19 | Realität

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,,Und du willst echt noch nicht zurück nach Hause?", fragt mich Jimin überrascht, als wir eine halbe Stunde später sein Haus betreten.

,,Ich will meinem Vater nicht begegnen. Er wird mich mit Fragen bombardieren", antworte ich kurzgebunden und Jimin lacht amüsiert. Während wir unsere Schuhe und Jacken ausziehen, erfahre ich von ihm, dass seine Eltern und sein Bruder außer Haus sind und nur wir beide hier sind.

,,Hast du irgendwie noch Hunger?", fragt mich Jimin beiläufig, als wir ins Wohnzimmer laufen. Aus Gewohnheit, lasse ich mich aufs Sofa fallen.

,,Oh Gott, nein", brumme ich leise und lege meinen Kopf in den Nacken.
Gelassen schließe ich meine Augen und atme laut aus. Der Tag ist wunderschön gewesen, aber verdammt— ich bin so müde.

Es ist ziemlich still bei Jimin, was heißt, dass seine Familie außer Haus sein muss. Mir wird mit einem Male etwas mulmig im Magen, aber ich verdränge dieses betörende Gefühl sofort. ,,Schläfst du?", kommt es überrascht von Jimin und ich kneife meine Augen leicht zusammen.

Ich versuche ein Lächeln zu unterdrücken und öffne meine Augen. ,,Nein, hab nur meine Augen ausgeruht", antworte ich und Jimin lacht nur. Er lässt sich mit einem kleinen Teller in der Hand neben mir auf dem Sofa nieder. Etwas kritisch betrachte ich seinen Teller und Jimin folgt meinen Blick vielsagend.

,,Möchtest du eine geschnittene Gurke haben?", fragt er mich mit witzelnden Unterton und ich verdrehe sofort meine Augen.

,,Du bist echt was, Park Jimin", entgegne ich leise und der Junge neben mir schmunzelt nur etwas.
Er greift nach einer Scheibe und legt den Teller auf den kleinen Tisch, welcher vor uns steht.

,,Okay, Y/n", kommt es nun übermotiviert von Jimin, der etwas von mir wegrutscht, um seinen gesamten Körper zu mir zu drehen.

Ich tue es ihm gleich und schaue ihn fragend, wenn nicht, fordernd an.

,,Lass uns über den Film reden", schlägt mein Gegenüber gelassen vor und ich pruste leise.

,,Okay", sage ich dann und Jimin nickt zufrieden.

,,Ich fand den Protagonisten irgendwie schlau, weißt du?", fängt er an und es dauert keine zwei Sekunden, bis er anfängt, wie ein Wasserfall zu reden. Er redet ziemlich viel und es macht mir komischerweise nichts aus. Ich werde auch nicht verleugnen, dass es mir Spaß macht, ihm zuzuhören und seine Art und Weise, wie er mit seinen Händen versucht die Szenen, welche er gerade beschreibt, zur Geltung zu bringen, bringen mich irgendwie zum Lächeln.

,,Warte, stopp!", sage ich sofort und Jimin hält inne. ,,Diese Szene war komplett bescheuert. Das Mädchen hätte den Antagonisten echt nicht küssen sollen, immerhin hat der Antagonist, den Protagonisten hintergangen."

Jimin hebt nur überrascht seine Augenbrauen und schüttelt anschließend seinen Kopf.
,,Ich fand die Art und Weise des Antagonisten perfekt. Trotz seiner Fehler, hat er das Mädchen wirklich gemocht—"

Ich unterbreche Jimin sofort.
,,Ich finde, er hat ebenfalls mit ihren Gefühlen gespielt und—"

,,Woher willst du das denn wissen? Das Ende ist offen—", schneidet Jimin mir den Satz ab und rutscht ein bisschen näher.

,,Könntest du bitte aufhören mich zu unterbrechen?", frage ich ihn scharf.
Jimin atmet tief ein und greift, wahrscheinlich um die Ruhe wiederzuerlangen, nach einer Scheibe Gurke und isst sie.

CLUELESS | p.jm x Reader ✔︎ [texting]Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