Kapitel 61

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1 Uhr war es jetzt. Bewaffnet mit einer Bratpfanne und einem Holzlöffel, stand ich oben vor den Zimmern. "Aufstehen! Frühstück ist fertig!" rief ich und schlug dabei den Löffel gehen die Pfanne. Ein lautes Geräusch ertönte und war kaum zum aushalten. Also wenn da keiner wach wird, dann weiß ich auch nicht. "Aufstehen!!" rief ich noch einmal. Wie auf Kommando öffneten sich die Türen und verschlafene Jungs und Mädchen standen dort und rieben sich die Augen. "In 10 Minuten fertig und unten am Esstisch sein!" sagte ich und lief nach unten. In der Küche, verstaute ich erstmal die Pfanne und den Löffel wieder. Na mal sehen, ob die das in 10 Minuten schaffen werden.

Meine Güte! Tatsächlich, standen alle in 10 Minuten frisch geduscht und umgezogen in der Küche. Nicht schlecht. Muss ich schon sagen. "Wie gesagt. Frühstück ist schon fertig." Ich zeigte auf den vorbereiteten Tisch. Sofort stürzten sie sich darauf. "Dad und Amanda werden in 2 Stunden da sein. Aufgeräumt hab ich schon. Muss nochmal weg." meinte ich und lief aus der Küche. "Wo gehst du hin?" fragte Benny mit vollem Mund und sah mich genauso wie die anderen fragend an. "Mir ein neues Bett kaufen."

