Die guten alten Zeiten

825 51 3
                                    

Zu Emmas Glück hatte sie sich in der letzten Zeit recht häufig mit Regina treffen können. Es war allerdings nichts wirklich Großartiges. Sie hatten sich fast immer nur im Granny’s getroffen und ein paar mal hatte Emma Henry mitnehmen müssen. Und einmal hatten sich Emmas Eltern einfach dazu gesetzt, was nicht besonders hilfreich war. Im Gegenteil.

Trotz der Dates war Emma noch keinen Schritt weitergekommen. Sie waren immer noch irgendeine komische Art von Freunden. Eigentlich fühlten sich die Dates für Emma auch gar nicht an wie 'Dates', sondern einfach nur wie freundschaftliche Treffen oder wie auch immer man es nennen mag.

Obwohl Regina bei ihrem ersten Date noch so selbstsicher schien, war sie... Sie war es einfach nicht.

Sie war eher - und Emma traute sich kaum, überhaupt so darüber zu denken - ein wenig zurückhaltend. Man könnte es fast als "schüchtern" bezeichnen, wenn man Regina nicht so gut kannte. Emma war sich ziemlich sicher, es hatte mit Reginas Verlustängsten und ihren gut verborgenen Unsicherheiten zu tun. Ihre Selbstsicherheit war wie eine Maske.

Jedenfalls saßen Emma und Regina auf einer Bank am Hafen und schauten auf das Meer hinaus. Die Stille wurde nur von den Wellen und dem Geschrei der Möwen durchbrochen, die über dem Wasser ihre Kreise zogen. Ein lauer Wind, der nach Meerluft roch, zerzauste Emmas Haar, das sie in einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte.

Es war so harmonisch, dass Emma beinahe eingenickt wäre, würde Regina nicht neben ihr sitzen und ihre Gedanken und Gefühle durcheinander bringen.

"Hast du jemals daran gedacht, fort zu gehen? Ich meine, du lebst hier seit weit über 30 Jahren und hast Storybrooke kaum verlassen", fragte Emma leise.

Sie selbst hatte vor einigen Jahren das Bedürfnis gehabt, mit Henry nach New York zu ziehen. Sie hatte die ständigen Gefahren und das Retterin- Sein satt gehabt. Allerdings war Storybrooke ihr einziges Zuhause.

"Storybrooke verlassen? Wohin sollte ich denn? Selbst bevor der Fluch gebrochen wurde, habe ich nicht daran gedacht. Ich war zwar nicht glücklich, aber diese Möglichkeit haben ich nie in Betracht gezogen und werde es auch nicht. Hier sind Menschen, die beschützt werden müssen." Regina betrachtete Emma und lächelte, als würde sie sich an etwas erinnern. "New York hat mir definitiv gereicht. Mehr muss ich nicht sehen."

Emma konnte ein Lächeln ebenfalls  nicht unterdrücken. Als sie und Regina damals nach New York gefahren waren, um Robin Hood zu retten und Lily zu finden, war Regina nicht gerade begeistert von der Stadt gewesen. 

"Oh, Mann. Wenn ich mir vorstelle, Robin und Zelena..." Emma verzog das Gesicht. Zelena war zwar mittlerweile irgendwie in Ordnung, aber trotzdem war die Vorstellung unschön.

"Erinnere mich nicht daran." Auch Regina verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf, als wolle sie unangenehme Gedanken vertreiben. "Aber die Rückfahrt nach Storybrooke war schon... außergewöhnlich. Ich dachte zwischenzeitlich, wir würden beide draufgehen."

Emma lachte.

Auf einmal klingelte Emmas Handy. Genervt zog sie es aus ihrer Hosentasche und ging dran.
"Ja?"

"Emma, komm zu Golds Laden. Irgendetwas ist passiert", sagte David, der - den Hintergrundgeräuschen nach zu urteilen - gerade auf dem Weg zu seinem Wagen war.

"Wir kommen sofort." Emma warf einen Blick zu Regina, die Emma besorgt betrachtete.

"Wer ist wir?", fragte David irritiert.

Emma antwortete nicht und legte auf.

"Was ist los?", fragte Regina mit ernstem Gesichtsausdruck.

"Gold", erwiderte Emma kurz angebunden und stand auf.

******

Emma rauschte in den Laden dicht gefolgt von Regina. Belle redete leise mit David, der seine Stirn sorgenvoll runzelte. Snow lief direkt auf Emma zu, als sie ihre Tochter erblickte.

"Rumpelstilzchen scheint etwas zu planen", begann Snow sofort zu erklären. "Belle hat bemerkt, dass der Dolch nicht mehr da ist und dass einige magische Gegenstände fehlen. Sie versucht noch herauszufinden, was er damit vorhaben könnte, aber es ist sicher etwas, um seine Macht zu stärken."

"Warum überrascht mich das nicht?", murmelte Regina. "Ich gehe zu Belle und frage sie, was fehlt. Vielleicht weiß ich ja, was er plant."

Emma nickte und beobachtete wie Regina sich mit Belle unterhielt. Emma war froh, dass sie und Belle nach allem, was zwischen ihnen geschehen war, miteinander auskommen konnten. Oder vielmehr dass Belle Regina nach allem verzeihen konnte. Es war sicher nicht die schönste Erfahrung jahrzehntelang grundlos eingesperrt zu sein.

Regina ging in Rumpelstilzchens Büro, wahrscheinlich um dort nach Hinweisen zu suchen.

Eine viertel Stunde später, entschieden Emma, Snow und David, dass sie nichts tun konnten, so lange sie nicht wussten, wo Gold sich aufhielt und was er plante.

"Regina? Bist du so weit?", rief Emma nach ihrer Freundin.

Regina kam aus dem Hinterzimmer und sah nachdenklich aus. "Ja, wir können fahren", erwiderte sie langsam.

Emma runzelte die Stirn. Sie war sich sicher, dass Regina etwas entdeckt haben musste.




Once Upon A Time There Was A Queen...Where stories live. Discover now