13. Kapitel ☾

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Die Blumenwiese

┌── 𑁍*̥˚──     ──── 𑁍*̥˚─┐
E l i a n a
─── 𑁍*̥˚ ── ─── 𑁍*̥˚┘

Irgendwie verstand ich nicht so ganz: Spielte mir mein Gehirn gerade einen miesen Streich?
Jetzt mal ganz im Ernst, Feen? Feen gab es doch nur in Märchen!

Seufzend ballte ich meine beiden Hände zu Fäusten und rieb mir mit diesen sachte über die Augen — Scheiß auf das Make-up!
Kurz zwickte es, da die getuschten Wimpern in meine Augen gerieten. Dieses Gefühl war absolut nicht angenehm, denn durch das Reiben wurden meine Augen eher wässrig, als schärfer. Somit hatte ich das Gegenteil von dem erreicht, was ich wollte: Schärfer sehen.
Spitze gemacht.

Verzweifelt richtete ich meinen Blick auf und bestätigte nur damit dies, was ich mir eigentlich hätte denken können. Meine Sicht war verschwommen. Erneut kniff ich die Augen zusammen, in der Hoffnung das etwas geschehen würde, aber nein, Fehlanzeige.
Mit einem kleinen deprimierten Laut, wandte ich mich ab und ging einen Schritt zurück, da ich kurzerhand bemerkte, dass ich versehentlich auf eine kleine, schöne Mohnblume getreten war und sie somit zerstampft hatte. Irgendwie tat sie mir ja schon leid...

„Es ist nur eine Blume", murrte Sia.

Augenverdrehend nahm ich mir vor Sia weiterhin zu ignorieren, weshalb ich keine Antwort von mir gab.

„Ach komm schon, wie lange willst du das noch abziehen? Ich habe mich doch entschuldigt, reicht das denn nicht? Was soll ich noch alles tun, damit du mir verzeihst?", wollte sie verzweifelt von mir wissen.

»Du kannst gar nichts tun, außer mich in Frieden lassen, das kannst du tun«, gab ich ihr eine bissige Antwort.

„Es tut mir doch leid...", entschuldigte sie sich mit einer brüchigen Stimme.

Ich spürte ihre Tränen schon förmlich und eigentlich wollte ich nicht sauer sein, aber sie hatte mich mit ihrem Verhalten verletzt.

»Du bist nur eine verdammte Stimme in meinem Kopf, wie kann dir dann etwas leidtun?«

„Falsch, ich bin nicht 'nur' eine Stimme in deinem Kopf!", rief sie verärgert aus.

»Was solltest du dann sein?«, fragte ich ebenfalls verärgert.

„Geh näher an die Blumenwiese heran", wies sie mich an.

»Weshalb?«, wollte ich skeptisch wissen.

"Du willst wissen, was und vor allen Dingen, wer ich bin, also beweg dich zu der gottverdammten Blumenwiese", zischte sie gereizt.

Seufzend tat ich wie mir geheißen. Schritt für Schritt kam ich der strahlenden Wiese näher und immer mehr hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden.  Jedoch ließ ich mich davon nicht beirren und setzte meinen kurzen Weg fort. Es waren nur noch drei Schritte bis ich an der Stelle war, wo Sia mich unbedingt haben wollte.

„Nein, bist du nicht. Geh in das Zentrum der Wiese hinein", platzte sie in meine Gedankengänge.

Verwundert zog ich die Augenbrauen zusammen. »Muss ja nur ich in einen Haufen voller riesengroßen Libellen laufen und diese mich womöglich angreifen könnten, um mich anschließend mit ihren verwunschenen Zauberstäben aufzuspießen!«, meckerte ich leise vor mich her.

„Mein Gott, Eliana Adelina Molt! Du bist dümmer, als es das Wort 'dumm' selbst ist", erwiderte sie deprimiert, ehe sie eine kurze Pause einlegte. „Ich habe dir doch schon erklärt, warum du dahin gehen sollst. Außerdem haben Feen keine Zauberstäbe, sondern nur Magier und Hexer!", schrie sie schlussendlich.

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