Neue Freunde

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Die Fahrt dauerte nicht wirklich lange, trotzdem fühlte es sich ewig an, bis ich wieder festen Boden unter den Füßen spürte und mich umsah. Wir waren am Eingang des Parkes, in dessen Mitte ein Basketball Platz war, auf welchen wir gerade zu liefen und schon von etwas weiter weg entdeckte ich bereits Law, Marco und noch ein paar andere. Bei ihnen angekommen begrüßten sie sich mit einer dieser "Männerumarmungen" während ich versuchte, so unauffällig wie möglich dabei zu stehen und darüber nachdachte, was wohl das peinlichste wäre, was mir in ihrer Anwesenheit passieren könnte und entschied mich dafür, dass ich über meine Füße stolpere und mir beim Auftreffen auf den Boden die Nase breche, gleichzeitig ihren Ball zerstöre. Das klang alles ziemlich unwahrscheinlich und ich wollte mein Möglichstes tun um es auch dabei zu belassen, was am Anfang auch gut funktionierte, denn wir begannen mit dem Aufwärmen und das fand ohne Ball statt. Mitten zwischen den ganzen Riesen kam ich mir noch kleiner als sowieso schon vor und als wir die vierte Runde um den Platz drehten, versuchte ich mich unauffällig zurück fallen zu lassen und etwas langsamer zu joggen, doch der Rothaarige zu meiner linken schien mich mit Argus Augen zu beobachten. Immer wenn ich versuchte mein Tempo zu drosseln spürte ich seinen tadelnden Blick, den ich einfach nicht aushielt und mich Zwang weiter zu laufen. Ich hatte bereits aufgehört zu zählen als wir schließlich anhielten und Dehnübungen machten, endlich etwas, worin ich gut war und was mir auch Spaß machte, doch viel zu schnell beendeten wir sie und Kid schnappte sich den Basketball. "Killer, die Kleine und ich gegen Law, Marco und Ace. Regeln wie immer, Wette auch." verkündete er schnell und schon begann die Tragödie, denn egal wie sehr sich meine Mitspieler anstrengten, sobald ich den Ball in die Finger bekam, wurde er mir sofort abgenommen und die anderen machten einen Punkt. Unaufholbar weit lagen wir bereits zurück und ich konnte meinen Teamkollegen schon leicht den Ärger ansahen, als mir erneut der Ball zugespielt wurde und ich dabei direkt vor dem Korb stand. Aufeinmal wurde ich von hinten an der Hüfte gepackt, voraufhin mich erschreckte, nach oben gehoben wurde, sodass ich nur wenige Zentimeter vom Korb entfernt war und den Basketball darin versenkte, woraufhin ich wieder heruntergeladen wurde. Meine angespannten Muskeln lockerten sich etwas und ich drehte mich um, wollte ich ja wissen, wem ich meinen kleinen Schock zu verdanken hatte und wer hätte es gedacht, es war ein grinsender Kid. "Was guckt du mich so an? Du hast deinen ersten Korb gemacht, also freu dich!" meinte er schulterzuckend und konzentrierte sich wieder auf das Spiel. Schlussendlich hatten wir, wie erwartet haushoch verloren und nun kam mir in den Sinn, was der Rotschopf vorhin gesagt hatte." Ähm... Von was für einer Wette war vorhin eigentlich die Rede?" fragte ich Law, der sich neben mich auf den Boden setzte, nicht nur ich schien ziemlich erschöpft zu sein. "Die Verlierer geben die erste Runde am Abend aus." erklärte er mir, woraufhin ich erleichtert ausatmete, das war ziemlich harmlos und betraf mich nicht. "Das beinhaltet aber auch, dass du heute Abend mit kommst, du hast schließlich auch verloren." fügte er noch schelmisch grinsend hinzu, woraufhin ich ihn erschrocken ansah. "Es ist morgen Schule und ich bin erst 15." redete ich mich heraus, woraufhin Marco sich unserem Gespräch anschloss. "Das sind keine Gründe, nicht zu kommen, besonders werden wir doch auf dich aufpassen, stimmts Kid?" der Angesprochene kam auf uns zu und nickte zustimmend. " Aber ich gehöre doch garnicht zu eurer Gruppe und werde sicher nur nerven, kann ich euch nicht einfach das Geld für die Drinks geben? "fragte ich hoffnungsvoll, schließlich hatte ich recht, ich gehörte nicht zu ihnen." Ab heute schon." War Kids schlichte Antwort, damit war die Diskussion beendet und nach und nach verabschiedeten sich alle, bis nur noch der Rothaarige und ich übrig waren. Den ganzen Rückweg dachte ich über den kommenden Abend und Kids Worte nach, was auch er mitbekam, denn nachdem wir bei mir angehalten hatten, nahm er seinen Helm ab, um mit mir zu sprechen. "Stell dich nicht so an, das wir lustig und die Jungs und ich werden ein Auge auf dich haben. Ich hol dich dann um acht hier ab. Bye" schon zog er sich seinen Helm wieder runter, düste weg und nachdem er außer Sichtweite war, ging ich ins Haus. Es mochte ziemlich klischeehaft klingen, doch ich fragte mich, was ich anziehen sollte, denn ich war noch nie in einer Bar mit "Freunden" gewesen und wusste demnach auch nicht, welcher Look angemessen war. Nach etlichen Kombinationen entschied ich mich für eine dunkelblaue Jeans und ein schlichtes wießes Top, dazu noch ein weinroter Pulli, falls es mir kalt werden sollte und band meine Haare in einen geflochtenen Topf zusammen, noch immer war mehr als genug Zeit und ich startete einen erneuteten Versuch mit meinem Buch. Überraschender weise hörte ich bereits nach kurzer Zeit die Haustür und schmiss dieses einschläfernde etwas auf mein Bett, um nach unten zu laufen, wo mich mein lächelnder Vater erwartete. " Wie war die Schule mein Schätzchen?" bei seinem erwartungsvollem Blick konnte ich nicht sauer auf ihn sein, dass er die Schule angerufen hatte. "Zeimlich überraschend." antwortete ich ihm, ehe wir uns gemeinsam ins Wohnzimmer setzten und darüber redeten, etwas, was ich mit meinem Dad sehr oft tat, es war schön, mit jemandem über dinge reden zu können, auch wenn es mein Veter war. Als ich einen Blick auf die Uhr warf, viel mir ein, dass ich ihm noch garnicht erzählt hatte, dass ich heute Abend weggehen würde. "Ich wurde von ein paar Mitschülern eingeladen, mich heute Abend mit ihnen zu treffen und werde gleich abgeholt." teilte ich ihm leicht nervös mit. Überrascht sah er mich an, doch dann breitete sich ein erneutes Lächeln aus"Ich bin froh, dass du Freunde gefunden hast, aber bitte nehm dein Handy mit und denk daran, morgen ist Schule, also sei spätestens um elf wieder hier. "Nun war es an mir ihn überrascht anzusehen, er hatte nichts dagegen, dass ich mit irgendwelchen Jungs abends wegging. Vermutlich war er einfach glücklich, dass ich endlich Freunde gefunden hatte...

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Dieses Kapitel hat etwas auf sich warten lassen, hatte ziemlich viel zu tun😅
Bis bald❤️

Gegensätze ziehen sich anWhere stories live. Discover now