Kapitel 33

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Heute sind Anna, zwei andere Schüler und ich mit Frau Benson nach der Schule in die Stadt gefahren, um ein paar Erledigungen für nächste Woche zu holen. Es herrschte super Stimmung und Frau Benson lud uns später sogar in ein kleines Café ein, wegen unserer freiwilligen Bereitschaft. Ich Bestellte mir ein Cappuccino mit Sahne und Anna ein Latte Macchiato. Anstatt richtig zu trinken, schmierten wir uns gegenseitig Sahne ins Gesicht und sahen danach mehr als nur komisch aus. Die Leute um uns herum schauten schon merkwürdig und Verliesen teilweise das Café, uns interessierte es aber herzlich wenig und machten weiter. Die anderen, die mit uns gekommen waren, stellten sich eigentlich sehr nett vor. Das Mädchen hieß Sabrina und der Junge Alex. Wir unterhielten uns viel und es stellte sich heraus, das die beiden, Vivi genauso wenig leiden konnten wie wir. Schon mal eine Gemeinsamkeit. Frau Benson redete ab und zu mit uns. Ansonsten las sie ein Buch oder schrieb irgendwas auf einen Zettel.

"Ich hab euch zwar schon hier ins Café eingeladen, aber ich möchte euch noch was anderes vorschlagen. Wenn ihr wollt, könnt ihr noch rum laufen. Ich muss wieder zurück. Versprecht mir aber, das ihr pünktlich zum Abendbrot wieder am Internet seid." Wir willigten ein und dachten schon nach, was wir machen wollen. Anna und ich entschieden uns dazu shoppen zu gehen. Zur Sicherheit hatten wir uns noch Geld mit eingesteckt. Alex und Sabrina blieben im Café. Nach dem wir ausgetrunken hatten, ging es auch schon los.

In tausend Läden waren wir mittlerweile gegangen und hatten dem entsprechend auch viele Tüten in den Händen. "Wie wärs, wollen wir noch in eine Bar gehen?" "Ja klingt gut." Wir gingen in eine kleine Bar am Rande des Zentrums. Als wir drinnen waren, roch man schon den Alkohol und einige von den Leuten rauchten mehr als mir lieb war. Anna setzte sich an die Theke und zeigte auf den Platz neben sich. Langsam lief ich auf sie zu und setzte mich. "2 Sex on the Beach bitte." "Na dann prost!" sagte ich laut und wir stießen an. Doch nach einem Cocktail hatte es sich noch lange nicht. Es kam der 2. dann der 3. und die nächsten folgten darauf. "Oh shit! Wir müschen zurück!" lallte ich und musste mich an der Theke fest halten um nicht hin zufallen. "Dann kooom!" schrie Anna lachend und wir stolperten voll gepackt mit unseren Taschen aus der Bar und in Richtung U-Bahn, wenn ich mich nicht irrte. "Haha Pass auf! Da ist ein Stein!" Zu spät. Ich hatte ihn übersehen und flog hin. Anna lachte drauf los und konnte sich nicht mehr halten. Jetzt lagen wir zu zweit auf den Boden und lachten wie verrückte.

Es dauerte eine Weile, bis wir wieder auf den Füßen standen und zur Bahn liefen. Fragt mich bitte nicht, wie wir es die Stufen runter geschafft haben, ohne nochmal hinzu fliegen.

