7. Kennenlernen

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Yongguk und Youngjae würden sich die erste Kutsche mit mir teilen, während die restlichen vier Lords die Zweite übernahmen. Die Vereinbarung war mit dem Gedanken getroffen worden Akuma im späteren Verlauf der Reise mit mir in der gleichen Kutsche zu lassen, auch wenn ich nicht genau mitgehört hatte, was sie damit zu bezwecken ersuchten.

So saß ich nun also aufrecht und mit den Händen artig im Schoß verschränkt gegenüber von dem Prinzen des Ostens, während unsere Kutsche klappernd über die steinigen Straßen im Nirgendwo fuhr.

"Meine liebe Tsukiko, wo sind deine Gedanken?", erkundigte sich Youngjae weich bei mir und ich warf ihm einen knappen Blick zu, fühlte mich ohnehin schon nicht besonders wohl mit dem anwesenden Prinzen und hatte gehofft diese Reise in relativer Ruhe bewältigen zu können.

Stattdessen war hier allerdings Lord Yoo, mit einer Stimme ebenso kratzig wie der Samt seines Mantels und automatisch senkte ich die Augen.

"Ich dachte darüber nach wie eigenartig die derzeitige Situation für mich ist. Ich war selten außerhalb meiner adäquaten Verhältnisse.", gestand ich höflich und ja, genau so dachte ich, aber der Gedanke an meinen herannahenden Tod war noch wesentlich beunruhigender für mich.

Youngjae schlug interessiert die Beine übereinander und beobachtete mich unablässlich, während der Prinz unbeeindruckt aus dem Fenster sah, uns gar nicht wahr zu nehmen schien.

"Natürlich erscheint dir alles sehr fremd hier, nicht? Welch Erleichterung, dass wir hier einander wiedergefunden haben! Du weißt ja, du kannst mit Problemen jederzeit zu mir kommen."

Mein Blick zuckte von ihm zu dem weiterhin ignoranten Prinzen, wusste nicht, wie viel er wusste und wollte seine Ohren auch nicht unbedingt damit behelligen, was Youngjae zu erzählen hatte. Doch der Jüngere von beiden sprach weiter und zog meine Aufmerksamkeit zurück zu sich.

"Solltest du es tatsächlich in Erwägung ziehen auf mein mehr als faires Angebot einzugehen, so könnten wir oft miteinander reisen. Es gibt viele schöne Orte auf der Welt.", lächelte er mit gierig glänzenden Augen und ich widerstand dem Drang meine erschaudernden Arme zu reiben.

"Ich muss weiterhin ausweichen. Derzeit steht es nicht für mich zur Debatte einen solchen Bund einzugehen.", versuchte ich es noch einmal das Thema zu schließen, aber Youngjaes Ehrgeiz war bereits geweckt und er beugte sich interessiert nach vorne, schwankte sanft mit der Kutsche.

"Aber nach dieser Reise, dann wirst du deine Antwort endlich haben, nicht?"

Mein Blick zuckte wieder zu Yongguk, prüfte, ob er von uns genervt wirkte, aber weiterhin keine Reaktion von ihm.

Ich atmete tief durch, wählte meine Worte mit Bedacht.

"Wie ich bereits sagte, könnte diese Reise mein Ende bedeuten, also sollten wir warten, ob wir es gar so weit schaffen. Sollte ich überleben, kann ich mir mehr Gedanken darüber machen.", sagte ich langsam und ernst, versuchte es ihm klar zu machen, dass ich nicht darüber reden wollte. Youngjae hob allerdings nur skeptisch eine Braue.

"Es ist unhöflich davon auszugehen, dass wir es nicht schaffen werden dich zu retten. Du kannst völlig sorglos darüber nachdenken mich zu-" Er brach mit einem Jaulen ab, als Yongguk ihm den Absatz seiner Stiefel gegen das Schienbein hieb und das Geräusch wurde von draußen erwidert.

"Es reicht. Du lässt sie unwohl fühlen.", kam es autoritär von dem Prinzen und Youngjae biss sich auf die Lippe, während er sein Bein massierte, widerwillig klein bei gab.

Ich versuchte Yongguks Blick zu treffen, um ihm dankbar zuzulächeln, aber sein Gesicht war schon wieder auf die Szenerie vor dem Fenster fokussiert.

KawaakariWhere stories live. Discover now