Ein sensibles Thema

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„Geht es ihm gut?", platzte es aus Serena heraus und ihr Herz begann zu rasen. Ihm würde doch wohl nichts Schlimmes zugestoßen sein...

„Er wurde angegriffen", erklärte ihre Lehrerin. „Es geht ihm... den Umständen entsprechend. Er liegt nun im St. Mungos. Professor Dumbledore hat es für besser befunden, Ihre Freunde gleich nach Hause zu schicken und sie bis zu den Ferien vom Unterricht zu befreien."

Hermine nickte stumm und McGonagall fuhr mit gesenkter Stimme fort: „Bitte versuchen Sie sich nichts anmerken zu lassen und denken Sie daran, dass der Briefverkehr nicht mehr sicher ist. Haben Sie noch fragen?"

Serena musste schlucken und Hermine krächzte: „Nein, Professor."

„Gut. Dann sehen Sie zu, dass Sie etwas zu Essen bekommen, Sie zwei sehen ganz blass aus." Mit diesen Worten rauschte die Verwandlungslehrerin schließlich davon.

„Was denkst du, ist passiert?", flüsterte Hermine mit beklemmender Stimme, als sie sich auf den Weg zu Umbridges Klassenzimmer machten – keines der beiden Mädchen brachte im Anbetracht der jüngsten Erkenntnisse auch nur einen Bissen hinunter.

Serena sah ebenso ratlos aus. „Wir werden wohl Freitag mehr erfahren", seufzte sie und blickte den Ferien bereits wehmütig entgegen. Endlich würde sie Remus und ihren Vater wiedersehen. Sie musste sich eingestehen, dass sie in diesem Punkt ein wenig eifersüchtig auf ihre Freunde war, auch wenn sie mit keinem von ihnen tauschen wollte und sich sehr um das Oberhaupt der Weasleys sorgte.

Mit einer Hand klatschte sich Hermine plötzlich gegen die Stirn. „Mist! Ich habe meinen Eltern versprochen, mit ihnen zum Skifahren zu gehen."

Belustigt hob Serena eine Augenbraue. „Ski?"

Eigentlich ist Skifahren ja nicht mein Ding." grinste sie vielsagend.

„Da verbringst du wohl lieber Weihnachten im muffigen Grimmauldplatz, was?" kicherte Serena und wünschte sich insgeheim nichts mehr, als in Crystal Cottage Weihnachten feiern zu können. Sie hasste das alte Haus der Blacks und dank der Unfähigkeit des Ministeriums blieb ihnen wohl nichts anderes übrig. Nachdem ihr Vater nun fast einem halbes Jahr dort eingesperrt und von der Außenwelt förmlich abgeschottet war, fragte sie sich, ob er bereits den Verstand verloren hatte.

„Aber sag das nicht Ron", bat Hermine sie und sah sie flehend an, während die Tür ihres Klassenzimmers in ihr Blickfeld kam. „Ich hab ihm gesagt, dass Skifahren ganz toll wäre, weil er andauernd gelacht hat."

„Keine Sorge", lachte Serena und ließ sich auf ihren Platz fallen, als sie das Klassenzimmer erreicht hatten.

Wenige Minuten später platzte auch Hailey in den Raum, die ihren Kopf nach ihrem Freund reckte. „Wo ist denn Ron?"

„Er ist zu seiner Familie gefahren", erklärte Serena und senkte die Stimme, damit niemand ihrem Gespräch lauschen konnte. „Sein Vater liegt verletzt im Krankenhaus."

Erschrocken riss ihre beste Freundin die Augen auf, während Umbridge gerade eingetreten war und mit ihren kleinen Augen die Reihen abscannte. Sie blieben schließlich an den zwei leeren Plätzen hängen und huschten dann augenblicklich abwechselnd zu Hermine und Serena. „Miss Granger, Miss Black, können Sie mir sagen, wo ihre Freunde sind?"

„Sie sind bei den Weasleys", antwortete Serena mit süßlichem Unterton in der Stimme, so wie ihre Lehrerin es immer tat – dabei klang es bereits in ihren Ohren ziemlich passiv aggressiv.

Die Mundwinkel der pinken Pest zuckten. „Mitten im Semester?"

Serena tauschte einen kurzen Blick mit Hermine aus und erwiderte dann mit einem unechten Lächeln: „Es war wohl dringend."

Serena Black || 𝑨𝒎𝒐𝒓𝒕𝒆𝒏𝒕𝒊𝒂Where stories live. Discover now