Ich ging aus dem Haus und stieg ins Auto. Auf dem Weg zum Bauhaus, musste ich mehrmals niesen und des öfteren auch husten. Hoffentlich werde ich nicht krank. Das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. Ferien und krank im Bett liegen. Nein, das will wirklich keiner. Es sind zwar Herbstferien, aber Ferien sind Ferien. "Hatschii!" Schon wieder. Lass es bloß nicht schlimmer werden. 'Reg dich nicht so auf' 'Du hast leicht reden. Du bekommst sie nicht' 'Tja' 'Ach wie nett du doch wieder bist' Verächtigt schüttelte ich den Kopf und fuhr auf den Parkplatz vom Bauhaus.
Drinnen im Gebäude, lief ich sofort in die Schlaf und Wohn Etage. Also das es so viele Betten gibt, hätte ich nicht gedacht und dann auch noch so teuer. Bedrückt schaute ich auf einen Preis. zwei tausend Dollar für ein Bett?! 'Vergiss nicht. Du hast jetzt mehr als vorher' Stimmt ja. Na gut. Wenn ein paar tausend Dollar fehlen, fällt das schon nicht auf. Mit Freude suchte ich nach einem perfekten Bett und wurde nach ungefähr zwei Stunden fündig. 'Dein ernst? Dafür hast du so lange gebraucht?' Ich hatte mich wie vorher für ein weißes Prince size Bett entschieden. Dazu besorgte ich noch hell blaue Kissen, eine Anstecktafel (für Fotos), die ich an die Wand pinne und neue Handtücher für mein Badezimmer. "Shit!" fluchte ich leise. Es ist schon nach drei! Um die Zeit wollten Dad und Amanda wieder kommen. Schnell beeilen! Im eil Tempo steuerte ich auf die Kasse zu und bezahlte. Die Bretter und das alles, was für das Bett gebraucht wird, kommt morgen angeliefert. Mit den riesigen Taschen vom Bauhaus, verlies ich den Laden und verpackte alles im Auto.
"Da bist du ja endlich. Ich habe mir schon sorgen gemacht. Wo warst du denn?" empfing mich mein Vater gleich. "Im Bauhaus." "Wieso das denn?" Jetzt kamen auch die anderen in die Eingangshalle und sahen uns fragend an. "Um mir ein neues Bett zu holen." sagte ich und sah wütend zu Leon. "Warum das? Du hast doch eins." "Hatte." korrigierte ich ihn. "Nach dem ein gewisser jemand, unbefugt mein Zimmer betraten hatte, um dort seine Erregung zu stillen, konnte ich doch nicht Länge dadrauf schlafen oder hättest du das?" Augenblicklich wich aus Leons Gesicht sämtliche Farbe. Tja mein lieber. Ich hab's gemerkt. Von meinem Vater kam keine Antwort und das hieß, das ich recht hatte. "Wenn ihr mich entschuldigt." Mit den Taschen lief ich nach oben in mein Zimmer.
Kaum war ich drin, wurde die Tür geöffnet und drei Mädels standen im Rahmen. "Was?!" sagte Elli fragend und kam mit den anderen zu mir. "Ihr habt schon richtig gehört." "Ja, aber wer? Und wie? Und mit wem?" sprudelten sie los. "Wer? Leon. Wie? Hat gefickt. Mit wem? Will ich gar nicht wissen." meinte ich und verstaute die Taschen erstmal im Schrank. "Vielleicht war das alles nur ein Missverständnis." versuchte Anna mich wirklich gerade zu beruhigen? Sie weiß, dass das nicht klappt. "Das liegt doch offen auf der Hand! Leon hat mit irgendeiner Schlampe in MEINEM Bett Verkehr gehabt!" sagte ich nun aufgebracht. Plötzlich wurde wieder die Tür geöffnet und die Jungs standen dort. "Was?!" Wütend starrte ich sie an. Leon kam auf mich zu und sah hilflos aus. Wenn man es so nennen kann. "Bitte Meli. Es tut mir leid. Das war nicht so geplant." "Wie war es dann 'geplant'? Nein sag's nicht. Ich will es gar nicht wissen." "Meli. Es tut mir wirklich leid. Wie kann ich das gut machen?" "In dem du verschwindest! Aus meinem Leben. Aus meinen Augen! Aus meinen Gedanken!" rief ich und kämpfte mit den Tränen. "Nein Meli. Bitte." flehte er. "Damit das klar ist. Nur meine Freunde nennen mich Meli und du zählst eindeutig nicht dazu!" "Meli.., Melissa. Bitte. Ich fleh dich an. Mach das nicht." "Kapier es Leon! Lass mich in Ruhe. Schau mich nicht mehr an. Sprich mich am besten niemals mehr an!" "Aber-" "Raus!" schrie ich jetzt voller Wut. "Meli-" "Raus! Raus, raus, raus! Verschwindet!" Leon sagte nichts mehr, sondern ging aus meinem Zimmer. Hinterher seine Freunde. Anna, Elli und Selena blieben bei mir. "Komm her." Sel nahm mich in die Arme und versuchte mich zu beruhigen.
Bumm! Jetzt brach alles in mir zusammen. Wie ein Wasserfall heulte ich und konnte nicht aufhören. Dieser ganze Schmerz verstärkten nur noch den Drang dazu zu weinen. "Meli hör auf. Er ist es nicht wert." beruhigend streifte Sel meinen Rücken rauf und runter und verursachte dadurch, das ich mich mit der Zeit wieder etwas beruhige. Mit verheulten Augen löste ich mich von ihr und lief ins Bad. Vor dem Spiegel zögerte ich erstmal. Wollte ich wirklich sehen, wie ich aussah? Nein! Das tu ich mir nicht an. Ich schnappte mir eine Taschentücher Box und ging zurück ins Zimmer. "Hatschii." "Oh man Meli. Du siehst nicht gut aus. Komm setzt dich." Elli half mir mich hin zusetzten, denn in meinem Zustand momentan hätte ich es wohl nicht geschafft. "Danke." flüsterte ich und nahm mir ein Taschentuch. "Ich mach dir einen Tee." meinte Sel und verschwand aus dem Zimmer. "Ich hol dir eine Decke." "Und ich suche Filme aus." Die Mädels teilten sich auf und versuchten, das es mir besser ging. "Hier." Meine Schwester überreichte mir die Tasse Tee und ich nahm sie dankend an. "Fertig! Jetzt kann die Filme guckerei starten!" rief Anna und kam mit einer ganzen Kiste an. Wir schoben eine DVD nach der einen rein. Je mehr Filme wir schauten, desto besser ging es mir mit der Zeit. "Wollen wir runter? Es gibt Essen?" Ich nickte und wir liefen runter.
"Hmm. Das riecht aber gut." murmelte ich und setzte mich an den Tisch. "Lasst es euch schmecken." sagte Amanda freudig und wir fingen an zu essen. "Ist alles gut Schätzchen? Du siehst so blass aus." "Bin nur etwas erschöpft." Mein Vater nickte wissend, doch natürlich glaubte er mir nicht. Bestimmt würde er auf dieses Thema nachher nochmal drauf zu sprechen kommen. Er kennt mich halt zu gut. Wie soll es auch anders sein. Wir sind schließlich blutsverwandt und da merkt man, das der andere nicht die Wahrheit sagt oder es einem nicht gut geht.

Bad Boy or Good Brother?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt