Für immer und ewig

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ACHTUNG, KITSCH-CRINGE AHEAD!
(Roman's P.o.V)

Minuten der regungslosen und taubstummen Stille vergingen. Es dauerte lange, bis ich meine müden Augen mit einem raschen Blinzeln öffnen konnte und wieder Kontrolle über mein Bewusstsein erlangen konnte.
Meine Sinne kehrten anfangs nur zögerlich zurück und an die Ereignisse kurz vor meinem Zusammenbruch waren mir nur vage in Erinnerung geblieben.
Aber...bei einem war ich mir sicher.
Ich war...frei.

Ich war befreit von all den schweren Lasten, die mich in den letzten Stunden noch übelst hinuntergezogen hatten.
Ich war befreit von der aristokratischen Herrschaft des Teufelsweibs und befand mich nun von bunten Korallen und Unterwasserpflanzen umringt im weiten Meer.
Eine wohlig warme Wärme umgab mich und das gleichmäßige Heben und Senken des Untergrunds auf dem ich lag, ließ mich vermuten, dass ich auf Flos Brust lag.
Leise konnte ich seinen ruhigen, leider recht schwachen Herzsschlag vernehmen und sein flacher Atem streifte an meinen zerzausten Haarspitzen vorbei.
Erst als die Realisation eintrat, fing ich an zu erröten und mich von ihm zu entfernen.
Sanft rüttelte ich ihn durch, um ihn aus seiner Ohnmacht beziehungsweise Schlaf aufzuwecken. Ich flüsterte seinen Namen. Anfangs leiser, später lauter.
Erste Reaktionen kamen erst nach vier Versuchen vor, aber alleine die Tatsache, dass es ihm gut ging, ließ mein verletztes Herz höher schlagen und ich musste grinsen.

Vorsichtig öffnete er seine smaragdgrünen Augen und setzte sich langsam auf. Er wackelte ein wenig beim Abstützen und es dauerte ein paar Sekunden, ehe seine Haut mehr Farbe zurückbekam.
Zuerst waren seine Augen müde zu Boden gerichtet, doch dann sah er zu mir hoch und sofort bildete sich ein Fluss aus Tränen. Freudentränen.
"Roman...", wisperte er und schniefte.
"Roman!" Seine Stimme wurde brüchig und nun konnte er sich nicht mehr zurückhalten.
Ruckzuck schlang er seine Arme um mich und drückte sich fest an mich. Sein Kopf verkroch sich in meiner Halsbeuge und eine unglaubliche Hitze stieg in mir auf.
Mein Herz fing an zu rasen und ich spürte sofort das Adrenalin in meinen Adern. Verdammt, was machte er nur mit mir?

"Roman...", er drückte meinen schmäleren Körper näher an den seinen und ich keuchte erschrocken auf. Wir waren uns so...nah.
"Roman, du bist hier. Du bist tatsächlich hier bei mir."
Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, weswegen ich ihn einfach zurück umarmte und sachte seinen, durch den Aufprall verletzten, Rücken streichelte. Heiße Tränen tropften in kleinen Mengen auf meine Halsbeuge und rannten allmählich auch meinen Körper hinab.
Aufgrund des in der Mitte zerschnittenen Hemds sollte mir eigentlich extrem kalt sein, doch es trat das Gegenteil ein.
Mir war warm. Ich war glücklich.
Es war einfach genau richtig.
Ich hatte mich noch nie so sicher und verstanden gefühlt wie jetzt.

Flos Hand um meiner Taille, die andere um meinen Rücken. Mein Herz machte keine Pausen mehr, es schlug auf Hochtouren und wagte es nicht aufzuhören. Ob es einfach nur die Freude an meiner Freiheit war oder ob es an meiner Näher zu dieser Person lag...ich durfte diesen Moment einfach mit Flo erleben...und das...machte mich...happy.

Vorsichtig löste ich mich aus seinem Griff und lächelte ihn lieb an.
Seine Augen waren vom Weinen noch ganz gerötet, aber sein Mund kopierte mein Lächeln in einer Art, die es noch wundervoller machte.
In diesem unbedeutenden Moment wurde mir ein für alle Mal klar, wie sehr ich ihn doch liebte.

Ich liebte ihn. Ich liebte ihn bis Mond und wieder zurück. Ich wollte nie wieder von seiner Seite weichen. Ich wollte für immer bei ihm bleiben. Ich...ich hatte...meine wahre Liebe gefunden. So kitschig es auch klang...ich hatte das Gefühl in ihm einen Seelenverwandten zu erkennen.
Jemanden mit dem ich weinen und lachen kann. Jemand dem ich alles anvertrauen kann.
Jemand...den ich lieben kann.

"Ich habe dich vermisst, Roman", lachte er unter Tränen und ich nutzte die Gelegenheit aus, seinen Kopf in meine Hände zu legen und ihm die frisch herausgetretenen Tränen wegzuwischen.
"Ich dich auch, Flo", ein rosenroter Schleier legte sich auf meine Wangen, "aber bitte hör auf zu weinen. Ich hasse es, dich weinen zu sehen."
Er kicherte kurz, woraufhin mein Herz einen Satz machte.

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⏰ Last updated: Jul 31, 2023 ⏰

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Ocean Hearts [Abgebrochen]Where stories live. Discover now