27. Kapitel ☾

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Nice to meet you again

┌── 𑁍*̥˚──     ──── 𑁍*̥˚─┐
E l i a n a
─── 𑁍*̥˚ ── ─── 𑁍*̥˚┘

Willkommen, Natura. Wir haben schon so lange auf dich gewartet. Endlich bist du da!", rief ein kleines, niedliches Rehkitz erfreut in meine Richtung und hüpfte auf allen Vieren auf und ab.

„Boni, mein Liebling. Habe doch bitte etwas Respekt vor unserer Natura." Das schöne Reh neben dem kleinen Rehkitz stupste es mahnend an, ehe sich die Rehdame in meine Richtung wandte.

„Verzeihen Sie, Natura. Mein Sohn hat heute Morgen zu viel Kraut gefuttert." Entschuldigend legte sie ihren Kopf in den Nacken und signalisierte mir damit, dass es ihr wirklich leidtat.

Doch ich verstand nicht ganz. Wer war Natura? Meinten sie etwa mich?

„Ich—", begann ich, doch stoppte noch mitten im Satz als ich zwischen all den Waldbewohnern jemanden mit großer Statur ausmachen konnte, allerdings war dieser jemand kein mir Unbekannter.

Er, er war es: Der Fremde aus dem Wald.
Derjenige, welcher mich damals total aufgelöst und niedergeschlagen im Wald aufgefunden hatte und anschließend von Cyrian bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt wurde. Ach Herrje.
Kerngesund lehnte er nun lässig an einem Baum und hatte dabei die Arme vor seiner durchtrainierten Brust verschränkt. Mit einem eisernen Blick aus seinen dunkelblauen Augen blickte er mir stur entgegen. Gleichzeitig hingen ihm kleine braune Locken vor dem Gesicht, welche durch den angenehmen Wind immer wieder hin und her geschaukelt wurden.

Du?", schoss es schneller aus meinem Mund heraus als es das eigentlich tun sollte. Eigentlich wollte ich das doch nur denken, stattdessen sprach ich es nun aus. Verdammt nochmal.

Ich", gab er monoton von sich und ließ seinen Blick zu meinen Haaren wandern und betrachtete diese ausführlich.

Nervös biss ich mir auf die Unterlippe, welche sich durch den leichten Druck meiner Zähne begann weiß zu färben. „Ähm...", murmelte ich immer noch verwirrt, doch entschied mich im nächsten Moment dazu nicht weiterzusprechen. Zum Einen, wusste ich nicht was ich sagen sollte und zum Anderen, wusste ich auch gar nicht, ob ich wirklich konnte, da mir in diesem Moment einfach etliche Fragen durch meinen kleinen Kopf herumschwirrten.
Diese eigenartige Situation war viel zu verwirrend, aber gleichzeitig auch irgendwie sehr aufregend. Ich wurde von jetzt auf gleich erneut in eine neue Welt gezogen und musste mich meinem noch unklarem Schicksal stellen. Also, was genau sollte ich denn dazu sagen? Besser gesagt, was genau sollte ich ihn fragen? Immerhin sprachen plötzlich Rehe zu mir und das Komische an der ganzen Sache war, das ich sie auch noch verstehen konnte. Ob mich die anderen Waldbewohner ebenfalls verstanden und ob ich sie auch verstehen konnte? Ich musste es auf jeden Fall bald ausprobieren.

Mein Leben war eindeutig nicht mehr dieses, welches ich vor einem Monat noch kannte. Doch störte mich dieser Aspekt? Eher nicht, denn wenn ich so darüber nachdachte, dann war mein Leben auf jeden Fall spannender als vor knapp einem Monat. Doch war ich all dem auch gewachsen? Ich hoffte es inständig. Wieso ich nicht vor Schreck in Ohnmacht fiel? Nun, ich sprach in Gedanken mit einer anderen Person, bin schon der heiligen Mondgöttin begegnet und habe auch noch unerwartet eine andere Haarpracht erhalten — Mich haute nun wirklich nichts mehr vom Hocker.

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