Drunk. (Nashton)

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„Und irgendwann, da ruf ich dich betrunken an und sag dir alles, was ich mich nüchtern nie zu sagen trauen würde."

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Als an einem ziemlich verregneten Freitagabend mein Handy klingelte und Ashtons Name auf dem Display erschien, dachte ich mir nichts dabei. Ich freute mich viel eher, dass er anrief, hatte keinerlei Erwartungen daran, zu was dieser Anruf führen könnte. Ich ahnte überhaupt nichts.

„Ashton!", ging ich fröhlich ans Telefon. Ich hatte ihn vermisst. „Hey, wie geht's dir?"

„Niall?", ignorierte er meine Frage an ihn. Er klang nicht ganz nüchtern.

„Ja?", noch war ich amüsiert. Ich musste fast schon ein wenig schmunzeln, weil Ashton wirklich witzig klang, wenn Alkohol durch sein Blut floss.

„Niall", fing er wieder an, „Wir müssen reden."

Und erst da bekam ich bei der ganzen Sache ein ziemlich komisches Gefühl.

„Über was müssen wir reden, Ash?", ich ignorierte das Krampfen meines Magens und widmete mich wieder Ashton. Er war Mitglied unserer Vorband, war dort der Drummer. Ich mochte die Musik, die seine Band machte, und mit den Jungs verstanden wir uns sowieso. Durch die Tour und alle möglichen Ereignisse der letzten Wochen, wurden unsere Bands immer mehr zusammengeschweißt und mittlerweile benahmen wir uns mehr wie eine Familie, als wie neun verrückte Typen, die sich nur durch ihre Liebe zur Musik kennengelernt hatten.

„Über uns", sagte Ashton, wobei ‚sagte' wahrscheinlich nicht das richtige Wort war. Eigentlich lallte er es eher, aber ich verstand ihn.

„Über wen?", fragte ich irritiert. Meinte er jetzt die Bands? Oder die Jungs und mich? Oder ihn und-

„Uns beide", unterbrach Ashton meinen Gedankengang, „Dich und mich."

Ich lief in die Küche, nahm mir eine Bierflasche aus dem Schrank und ging zurück ins Wohnzimmer. Obwohl Ashton bereits ganz schön betrunken war - oder gerade deswegen -, hatte ich das Gefühl, dieses Gespräch würde ernst werden. Und da konnte ich auch ein bisschen Alkohol im Blut vertragen.

„Also." Ashton räusperte sich. „Es ist so."

Ich wartete, dass er noch etwas sagte, aber mehr kam da nicht. Also hinterfragte ich: „Was ist wie?" Ich öffnete lieber schon mal die Bierflasche.

„Es ist-", wollte Ashton anfangen, doch in genau diesem Moment platzte Louis ins Zimmer und plapperte munter drauf los: „Hey, Niall! Ich wollte dir was erzählen. Also, ich war ja vorhin mit Harry bei Starbucks und da haben ja so viele Fans Autogramme und Fotos gewollt und so weiter, und dann ..." Ich hörte ihm schon gar nicht mehr richtig zu. Himmel, der Typ hatte aber auch echt ein schlechtes Timing.

„Lou", fiel ich ihm ins Wort, „Lou, halt mal die Luft an!" Ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen. Er redete wie ein Wasserfall, auch wenn ihm keiner zuhörte.

„Wieso?", sofort schnappte er nach Luft.

„Ich telefonier gerade", antwortete ich ihm, deutete mit dem Kopf zur Tür. „Und einer von uns beiden verlässt den Raum jetzt wieder - du oder ich?"

Louis zog eine beleidigte Miene. Dann stand er von der Couch auf. „Na gut", seufzte er und flitzte zur Tür. Ich fragte mich ernsthaft, wie viel Koffein in seinen Starbucks-Getränken gewesen war.

„Wo waren wir stehen geblieben?", widmete ich mich wieder Ashton, da polterte Louis schon wieder in den Raum: „Mit wem telefonierst du überhaupt?", er steckte den Kopf durch die Tür, strahlte mich an.

„Ashton", antwortete ich ihm knapp.

„Uh, uh!", machte Louis begeistert. „Sind die anderen da? Ich mag ihnen auch Hallo sagen!" Mit „die anderen" meinte er wahrscheinlich Luke, Michael und Calum - die anderen Mitglieder aus Ashtons Band.

One Shot - BuchWhere stories live. Discover now