich ins Haus eintraten. ,,Klar, ziehe nur eben meine Schuhe aus!" antwortete ich und zog mir meine ab gefranzten Sportschuhe aus. 

Hastig lief ich auf Socken in die Küche und schlitterte leicht, über den Laminat. ,,Verteil dir hier" sagte sie und reichte mir sofort einen Teller Stapel. Ich nahm ihn entgegen und verteilte sie auf dem Tisch. ,,Ist Joline gar nicht da? Ich sehe sie gar nicht und auch die Kinder sind nicht da" sagte ich und stellte den letzten Teller ab.

,,Sie sind eigentlich alle in ihren Zimmern. Mira und Luis spielen sicher was und die anderen machen was anderes. Joline hat heute einen mal anderen Abend. Sie hat jemanden kennengelernt und hat ein Date" sagte Elizabeth und stellte den Brotkorb, auf den Tisch. 

,,Holst du die anderen?" fragte sie und nickend verließ ich den Raum und hüpfte die Treppe hoch. ,,Essen!" rief ich, durch den Flur und bekam sofort Gepolter zu hören. Miles und Edward rissen ihre Türen auf und starrten mich an ,,Essen?" fragten sie und sofort nickte ich ,,ESSEN!" schrien sie und stürmten an mir vorbei. 

,,Solche Idioten" murmelten Daliah und Melina zusammen, als sie ihre jeweiligen Zimmer verließen. ,,Mira, Luis? Kommt ihr auch?" fragte ich und öffnete die Zimmertür. Als ich durch den dunklen Raum sah, erkannte ich zwei schlafende Gestalten. Leise schlich ich zum Bett und strich Mira durch ihre blonden Haare.

Sanft rüttelte ich an ihr und als sie ein Grummeln von sich gab, sagte ich ,,Es gibt Abendbrot, willst du etwas essen?" ihre Augenlider flatterten leicht, bevor sie ein ,,Nein" von sich gab und sich weg drehte. 

Ich lief ums Bett herum und machte das gleiche, bei Luis. Er gab ein ,,Kein Hunger" von sich und schlief weiter. Seufzend verließ ich den Raum und schloss leise die Tür. Locker lief ich die Treppe runter und ließ mich in der Küche, auf meinen Platz sinken. 

,,Wo sind Mira und Luis?" fragte Elizabeth ,,Schlafen. Haben keinen Hunger" erklärte ich und nahm mir ein Brot. ,,Sagt mal, wie läuft die Beziehung zu eurem Vater?" fragte Edward, und schaute mich und Kiran neugierig an. 

,,Sehr gut" sagte Kiran und schaute mich lächelnd an ,,Dad ist wirklich fürsorglich und bald sollen wir auch unsere Mom kennen lernen. Er möchte es jedenfalls, er möchte sie nämlich ausfindig machen" sagte ich und lächelte in die Runde. 

,,Das ist doch schön" sagte Elizabeth und lächelte freundlich ,,Werdet ihr dann ausziehen?" fragte Melina ,,Wissen wir noch nicht genau. Ich meine, wenn wir richtig Kontakt zu ihnen aufbauen konnten und eine feste Bindung, zu ihnen haben. Dann ja, von meiner Seite aus jedenfalls" sagte ich und Kiran stimmte mir sofort zu. 

,,Wenn wir aber schon von verwandten reden" fing ich zögerlich an. ,,Ich und Kiran haben heute jemanden kennengelernt" sagte ich ,,Wen denn?" fragte Daliah neugierig und biss in ihre Scheibe Brot. 

,,Um dich und Edward geht es" sagte ich. Edward verschluckte sich an seinem Kakao und fing ungläubig an zu husten. Daliah starrte uns, genauso ungläubig an. 

,,Eine alte Freundin von Dad und Ariel, eine Freundin von Mom. Wir haben heute einen Ausflug gemacht und haben sie getroffen. Sie hat sich als Dawina Mickael vorgestellt. Natürlich habe ich nachgefragt und sie sagte, sie sei die Schwester eurer Mutter. Sie erzählte dazu, dass sie euch das letzte Mal in gesehen hat, als ihr noch kleine Küken wart. Dennoch ist sie sich noch nicht sicher, ob sie euch treffen möchte. Es hat nichts persönlich mit euch zu tun, eher dass sie euch solange nicht gesehen hat und es komisch werden könnte" erklärte ich. 

Die beiden Zwillinge sahen mich geschockt an, bevor sie lächelten. ,,Wenn wir sie sehen, werden wir uns freuen. Wenn sie uns aber nicht sehen will, ist es auch in Ordnung" sagte Daliah ,,Genau, wir kennen sie nicht. Von daher, können wir sie nicht verurteilen, wenn sie uns nicht treffen möchte. Wir kennen sie nicht und sie uns nicht. Sollte sie uns aber treffen wollen, würden wir uns unglaublich freuen" sagte Edward.

Desweiteren unterhielten wir uns einfach über den Tag. Miles erzählte was und Edward diskutierte mit Kiran, über irgendwas. Melina saß, wie immer schweigend da und Daliah redete dauerhaft auf sie ein. Elizabeth beobachtete sie Runde, während die ihren Tee trank. 

Nachdem Essen, verschwanden Kiran und ich in unserem Zimmer. ,,Du sag mal, ist Dawina eigentlich auch eine Hexe?" fragte Kiran und zog sich seine Schlafsachen an. ,,Denke ich doch mal" sagte ich und zuckte mit meinen Schultern ,,Müssten Daliah und Ed, dann nicht auch Magie praktizieren können?" fragte er und nun sah ich ihn überrascht an.

,,Auf der einen Seite, ja. Aber auch der anderen Seite kann es sein, dass die Magie bei ihnen nicht mehr übergegangen war. Es kann ja sein, dass ihre Mutter keine Hexe ist, aber Dawina schon. Dadurch ist Daliahs und Eds Blut, soweit verwischt, dass keine Magie darin vorkommt" stellte ich meine Vermutung, nachdenklich da. 

,,Mach dich auch fertig. Der tag war anstrengend und meine Rippen tun auch noch leicht weh" sagte Kiran und ließ sich auf seine Bett Seite sinken. ,,Ich pack deine Tasche, auch noch eben" brummte ich, nachdem auch ich mich umgezogen hatte.

Die Bücher die Kiran mitgebracht hatte, für die Hausaufgaben, steckte ich in seine Tasche und tat es bei mir gleich. ,,Kir-" setzte ich, doch als ich mich umdrehte, sah ich Kiran schlafend im Bett. 

Ein Bein hing von der Bettkante und zugedeckt war er auch nicht. Sein Mund war leicht offen und ruhige Atem Geräusche kamen aus diesem. Lächelnd nahm ich seine Decke und legte sie über ihn, hob sein Bein aufs Bett und strich sanft durch seine Haare. 

,,Wenn ich dich verlieren würde, hätte ich keinen Sinn mehr" flüsterte ich und legte sanft meine Lippen, auf seine Stirn ,,Liebe dich, kleiner Bruder" 

Paris Where stories live. Discover now