43 | Realität

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,,Wohin geht's jetzt noch und ohne Jacke?", mein Vater kommt verwundert aus dem Wohnzimmer und sieht mich überrascht an.

,,Ich gehe zu Jimin, wegen der Nachhilfe", antworte ich schlicht und ziehe meine Schuhe an. Ich stelle mich anschließend hin und halte meine Karteikarten in die Höhe.

,,Oh", mein Vater nickt langsam— verstehend. ,,Bleib nicht zu lange, Ja?", fügt sehr hinzu und ich nicke langsam, wenn auch zögernd.

Ich verabschiede mich von ihm und gehe aus dem Haus, ehe er die Türe zu macht. Kühle Windbrisen gleiten durch meine Haare, während mich eine angenehme Gänsehaut übermannt.

Ich erreiche mach wenigen Sekunden, das prächtige Haus von Park Jimin und klingle. Es dauert nicht lange, bis schnelle Schritte zu vernehmen sind und mir jemand die Türe aufmacht. Mir ist nicht nach Lächeln zu Mute, aber ich tue es dennoch, als ich Jimin erkenne, der ebenfalls sofort lächelt, als er mich ebenfalls erkennt.

Er tretet einen kleinen Schritt zur Seite und sieht mir dabei genau zu, wie ich das Haus betrete. Jimin schließt die Türe hinter uns zu und murmelt ein leises Hey.

,,Hey", entgegne ich und spüre, wie sich die Stimmung mit einem Schlag verändert. Es ist nicht mehr so, wie vorher. Jimins Ausstrahlung hat sich mit einem Male verändert, sowie sein Verhalten und er wirkt fast wie eine andere Person auf mich.

,,Hier sind die Karten", sage ich schnell, um die komische Stille zu überbrücken und drücke ihm die Karten in die Hände. Ich bücke mich dann etwas, um meine Schuhe auszuziehen und folge Jimin dann nach oben in sein Zimmer.

,,Sturmfrei?", hake ich nach, als wir sein Zimmer betreten. Es sieht, wie erwartet, ziemlich ordentlich aus.
Auf seinem Tisch, liegen dennoch lauter Zettel mit vielen englischen Begriffen— wahrscheinlich für ein Vokabeltest.

,,Jap", antwortet Jimin nur und lässt sich mit einem Seufzer auf seinen Drehstuhl fallen. Er geht sich mit seinen Händen durch seine dunklen vollen Haare und schaut kurz mit geschürzten Lippen auf die Unordnung auf seinem Tisch.

,,Ich schreibe schnell die Vokabeln auf die Karten und du kannst dich derweil aufs Bett setzen, wenn du möchtest", schlägt Jimin gelassen vor und öffnet dabei die Verpackung der Karteikarten. Etwas unbeholfen starre ich auf sein Bett und bringe es mühevoll über mein Herz, mich drauf zu setzen.

,,Soll ich dir nicht helfen?", hake ich nach, aber Jimin winkt sofort ab.

Er schaut zu mir und lächelt kurz— mir versichernd, dass es ihm wirklich nichts ausmacht. ,,Ist schon okay, Y/n."

Und dann wird es still.

Jimin braucht ungefähr 2 Minuten, bis er alle Vokabeln auf geschrieben hat und ich beobachte ihn dabei ungewollt, da mir irgendwie nichts anderes braucht. Sein Zimmer ist zu schlicht, um irgendwas interessantes zu entdecken. Es hängen keine Erinnerungsbilder an seinen Wänden, weder sind noch irgendwelche Kleinigkeiten aus Urlauben vorzufinden.

Das einzige, was man hier so richtig wahrnimmt, sind der Laptop, der große Schrank, das große Bett und der große Tisch.

,,Okay, ich habs!", Jimins helle Stimme, reißt mich aus meinen verwirrenden Gedanken und ich sehe überrascht zu ihm, als er sich neben mich fallen lässt und mir die Kartei Kärtchen in die Hände drückt.