Viel zu spät kamen wir am Internat an. Es war glaub ich nach acht. Eigentlich hätten wir schon vor 2 Stunden da sein müssen, aber nun ja was soll man machen wir wurden eben aufgehalten. "Pscht! Sei leisee!" "Sei du doch leise!" Wir waren nun im Internat und versuchten die Treppen hinauf zu gehen. Bloß schwer, wenn man betrunken und dann auch noch voll gepackt ist. "Aua! Du bischt mir in den Hacken getreten!" "Hör auf zu jammern und geh weiter Anna!" Erschöpft und ausgelaugt kamen wir an der 7. Stufe an. Glaub ich, dass das die 7. war. Ich hab's gerade nicht so mit zählen. "Wann sind wir denn endlisch da? Meine Füße Tun schon ganz weeh!" "Keine Ahnung aber ich glaube wir haben's nicht mehr weit." "Geschafft!!" schrie Anna als wir oben angekommen waren. "Hälst du wohl deine Klappe?! Außerdem sind wir erscht bei dem ersten Stufenabschnitt angekommen." "Whaat!?" "Lauf weiter. Ich will endlich mal insch Bett." Wir liefen weiter und weiter bis es nur noch die letzte Stufe war, bevor wir ganz oben angelangt waren. "Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für uns." lachte ich und Anna ebenfalls. "Wo gedenkt ihr, hinzugehen meine Damen?" Neeiin!! So kurz davor oben an zukommen!! "Wasch?" Sofort hielt ich Annas Mund zu. "Meine Damen, kommen sie sofort mit mir mit!" Mist! Wir können kaum laufen und wenn sie das sieht.. oh ne das will ich gar nicht wissen.

"Mir ist aber nicht gut. Können wir das morgen machen?" Unsere Direktorin sah misstrauisch aus. Kann man ihr nicht verübeln. "Na gut, aber wir sprechen uns morgen." Wir nickten und rannten, so fern es in unserem Zustand ging, ins Zimmer. "Das war knapp. Zum Glück hascht du noch eine Ausrede gefunden." "Das war keine Ausrede." Anna hielt sich die Hand vors Gesicht und sprintete ins Bad. Von meinem Bett aus konnte ich hören, das sie sich übergab. Bei dem Gedanken kam mir schon fast alles hoch. Glücklicherweise hielt ich es noch zurück. "Gehts wieder?" fragte ich Anna, als sie aus dem Badezimmer kam und sich auf dem Weg zu ihren Bett machte. Dabei stieß sie mehr Mals irgendwo gegen und fluchte dabei. Mehr als ein Grummeln hörte ich nicht mehr von ihr. Sie war eingeschlafen und schnarchte dabei. Plötzlich überkam auch mich die Müdigkeit und so schliefen wir, immer noch in unseren Alltags Klamotten, ein.

"Hier steckt ihr also!.. Leute? Hallooo.. aufstehen!!" "Schrei nicht so rum." murmelte ich durch's Kissen. Mein Kopf tat höllisch weh. War doch keine gute Idee in die Bar zugehen. "Was ist denn mit euch los? Ihr habt fast die ganzen Stunden verpennt. Na los Hop Hop!" Ich liebte zwar meine Schwester von ganzem Herzen, aber manchmal konnte sie wirklich nur nerven. Ich machte keine Anstalten aus dem Bett zu kommen, was jetzt im Nachhinein ein Fehler war. Sel nahm die Decke von mir runter somit kam das ganze Sonnenlicht auf mich zu. Gerade in dem Moment musste ich auch noch meine Augen öffnen. "Leute steht auf die Direktorin will euch in ihrem Büro haben." Oh stimmt ja.. neeiin! "Was habt ihr angestellt?" "Nichts und jetzt geh raus!" zischte ich. Mittlerweile hatte ich mich aufgerappelt und schlürfte zu Annas Bett rüber. Sag Meli, was habt ihr gemacht?" "Das hat dich nicht zu interessieren und nun geh wieder zum Unterricht!" "Schon gut." Endlich ging die mal. Als die Tür zu fiel weckte ich Anna. Es hat ein bisschen gedauert, denn zuerst hat sie mich angemeckert, dann ist sie vom Bett runter gefallen und musste anschließend dringend ihren Magen leeren. Nach einer guten Stunde, waren wir fertig angezogen und hatten uns mehrmals die Zähne geputzt, damit man auch wirklich nichts mehr roch. Die Kopfschmerzen waren jedoch noch da und taten jetzt mehr als vorhin weh. "Komm Anna sonst kriegen wir richtigen Anschiss, als eigentlich gedacht." "Jaja." Müde und mürrisch machten wir uns auf den Weg zum Büro der Direktorin.

Ich bin mal gespannt, was jetzt auf uns zu kommt.

Bad Boy or Good Brother?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt