4 Tage

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Ich wachte auf und meine Gedanken kreisten immer noch, wie ich mit diesem Druck einschlafen konnte wusste ich nicht. Nachher würde ich diese entscheidende Prüfung schreiben, die entschied ob ich weiter studieren konnte, oder mit einem guten 10 Klasse Abschluss dastehen würde. Dieser 10. Klasse Abschluss war der Horror, damit konnte ich meinen Traum einer guten Ärztin nicht verfolgen. Davor das Treffen mit Brian. Dieser Tag bedeutete soviel. Ich machte mich fertig für die Schule und stieg in meinen Wagen. Meine Eltern hatten gewusst dass ich zuhause war, doch sie ignorierten mich. Ich sah dass die Gardine wackelte, meine Mutter. Sie hatte in der Nacht geweint und sie begann wieder zu trinken. Doch das war im Moment erschreckender Weise Zweitrangig. 

Ich gab Gas und schoss Richtung Pier. Die Zettel hatte ich in der Tasche. Brian stand schon da, er lehnte cool an seinem Wagen, verzog keine Mine. Ich stieg aus und wartete das er zu mir kam. „Was willst du?" fragte er. Anscheinend erwartete er jetzt eine Geldforderung von mir, doch auf die konnte er lange warten. „Eine Erklärung. Wieso willst du diese Leute in unendliches Unglück reißen!?" fragte ich und begann laut zu werden. „Woher weißt du das überhaupt?" fragte er und packte meinen Arm. Ich hielt die Zettel hoch und er grinste. „Du bist so ein schlaues Mädchen!" Ich zuckte die Schultern und sah ihm in die Augen. „Brian wieso?" fragte ich wieder. Er holte tief Luft.

„Sie klauen LKWs. Zumindest versucht man ihnen das anzuhängen. Ich vermute es sind die Japaner. Ich muss Dominics Kopf aus der Schlinge ziehen!" erklärte er und fasste sich an den Kopf. „Was ist mit den Anderen? Brian ich will alles wissen!" fauchte ich und riss mich aus seinem Griff. „Keiner wird so dringend gesucht wie Dominic. Die Straßenrennen, die illegalen Waren in seiner Werkstatt und alles. Die Anderen sind nur kleine Lichter, solange wie ich beweisen kann das sie nicht diese LKWs klauen. Mia konnte ich aus dem ganzen raushalten. Dich auch, sie hatten dich schon im Visier!" erklärte er mir und sah mir weiter in die Augen.

„Auf welcher Seite bist du?" fragte ich und diese Antwort war entscheidend für mein weiteres Vorgehen. „Auf eurer. Ich habe dort Freunde gefunden. Freunde denen ich vertrauen kann. Klar läuft da irgendwas, aber ich bin mir sicher dass es nicht die Sache mit den LKWs ist! Vertrau mir! Ich muss ihnen helfen zu beweisen dass sie es nicht sind! Verrätst du mich?" fragte er und sein Blick umklammerte mich. „Nein. Nein werde ich nicht. Lügst du mich an Brian, dann werde ich dich verraten, sie werden dich finden und dann war es das, das weißt du oder?" fragte ich ihn, es klang wie eine Drohung, doch so war es. Er nickte. „Danke Jules. Danke!" Ich stieg in meinen Wagen und fuhr davon, ich sah ihn nicht an und ließ ihn einfach stehen.

Nun stand die Prüfung an. Es sollte knapp werden. In 15 Minuten war Start und ich musste durch den Arbeitsverkehr. Der Pier war eine schlechte Idee gewesen. Außerdem ging Brian mir nicht aus dem Kopf. Ich schaffte es selbstverständlich nicht pünktlich. Mia sah mich sauer an und zeigte auf die Uhr, als ich in den Prüfungssaal hineinplatzte. „Verzeihung! Es tut mir sehr Leid. Mein Auto hatte eine Panne!" log ich und setzte mich auf einen leeren Platz. Die Frau machte ein paar schnippische Bemerkungen und gab mir den Aufgabenzettel. Ich war nicht bei der Sache, immer wieder schlich sich Brian in meinen Kopf. Die Klingel ertönte und die Prüfung war nach 3 Stunden beendet. Ich war trotz allem mit dem Ergebnis mehr als Zufrieden.

„Wann bekommen wir die Ergebnisse?" rief ein Mädchen. Freitag war die Antwort. In 4 Tagen. „Wo warst du verdammt?" fragte Mia und umarmte mich. „Streit mit meiner Mama!" log ich und in mir wurde es heiß. Ich hasste es Mia zu belügen. „Komm wir fahren zu mir. Jesse wollte uns zur Feier des Tages Mittag kochen, seine Suppe hast du ja gestern stehen lassen!" lachte sie und nahm meine Hand. Auf dem Weg überholten wir uns immer wieder Gegenseitig. Das Haus der Torettos duftete herrlich. „Kann er so gut kochen?" fragte ich und konnte mich gar nicht satt riechen.

„Aber wie!" sagte Mia und ging in die Küche. Dort stand Jesse mit Mias rosa Schürze die er hektisch abnahm und auf hing. Ich verkniff mir das Lachen. „Jetzt überzeug mich von deinen Qualitäten Romeo!" sagte ich und setzte mich an den Tisch. „Ich hab für euch beide Grazien Fischfilet und Pommes gemacht. Ich nenne es. Einfach mit Stil!" verkündete er und stellte uns die Teller hin. Ich probierte das Essen und konnte gar nicht genug bekommen. „Du solltest ein Werkstattrestaurant eröffnen!" schlug ich vor und wir lachten. „Leider haben wir nicht den Kundenkreis der das würdigen würde." Kicherte Mia und wir dachten beide an den dicken Kerl der oft kam. Er aß hauptsächlich Burger und Steaks.

Von Null auf HundertWhere stories live. Discover now