Save Henry

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Emma ahnte, dass es eine wirklich schlechte Idee war, Henry von der Schule abholen zu wollen.

Snow und David hatten jedoch darauf bestanden und auch Emma würde sich besser fühlen, wenn Henry bei ihnen wäre.

Nach dem Besuch bei Regina, hatte Emma direkt ihre Eltern angerufen, um ihnen mitzuteilen, wie es Henry ging und wie es gelaufen war.

Sie mussten sich beeilen, um so schnell wie möglich zur Schule zu gelangen, denn keiner wusste, ob Regina ihren Sohn nicht ebenfalls abholen wollte. Sie würde ihm sicher nicht erlauben, alleine mit dem Bus zu fahren aus Angst, er könnte ihr weglaufen, was auch bestimmt passieren würde. Also mussten Emma und ihre Eltern damit rechnen, dass sie einer sehr zornigen bösen Königin gegenübertreten mussten.

Sie blieben vor der Eingangstür der Schule stehen. "Okay, ich gehe rein und hole Henry, ihr bleibt hier und passt auf, dass wir keinen unerwarteten Besuch bekommen. Ich bin in einer Minute zurück", sagte Emma eilig. Sie hofften, wenn sie Henry zehn Minuten früher aus dem Unterricht holten, könnten sie es vor Regina schaffen.

Doch gerade als Emma zum Eingang joggte, erschien vor ihr violetter Rauch und sie wusste, dass sie verloren hatten.

"Na na, wo willst du hin?", spottete Regina mit einem zornigen Funkeln in den Augen. "Ich wusste, dass man dir nicht vertrauen kann, Retterin."

War sie etwa enttäuscht?

"Regina, wir wollten doch nur..."

"Ist mir egal. Jetzt weht hier ein anderer Wind. Ich habe gesagt, ihr sollt mir nicht in die Quere kommen", fauchte Regina und ihre Augen loderten nur so vor Wut.

"Wehe du tust ihr etwas", drohte Snow wütend und spannte ihren Bogen, obwohl sie wusste, dass dies nichts bringen würde.

Reginas kalter Blick glitt zu Snow. "Ich habe dich nicht vergessen, Snow White. Nur weil ich momentan wichtigere Dinge zu tun habe, heißt das nicht, dass ich dich nicht immer noch für das leiden lassen will, was du mir angetan hast." Ein gespielt zuckersüßes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. "Ich komme noch zu dir. Aber es geht nun mal nicht immer nur um dich, Prinzessin."

Dann wandte sie sich wieder Emma zu. Mit einer unglaublichen Wucht wurde Emma nach hinten geschleudert. Sie landete auf dem Rücken und für einen Moment wurde die ganze Luft aus ihr herausgepresst. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht, stand sie langsam wieder auf.

Regina kam direkt auf sie zu und ballte die Fäuste. "Du hast es nicht in dir, Retterin. Du wirst mich nicht töten, weil du es nicht kannst."

"Und du wirst mich nicht töten", erwiderte Emma ruhig und richtete sich auf.

"Ach ja? Wollen wir ja mal sehen." Flammen erschienen in Reginas Händen und ließen ihr Gesicht in rötlichem Licht erstrahlen.

"In etwa acht Minuten wird der ganze Schulhof voll mit Kindern sein. Du wirst mich nicht töten", wiederholte Emma selbstsicher.

"Die Blagen sind mir egal. Sollen sie doch zusehen." Regina warf einen Feuerball, den Emma gelassen abwerte.

"Henry wird es sehen." Emma konnte die plötzliche Verunsicherung in Reginas Blick erkennen. Ihre Augen wurden sanfter bei dem Gedanken an Henry, und es erinnerte Emma schmerzhaft an ihre Regina.

"Ich möchte nur unseren Sohn abholen. Wenn du möchtest, kann er dich morgen besuchen kommen", schlug Emma vor und hoffte, dass die böse Königin etwas kompromissbereit war.

Regina schwieg für einige Sekunden, nachdenklich. Dann kehrte wieder Zorn zurück in ihre Augen und wieder entbrannten Flammen in ihren Händen. "Henry ist mein Sohn! Er wird mit mir kommen."

Das schon wieder.

Auf einmal erschien einige Meter hinter Regina grüner Nebel. Endlich kam Plan B.

"Hey, Schwesterherz!", rief Zelena bei bester Laune. Anscheinend freute sie sich darüber, endlich wieder einen Gegenspieler zu haben.

Abrupt drehte Regina sich zu ihr um. "Zelena", knurrte sie. Gespielt freundlich fuhr sie fort: "Was für eine nette Überraschung! Womit habe ich denn dieses Vergnügen verdient?"

"Oh, ich habe von diesem kleinen Treffen hier gehört und war empört, dass du mich nicht eingeladen hast." Zelena grinste überheblich.

"Die Charmings haben dich angerufen, weil sie wussten, dass sie ohne deine Hilfe nicht auskommen würden, nicht wahr?"

"Nun ja, Emma ist vielleicht nicht imstande dich zu töten, ich bin es aber sehr wohl." Zelenas Hände standen nun ebenfalls in Flammen.

"Versuch es doch, Hexe."

Gerade als Regina einen Feuerball werfen wollte, läutete die Schulglocke. Reginas Flammen verschwanden sofort und sie schaute erschrocken zur Eingangstür. Sie schien wirklich zu fürchten, dass Henry sie so sehen könnte.

Emma atmete erleichtert aus. Ohne Zelenas Unterstützung, wären vielleicht noch mehr Menschen verletzt worden.

"Emma, morgen Nachmittag in meiner Gruft", befahl Regina, bevor sie in einer Rauchwolke verschwand.

Henry lief nichts ahnend aus dem Schulgebäude und blieb irritiert vor seiner Familie stehen. "Habt ihr sie besiegt?"

"Nicht wirklich. Aber du kannst trotzdem mit uns nach Hause kommen." Emma nahm ihren Sohn in die Arme. "Hat sie dir etwas angetan?"

Henry schüttelte den Kopf. "Nein, sie war ganz okay. Sie war strenger und ungeduldiger als sonst, aber wie gesagt, Mom war okay." Er zuckte mit den Schultern.

Das war schon mal gut zu wissen. Wenn Regina immer noch Muttergefühle gegenüber Henry hatte, dann steckte womöglich irgendwo in ihr noch ihr gutes Ich. Und möglicherweise bedeutete das, dass sie wirklich noch Gefühle für Emma hatte.


Once Upon A Time There Was A Queen...Where stories live. Discover now