20. Kapitel ☾

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Tut weh, nicht wahr?

┌── 𑁍*̥˚── ──── 𑁍*̥˚─┐
E l i a n a
─── 𑁍*̥˚ ── ─── 𑁍*̥˚┘

Verdammt, Eliana! Bleib gefälligst stehen", rief mir ein sehr aufgebrachter Cyrian hinterher, doch ich hatte nicht vor seiner Bitte— Pardon, ich meinte seinem Befehl, nachzukommen.

Schweratmend flitzte ich die große Marmortreppe hinunter. Was zugegebenermaßen ziemlich anstrengend war, denn man musste ganz genau darauf achten keine Stufe zu übersehen, ansonsten riskierte man hinzufallen und das wollte ich nicht. Ich wollte vor ihm nicht schwach wirken — niemals. Im Untergeschoss angekommen, blieb ich für einen kleinen Moment ratlos stehen, denn ich befand mich in einem großen Wohnbereich. Es sah sehr edel aus, aber das wunderte mich nicht mehr. Immerhin sahen die Gardinen in Cyrians Schlafzimmer teurer aus, als Tante Grace' Haus es wahrscheinlich war.

„Lauf doch! Er ist uns dicht auf den Fersen", schrie Sia und verdammt, sie hatte ja recht!

Da ich keinen Plan hatte wo ich mich befand und wo ich lang musste, um aus diesem Haus zu entkommen, beschloss ich mich dazu einfach geradeaus zu laufen. Da konnte man doch nicht viel bei schief machen, oder? Gesagt, getan.

Voller Euphorie rannte ich geradewegs nach vorne und sprang dabei über einen weißen Lederdiwan, der mir ziemlich bekannt vorkam, was wahrscheinlich daran lag, dass ich bei der letzten Party zusammen mit Olivia auf diesem gesessen hatte. Und obwohl ich hier schon mal gewesen war, hatte ich keinen Schimmer mehr wo was war. Ganz nebenbei, das war das erste Mal, dass ich in meinem Leben gerne Sport betrieb. Dass ich das mal sagen würde!

„Du kannst mir nicht entkommen, Chérie", raunte mir eine tiefe Männerstimme von der Seite zu. So ganz plötzlich aus dem Nichts, wurde ich im nächsten Moment ruckartig an meiner Hüfte gepackt und an eine harte Brust gedrückt. An Cyrians harte Brust.

„Nein! Lass mich los, du... du...", mir fiel einfach kein passendes Schimpfwort für ihn ein, weshalb ich meine kleine Schimpfeinlage einfach offen stehen ließ.

„Sonst was?", wollte er argwöhnisch wissen, ehe er fortfuhr. „Willst du mich wieder schlagen oder mich doch lieber anders zurichten?"

Das ‚anders' konnte man auch als einen ‚Tritt in seine Kronjuwelen' definieren.
Aber was sollte das? Wieso stellte er mich als Schlägerin dar? Das war ich doch überhaupt nicht. Nur bei ihm war es eben eine Ausnahme, dabei war er aber kein bisschen besser.

„Ich bin keine Schlägerin", stellte ich mit Nachdruck klar.

„Natürlich nicht. Ich habe schon bemerkt, dass du ein BDSM-Fanatiker bist, was solche Dinge betrifft. Aber das macht nichts, ich würde dich auch gerne mal fesseln und gewisse Dinge mit dir anstellen, damit du nicht wieder vor mir wegläufst", grinste er frech und strich mit seinen Händen meine Seiten entlang.

Wie ein stumpfer Stock verspannte ich mich. Was hatte er da gerade gesagt? Er hatte doch nicht... Nein, er meinte ganz sicher nicht das. Bestimmt meinte er damit irgendwelche Folteraktionen, die er mir gerne zufügen würde. Ja, genau das musste es sein. Aber war das nicht Sinn und Zweck bei BDSM? Nur eben mit sexuellen Vorzügen?

„Nein, meinte ich nicht. Ich meinte das, was Frauen und Männer ab und zu mal gerne miteinander tun", antwortete er.

Habe ich gerade laut gedacht? Und was zur Hölle sollten diese Anspielungen? Der denkt doch nicht ernsthaft, dass ich auch nur ansatzweise mit ihm das Bett teilen würde — nackt. Na gut, vielleicht würde ich es tun, aber auch nur wegen der Erfahrungen. Was dachte ich da bitte? Nein, nein, nein!

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