Ich rücke etwas weiter weg und drehe mich mit meinem Körper etwas mehr zu ihm. ,,Von Englisch auf Deutsch?", frage ich noch, bevor ich loslege.
Jimin nickt schlicht und ich lächle kurz— einfach aus dem Reflex heraus.

Ich räuspere mich etwas und mische die Karten etwas und schaue dann auf die erste Vokabel.

,,Have your say."

,,Rede mit."

Ich halte meinen Daumen in die Höhe und wechsle dann zu einer anderen Vokabel. ,,Thema."

Ich spüre, wie er kurz zögert. Langsam schaue ich von der Karte auf und lege meinen Kopf schief.

,,Issue war das glaube ich, oder?", fragt mich Jimin kläglich und ich nicke sofort.

,,Doch, das war richtig", ich muss irgendwie anfangen zu lachen, da seinen Reaktion so anders ist, als sonst. Ich räuspere mich nach geraumer Zeit laut und fange an, wieder ihn abzufragen, während Jimin mich nur mit einem wissenden Lächeln, auf seinen Lippen, ansieht.

Es geht noch eine Weile so, bis wir fertig mit alldem sind. Ich habe die Vokabeln ausgepickt, bei denen mein Gegenüber etwas unsicherer ist und sie dann sorgfältig auf den Tisch gelegt.

,,Okay, hast du sonst noch etwas, was du mich bezüglich englisch oder Mathe fragen willst?", frage ich Jimin und er schüttelt gelassen seinen Kopf.

,,Komm her", sagt er urplötzlich und ich kann nicht anders, als ihn fast schon verwirrt anzuschauen, da dieser Satz aus dem Nichts gekommen ist.

Jimin grinst derweil nur und nickt langsam. ,,Du hast das richtig gehört, Y/n", fügt er hinzu und ich blinzle fast schon unbeholfen. Oh, Gott.

Als ich mich nicht von meiner Stelle rühre, hebt Jimin eine Braue.
,,Stinke ich?"

,,Nein, verdammt", nuschele ich leise und rutsche näher an ihn heran.
Er legt daraufhin seine Arme leise lachend um mich und lehnt sich mit seinem Körper leicht an mich.

,,Wie war dein Tag?", kommt es unerwartet über meine Lippen.
Jimin schaut zu mir runter und scheint ebenfalls überrascht über meine

,,Die Schule war wie immer und ich habe— warte, ich habe eine Frage", er lässt mich unerwartet los und eine unangenehme milde Luft, kollidiert fast schon unbemerkt mit meinen Körper.

,,Welche?", frage ich ihn langsam.

,,Wer war diese Person, mit der du geschrieben hast? Nicht, dass ich eifersüchtig bin, Y/n. Es ist nur so, dass mir diese Frage nicht mehr aus dem Kopf geht und..diese Frage lässt mich wirklich nicht mehr los— warum grinst du?", Jimin schaut mich verwirrt an und ich beiße mir leicht auf die Unterlippe.

,,Du brauchst dir keine Sorgen zu machen", sage ich amüsiert und Jimin schnaubt nur leise.

,,Wirklich?", hakt er nach und ich verdrehe meine Augen.

,,Y/n", kommt es gedämpft von ihm und er greift nach meiner Hand. Ein Lächeln ziert seine Lippen und das vorherige Thema scheint er fast schon vergessen zu haben.

,,Was?", frage ich ihn leise lachend und spüre, wie er unsere Hände miteinander verschränkt, während ich in Jimins Gesicht schaue.

,,Ich mag dich ziemlich gerne, weißt du das?", kommt es von Jimin, der sich weiter zu mir lehnt.

Ich hebe meine Braue und versuche ein dämliches Grinsen zu unterdrücken. ,,Ach wirklich?", meine freie Hand findet sich auf Jimins warmer Schulter wieder.

,,Beruht das auf Gegenseitigkeit?", er ist mir mit einem Male viel näher als sonst.

,,Jap", ich lächle sanft gegen seine Lippen und spüre in der nächsten Sekunde seine Lippen vollends auf Meinen, ehe ich das Bett unter mir spüre.



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Hoff euch hat's gefallen !💜❤️

CLUELESS | p.jm x Reader ✔︎ [texting]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt